PROVIEH fordert endlich ein Ende der Amputation von Schwänzen bei Ferkeln
Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes und des Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetzes mit dem Ziel, die verbreitete Praxis der Amputation des Schwanzes bei unter vier Tage alten Ferkeln spätestens in fünf Jahren zu beenden.
11.10.2024: PROVIEH fordert deutliche Nachbesserungen am Entwurf der Bundesregierung zur Änderung des Tierschutzgesetzes (Regierungsentwurf, BR Drs. 256/24). Der aktuelle Gesetzentwurf ermöglicht weiterhin die routinemäßige Amputation von Schwänzen bei Ferkeln, was PROVIEH als klaren Verstoß gegen den Tierschutz sieht. PROVIEH ruft dazu auf, diese Praxis innerhalb der nächsten fünf Jahre vollständig zu beenden und fordert verbindliche Vorgaben und Sanktionen, um dies zu erreichen.
Unzureichende Maßnahmen im Regierungsentwurf
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Zuchtbetriebe unter bestimmten Bedingungen weiterhin Ferkelschwänze amputieren dürfen, sogar ohne Betäubung. PROVIEH kritisiert, dass der Entwurf den bisherigen Nationalen Aktionsplan fortsetzt, der seit 2018 kaum Fortschritte gebracht hat. Recherchen von PROVIEH zeigen, dass die meisten Bundesländer keine Daten zur Häufigkeit der Amputationen erheben, sodass es keine belastbaren Zahlen zur Wirksamkeit des Plans gibt.
PROVIEH fordert verbindliche Reduktionsziele
Um die Schwänze-Amputation schrittweise zu beenden, fordert PROVIEH ein klares Reduktionsziel von mindestens 30 Prozent pro Jahr, basierend auf den aktuellen Bestandszahlen. Spätestens ab 2030 sollen Amputationen vollständig verboten sein. Um dies durchzusetzen, sollen die Bundesländer jährlich Daten erheben und das Ergebnis dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft melden. Bei Nichterfüllung der Reduktionsziele muss die Ausnahmegenehmigung früher entfallen.
Die Haltung anpassen, nicht die Tiere
PROVIEH betont, dass die Anpassung der Haltungsbedingungen an den Bedürfnissen der Tiere Vorrang haben muss, um Schwanz- und Ohrbeißen zu verhindern, statt Ferkel zu verstümmeln.
PROVIEH appelliert an die Bundesregierung, das Amputieren der Schwänze bei Schweinen zügig zu beenden und sich für einen effektiven Tierschutz einzusetzen, der die Tiere respektiert und das Tierschutzgesetz konsequent durchsetzt.
Schreiben an die Mitglieder des Agrarausschusses im Deutschen Bundestag vom 5.9.2024 – Vorschlag für Änderungen des Gesetzentwurfs der Bundesregierung – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes und des Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetzes
Abschlussbericht: Anfragen zum Thema „Aktionsplan Kupierverzicht“ vom 11.10.2024 vom Juristischen Beirat, PROVIEH, AG Ringelschwanz
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