Zum Tag der Milch fordert PROVIEH: Ende der legalisierten Tierqual in der Milchwirtschaft! 

Anpassungen im Tierschutzgesetz jetzt: Anbindehaltung, Qualzucht und Verstümmelungen endlich beenden!

Berlin, 30. Mai 2024: Anlässlich des Tags der Milch am 1. Juni weist PROVIEH auf die gravierenden Missstände in der Milchwirtschaft hin und fordert zu deren Behebung eine umfassende Novellierung des Tierschutzgesetzes. Die derzeitige Praxis der Milchproduktion beinhaltet gravierende Tierschutzverstöße wie Anbindehaltung, schmerzhafte Enthornung und Qualzucht von Hochleistungskühen. Diese Methoden verursachen immenses Leid und sind integraler Bestandteil des derzeitigen Milchsystems. Die Bundesregierung und die Parlamentarier:innen des Bundestages müssen im Rahmen der anstehenden Verhandlungen zum Tierschutzgesetz dringend handeln, um das Leid der rund 3,7 Millionen Milchkühe in Deutschland zu beenden.

Die Anbindehaltung von Milchkühen, bei der die Tiere monatelang oder sogar ganzjährig an einer Stelle fixiert werden, ist nach wie vor weit verbreitet. Diese Haltung führt bei den Tieren zu erheblichen physischen und psychischen Schäden wie Gelenkproblemen und Verhaltensstörungen. Kathrin Kofent, Fachreferentin für Tiere in der Landwirtschaft bei PROVIEH, betont: „Die Anbindehaltung ist nicht nur grausam, sondern auch völlig unzeitgemäß. Kühe sind von Natur aus neugierige Herdentiere, die Bewegung und sozialen Kontakt brauchen. In dieser Haltungsform werden sie in sämtlichen Verhaltensweisen massiv eingeschränkt. Es ist höchste Zeit, diese Praxis gesetzlich zu verbieten und auf moderne, tiergerechte Haltungssysteme umzustellen“.

Ein weiteres großes Problem in der Milchwirtschaft ist die Praxis der Verstümmelung: Milchkühe werden enthornt, um Verletzungen innerhalb der Herde sowie für die Tierhalter:innen unter beengten Haltungsbedingungen zu vermeiden. Diese Eingriffe werden oft ohne ausreichende Betäubung und nachfolgende Schmerztherapie durchgeführt, was zu erheblichen Leiden führt. PROVIEH fordert ein striktes Verbot solcher Verstümmelungen und eine Anpassung der Haltungsbedingungen an die natürlichen Bedürfnisse der Tiere. „Verstümmelungen sind ein Symptom der Intensivtierhaltung. Es genügt jedoch nicht, diese Eingriffe zu verbieten. Wir müssen gleichzeitig die Ursachen angehen und die Haltungsbedingungen so gestalten, dass solche invasiven Maßnahmen am Tier überflüssig werden“, so Kofent.

Neben der Haltung und Verstümmelung ist die Qualzucht ein zentrales Problem. Hochleistungskühe werden auf maximale Milchleistung gezüchtet, was häufig zu Gesundheitsproblemen wie Euterentzündungen, Fruchtbarkeitsproblemen, schweren Stoffwechselstörungen und dadurch einer deutlich verkürzten Lebensdauer führt. Die Tiere sind den Anforderungen körperlich nicht gewachsen und leiden nahezu täglich. PROVIEH fordert daher eine klare Definition von Qualzucht und ein Verbot betroffener Zuchtlinien. Zuchtprogramme müssen sich am Wohl der Tiere orientieren und nicht an maximaler Produktion. „Es ist ethisch nicht vertretbar, Tiere so zu züchten, dass sie unter ihrer eigenen Leistung leiden. Hier muss die Politik klare Grenzen setzen und den Tierschutz in den Vordergrund stellen“, fordert Kofent.

PROVIEH setzt sich dafür ein, dass das Tierschutzgesetz nicht nur dem Koalitionsvertrag entspricht, sondern in erster Linie den Bedürfnissen und dem Wohlbefinden der Tiere gerecht wird. Es ist an der Zeit, die legale Tierqual zu beenden und ein neues Kapitel für den Tierschutz in Deutschland aufzuschlagen. Weitere Informationen finden Sie auf der Kampagnenseite „Legalisierte Tierqual beenden!“.  

Pressestelle
Ada Brandt 
Pressereferentin
Telefon: 0178. 100 53 91
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