„Foie Gras“

Stopfleberproduktion durch Zwangsfütterung von Enten und Gänsen 

Die Zwangsfütterung von Enten und Gänsen ist eine grausame Prozedur, die dazu dient, eine sogenannte „Delikatesse“, die Stopfleber (“foie gras”), herzustellen. 2022 wurden EU-weit ca. 11.507 Tonnen Stopfleber produziert. Es ist demnach davon auszugehen, dass über 16 Millionen Tiere unter der Zwangsfütterung leiden. Der größte Anteil der Stopfleber stammt mittlerweile von Enten und nur noch ein geringer Anteil von Gänsen. 

Die Zwangsfütterung erfolgt bei den Enten über einen Zeitraum von bis zu 15 Tagen und bei den Gänsen sogar bis zu 21 Tagen, zum Ende ihres 3 bis 4-monatigen Lebens. Hierbei bekommen die Tiere bis zu dreimal täglich ein langes Metallrohr oder einen Schlauch durch die Speiseröhre bis hin zum Magen geschoben. Dabei kommt es nicht selten zu Verletzungen der empfindlichen Speiseröhre und zu inneren Blutungen. Über einen Trichter gelangt das Futter in den Schlauch und somit direkt in den Magen. Innerhalb von drei Sekunden werden den Tieren so bis zu 500 Gramm Futter zugeführt. Bei dem Futter handelt es sich überwiegend um Mais, der gekocht oder mit Fett vermischt wird, um die Aufnahme zu erleichtern. Die stark überhöhte Nährstoffzufuhr führt zu einer Verfettung der Leber und damit zu einem krankhaften Organzustand. Im Laufe der Stopfmast erreicht die verfettete Leber ein Zehnfaches ihres Normalgewichts. Das schnelle Wachstum der Leber führt zu Druck auf Herz und Lunge, den Tieren wird das Atmen erschwert und sie leiden unter Kreislaufproblemen. Während dieser Fütterungsphase werden die Tiere in Einzel- oder Gruppenkäfigen gehalten, was ein artgemäßes Verhalten der Tiere unmöglich macht. Die Sterblichkeitsrate während der Zwangsfütterung ist bis zu 20-mal höher als bei nicht zwangsgefütterten Tieren.  

Die EU hat die Produktion von Stopfleber bereits 1999 als illegal eingestuft. In Deutschland wurde daraufhin die Zwangsfütterung verboten, jedoch ist der Import und Vertrieb von Stopfleber weiterhin erlaubt. Es gibt leider noch immer Supermärkte, die „Foie Gras“ verkaufen sowie Restaurants, die die kranke Leber als Delikatesse auf der Speisekarte führen. Der überwiegende Teil der Stopfleber wird in Frankreich produziert (73 Prozent), aber auch in Belgien, Spanien, Bulgarien und Ungarn wird die Stopfmast noch betrieben.  

PROVIEH fordert… 

  • EU-weites Verbot der Zwangsfütterung von Tieren 
  • Auslistung der Stopfleber in Restaurants und Supermärkten 

Was können Sie tun? 

  • Schauen sie genau hin, wo das Enten- und Gänsefleisch herkommt, was Sie kaufen. Fleisch aus Frankreich, Spanien, Belgien, Bulgarien, und Ungarn kann von Tieren kommen, die zwangsernährt wurden. 
  • Der Import von Stopfleber, die über eine grausame Zwangsfütterung produziert wird, wird auch in Zukunft erlaubt sein. Sie als Verbraucher können jedoch dafür sorgen, dass die Stopfleber von der Speisekarte verschwindet, indem sie nicht mehr bestellt wird. 
  • Auch die Auslistung der Stopfleber in den Supermärkten liegt in ihrer Hand. Wird sie nicht mehr gekauft, wird sie auch dort aus den Regalen verschwinden. 

Anja Höhne

2024

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