Puten jetzt schützen!

PROVIEH setzt sich für eine artgemäße Haltung von Puten ein

Wir fordern spezielle tiergerechte gesetzliche Haltungsanforderungen für Puten!  

Kampagne: Puten jetzt schützen (#Putenjetztschützen)

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Ziel: Die Aufnahme einer tiergerechten Haltungsverordnung für Puten in die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung 

Momentan gibt es keine spezielle Haltungsverordnung für Puten, sondern nur allgemeine gesetzliche Anforderungen sowie sogenannte Bundeseinheitliche Eckwerte, an die sich die Branche hält. PROVIEH fordert die Erweiterung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung um eine ambitionierte Haltungsverordnung für Puten, die den Bedürfnissen der Tiere gerecht wird. 

PROVIEH-Standpunkt und Forderungen

Obwohl 2021 in Deutschland über 33 Millionen Puten geschlachtet wurden, gibt es bisher für diese Tiere keine speziellen gesetzlichen Mindeststandards. Daher leiden tagtäglich Millionen Puten unter unzureichenden Haltungsbedingungen und daraus resultierenden Erkrankungen und Verhaltensstörungen wie dem Federpicken. Um die Folgen abzumildern, werden Puten nach wie vor die Schnabelspitzen entfernt.

Dass im Jahr 2022 Tieren immer noch Körperteile amputiert werden, um sie so an eine tierschutzwidrige Haltung anzupassen, anstatt die Haltungsumwelt an die Tiere, ist skandalös. Die Haltungsbedingungen müssen den Tieren angepasst werden, nicht andersherum. Der Eingriff des Schnabelkürzens ist für Puten mit starken Schmerzen und langanhaltenden Beeinträchtigungen verbunden und muss daher schnellstmöglich der Vergangenheit angehören. Es ist unverzüglich ein Ausstieg aus dem Schnabelkürzen der Mastputen und -hähne anzustreben und ein genaues Datum dafür festzulegen. Bei der Amputation der Schnabelspitze handelt es sich um einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, der lediglich durch Ausnahmeregelungen zulässig ist. In der industriellen Putenhaltung werden diese jedoch seit Jahren flächendeckend erteilt, obwohl Beispiele aus der ökologischen Putenmast zeigen, dass bei artgemäßer Haltung ein Kürzen des Schnabels nicht notwendig ist. Verhaltensstörungen wie Kannibalismus sind demnach vor allem eine Folge der schlechten Haltung.
Eine weitere Folge sind Fußballenentzündungen durch nasse Einstreu. Das Haltungssystem darf nicht derartig missgestaltet sein, dass es bei einem Großteil der Herde zu schmerzhaften Entzündungen kommt. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.

Weiterhin müssen die Haltungsbedingungen auf eine Weise verbessert werden, dass Puten ihren natürlichen Bedürfnissen nach beispielsweise Aufbaumen, Picken, Scharren und Sandbaden angemessen nachgehen können. Dafür müssen sich gesetzlich vorgegebene Mindestausstattungen in den Ställen befinden, die je nach Herdengeschehen durch die Landwirt:innen individuell erweitert werden können. Hier ist die besondere Bereicherung durch einen strukturierten Auslauf hervorzuheben. 

Grafik: © Johanna Rathsack/PROVIEH e.V.

Um eine tiergerechte Putenhaltung zu erwirken, müssen aus Tierschutzsicht folgende Punkte als Mindestanforderungen für Puten abgedeckt werden: 

  • Mehr Platz: maximal zwei Hennen und ein Hahn pro Quadratmeter, das bedeutet eine Besatzdichte von 21 Kilogramm je Quadratmeter 
  • Angebot eines Auslaufs 
  • Strukturierung der Ställe durch Aufbaum- und Versteckmöglichkeiten 
  • Angebot von Beschäftigungsmöglichkeiten 
  • Angebot eines Kaltscharrraums 
  • Einstreufeuchtigkeit von maximal 30 Prozent 
  • Einrichtung eines Krankenabteils 
  • Artgemäße Beleuchtung für Puten