Schlachtung

In deutschen Schlachthöfen werden jedes Jahr fast 60 Millionen Schweine, über drei Millionen Rinder, rund 700 Millionen Hühner, Puten, Enten und Gänse, etwa eine Million Schafe und Ziegen sowie über 20 Millionen Kaninchen getötet. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass die Tiere vor der Schlachtung betäubt werden. Die Tötung selbst erfolgt letztendlich durch die Öffnung der Halsschlagader oder durch die Abtrennung des Kopfes (Geflügel), wodurch das Blut dem Körper des Tieres entzogen wird.

Betäubung

Größere Tiere wie Rinder und Pferde werden üblicherweise durch den „Bolzenschuss“ betäubt. Hierbei wird mit hoher Geschwindigkeit ein Bolzen an einer bestimmten Stelle durch den Schädel in das Gehirn des Tieres geschossen. Dadurch erleidet das Tier eine Gehirnerschütterung und ein Teil des Gehirns wird zerstört, was wiederum zur Bewusstlosigkeit führt. Schweine und Schafe werden mit Hilfe von Strom oder Gas betäubt. Durch den Stromschlag verkrampfen die Muskeln und die Gehirnfunktion wird vorübergehend ausgeschaltet. Die Betäubung durch Gas erfolgt meist mit Kohlendioxid (CO2). Die Tiere werden in Gondeln in das Gas hinabgefahren und bewusstlos wieder hinaufgezogen. Die Betäubung mit Kohlendioxid ist hoch umstritten, da die Tiere in der Einleitungsphase qualvoll unter schwerer Atemnot leiden und panisch versuchen zu fliehen. Hühner, Puten, Gänse und Enten werden an ihren Füßen aufgehängt und kopfüber in ein Wasserbad getaucht, durch das Strom fließt.

Leider kommt es sehr häufig zu Fehlbetäubungen, so dass die Tiere den weiteren Schlachtprozess zum Teil bewusst miterleben. Gründe dafür sind vor allem die Schlachtung im Akkord (Zeitdruck), eine mangelhaft gewartete Ausrüstung oder schlecht geschultes Personal. So kann ein falsch platzierter Bolzenschuss oder ein zu kurzer Stromschlag dazu führen, dass die Betäubung des Tieres zu kurz anhält oder ganz ausbleibt.

PROVIEH unterstützt die EU-Petition zur Videoüberwachung in Schlachthöfen:

www.europewide-cctv-in-all-slaughterhouses.eu/

www.petitionen24.com/europaweite_videouberwachung_an_schlachthofen_und_dokumentation