Stoppt das Schwanzkupieren!

Kampagne: Stoppt das Schwanzkupieren! (#StopptdasSchwanzkupieren) 

Ziel: Alle Schweine in Deutschland sollen mit unversehrten, ganzen Ringelschwänzen gehalten werden. 

PROVIEH kämpft für ein Ende des Schwanzkupierens. Diese Ferkel dürfen ihren Ringelschwanz schon vollständig behalten.

Was ist das Problem?

Rund 95 Prozent aller Schweine in Deutschland werden wenige Tage nach der Geburt routinemäßig die Ringelschwänze abgeschnitten, um sie an tierschutzwidrige Haltungssysteme anzupassen. Die Ferkel werden vor der Amputation weder betäubt noch bekommen sie Schmerzmittel. Diese schmerzhafte Verstümmelung verletzt nicht nur die Tiere. Sie verstößt zudem gegen geltendes EU-Recht: Seit 1994 ist das routinemäßige Schwanzkupieren verboten. Damit bricht Deutschland seit mehr als 30 Jahren geltendes Tierschutzrecht. Und dass, obwohl der Tierschutz als Staatsziel im deutschen Grundgesetz verankert ist. 

Das Schwanzkupieren wirft ein Schlaglicht auf die eklatanten Missstände in der Schweinehaltung. Denn das Schwanzkupieren ist ein vorbeugender Eingriff, damit sich die Schweine in der nicht artgemäßen Haltung nicht gegenseitig kannibalisieren. Anstatt das System an die Bedürfnisse der Tiere anzupassen, werden die Tiere an das System angepasst. Was nicht passt, wird passend gemacht.

Deshalb fordert PROVIEH: Stoppt das Schwanzkupieren JETZT!

Die Ursachen zusammengefasst:

  • Schweine leben auf engstem Raum in öden Ställen auf kahlen Spaltenböden.
  • Mangelhafte Verdauungsgesundheit durch fehlendes gesundes Raufutter. 
  • Schlechte Haltung, Fütterung und Überzüchtung erzeugen viel Stress.
  • Das führt zu gesundheitlichen Problemen und Verhaltensstörungen wie Schwanzbeißen.

Was muss passieren? Was fordert PROVIEH?

  • Sofortige Beendigung des Schwanzkupierens
  • Artgemäße Fütterung und Haltungsbedingungen für Schweine
  • Ein starkes Tierschutzgesetz und enge Kontrolle der Umsetzung
  • Substantielle Förderung für tiergerechte Haltung

Jetzt ist die Chance! Ende des Schwanzkupierens durch Tierschutzgesetzesnovelle

Seit 1994 ist das routinemäßige Schwanzkupieren durch eine EU-Richtlinie verboten.  

Momentum: Nach 30 Jahren besteht 2024 die Chance, dieses Schwanzkupieren endlich zu beenden! 

Die Politik überarbeitet das Tierschutzgesetz: Statt das routinemäßige Schwanzkupieren nur zu erschweren, muss es beendet werden.

Bislang sind die geplanten Vorschriften zum Schwanzkupieren zu lasch. PROVIEH fordert neben zielgenauen Anpassungen vor allem ein verbindliches Ende: Schluss mit dem Schwanzkupieren! 

PROVEH kämpft dafür, dass der Bundestag für ein Ende des Schwanzkupierens stimmt. Mit Lobbyarbeit, starken Bündnissen und der Mobilisierung der Zivilgesellschaft! 

Werden Sie Teil unserer Kampagne. Unterstützen Sie uns mit Ihrem Engagement.

Werbung Postkarten-Aktion

Die Haltung muss verbessert werden

Sabine Ohm, Fachreferentin für Schweine

„Schweine werden durch eine Teilamputation ihres Schwanzes auf tierschutzwidrige Haltungsbedingungen zurechtgestutzt. Dies soll das Schwanzbeißen unter Schweinen vermeiden, was überhaupt erst durch Fehler in der Haltung und Fütterung hervorgerufen wird. Das Schwanzkupieren muss aufhören – die Verdauungsgesundheit und mangelhafte Haltungsbedingungen verbessert werden. Das Schwanzbeißen wurde bisher zur Rechtfertigung des Schwanzkupierens genutzt, statt zu fragen „Was braucht das Schwein?“. Es ist eine grausame und unnötige Praxis. Den Tierhaltern fehlt dadurch zudem das beste Signal für Gesundheit und Wohlbefinden der Schweine: der intakte, geringelte Schwanz.“ 


Faktenpapier Ringelschwanz

Alle Fakten zum Kupieren des Ringelschwanzes auf einen Blick!

Positionspapier Ringelschwanz

Alle unsere Forderungen und rechtlichen Grundlagen für den Kupierverzicht im Überblick!

Der Ringelschwanz: ein Zeichen für das Wohlbefinden des Schweines. Das routinemäßige Schwanzkupieren wenige Tage nach der Geburt ist eine schmerzhafte Verstümmelung, die Infektionsrisiken birgt und den Tieren ein zentrales Kommunikationsmittel raubt. Anders als bei Hunden signalisiert Schwanzwedeln zum Beispiel Nervosität oder Gereiztheit. Ein herabhängender Schwanz weist auf mögliches Unwohlsein, Bedrückung oder auch Krankheit hin, während ein eingeklemmter Schwanz Angst oder Anspannung bedeutet. Geringelt und intakt, also unverletzt und ohne Nekrosen, ist der Schwanz für Tierhalter das beste erkennbare Zeichen, dass das Schwein zufrieden und gesund ist. 

Was bisher geschah:

06.08.2024: Deutscher Bauernverband fordert Beibehaltung von Tierqual!

Ringelschwanz kupieren

Novelle Tierschutzgesetz: Deutscher Bauernverband gegen mehr Tierschutz und für Anbindehaltung, Qualzucht und betäubungslose Amputationen 

Der Deutsche Bauernverband hat mit seinen Landesverbänden eine Petition gegen entscheidende Verbesserungen am Tierschutzgesetz gestartet. Der Verband verleugnet die verheerendsten Tierschutzprobleme in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. PROVIEH fordert von der Politik, sich vom Bauernverband nicht weiter durch die Straßen treiben zu lassen. Das unnötige Tierleid in vielen Teilen der Landwirtschaft muss enden. Nichts anderes und nicht weniger erwartet die Gesellschaft. Dafür braucht es ein wirksames Tierschutzgesetz. Mehr…

24.07.2024: Bundesrat verwässert Tierschutzgesetz:

Konsequentes Verbot des Schwanzkupierens bei Schweinen nötig!

Anfang Juli hat der Bundesrat seine Stellungnahme zur Novellierung des Tierschutzgesetzes abgegeben. Diese sieht unter anderem vor, die strengeren Regelungen zum routinemäßigen Amputieren von Ringelschwänzen bei Schweinen aufzuweichen. Die Tierschutzorganisation PROVIEH kritisiert dies ausdrücklich. Trotz des seit 1994 bestehenden europäischen Verbots ist das Kupieren der Schwänze in Deutschland nach wie vor in fast allen Betrieben üblich und betrifft jährlich rund 40 Millionen Ferkel. PROVIEH fordert ein Verbot dieser Praxis bis spätestens 2030 sowie die Umsetzung einer verpflichtenden Reduktionsstrategie. Mehr…

04.07. 2024: Tierschutzgesetz im Bundesrat: Anbindehaltung, Qualzucht und Verstümmelungen endlich beenden!

Tierschutzorganisationen protestieren vor Bundesrat für ein starkes Tierschutzgesetz

Der Bundesrat wird morgen in Berlin seine Stellungnahme zum Tierschutzgesetz beschließen. Über 80 Änderungsvorschläge der Bundesländer stehen zur Abstimmung, bevor sich der Bundestag Ende September in der ersten Lesung mit dem Gesetz befassen wird. Gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen protestiert PROVIEH ab 8 Uhr vor dem Bundesrat für ein starkes Tierschutzgesetz und das Ende der Anbindehaltung von Rindern. Zur Pressemitteilung

März bis Juni 2024: PROVIEH mit tierschutzpolitischen Sprecher:innen der Regierungsfraktionen im Austausch

PROVIEH Geschäftsführerin Anne Hamester und PROVIEH-Hauptstadtreferent Andreas Schenk im Gespräch mit der neuen Tierschutzpoltischen Sprecherin der SPD sowie mit dem Bundestagsabgeordneten und Fraktionsvorsitzenden der FDP Ingo Bodtke.

24.05.2024: Regierung verabschiedet Tierschutzgesetz 

Echte Novelle des Tierschutzgesetzes bleibt aus – Legalisierte Tierqual beenden!

Das Bundeskabinett hat heute im Umlaufverfahren den Entwurf zur Überarbeitung des Tierschutzgesetzes beschlossen. Die tierquälerische Anbindehaltung soll weiterhin zulässig bleiben. Auch Verstümmelungen sind gesetzlich weiterhin legalisiert. Die Ampel-Regierung bricht damit ihren eigenen Koalitionsvertrag. PROVIEH bedauert das Ergebnis und fordert nun von den Parlamentarier:innen, dem Wunsch der Bevölkerung nach mehr Tierschutz nachzukommen und umfassende Verbesserungen im weiteren Verfahren zu erwirken. Der Gesetzesentwurf enthält aber auch einige positive Ansätze: Die Einführung einer verpflichtenden Videoüberwachung in Schlachthöfen ist ein echter Meilenstein für den Tierschutz. Auch das schmerzhafte Kupieren der Ringelschwänze bei Ferkeln und das Enthornen von Kälbern sollen strenger geregelt werden. Hier fordert PROVIEH jedoch die konsequente Beendigung der Eingriffe. Mehr…

01.03.2024: PROVIEH übergibt Stellungnahme zum Referentenentwurf ans BMEL

02.02.2024: BMEL veröffentlicht Referentenentwurf zur Überarbeitung Tierschutzgesetz

Novelle Tierschutzgesetz: Verbesserungen bei Anbindehaltung, Qualzucht und Verstümmelungen

Nach monatelanger Verhandlung ist die Novellierung des Tierschutzgesetzes endlich einen Schritt vorangekommen. Die Überarbeitung steckte seit Mai 2023 fest. Nun hat die Bundesregierung am 01. Februar 2024 einen Referentenentwurf vorgelegt. Aus Sicht von PROVIEH ist der Vorschlag ein deutlicher Fortschritt für das Tierwohl in der Landwirtschaft. Dennoch muss an zahlreichen Punkten nachgebessert werden und PROVIEH wird weiterhin für eine tiefgreifende Überarbeitung im Sinne der Tiere kämpfen. Mehr…

Was wir für einen intakten Ringelschwanz bisher erreicht haben

PROVIEH setzt sich bereits seit 15 Jahren in unermüdlicher Fach- und Kampagnenarbeit für den Verzicht des Schwanzkupierens bei Schweinen ein. Lesen Sie hier, was wir bereits erreicht haben und welche Maßnahmen für unversehrte, artgemäß gehaltene Schweine essenziell sind.

Der intakte Ringelschwanz ist und bleibt das wichtigste Signal und Symbol für Tierwohl und Tiergesundheit: Stoppt das Schwanzkupieren!