Zeichen für den Tierschutz: PROVIEH reicht Widerspruch gegen Erweiterung der Schweinefabrik Fehmarn ein!

Kiel, 23.11.2023: Trotz massiver Einwände und Proteste aus Tierschutz, Umweltschutz und Zivilgesellschaft wurde jüngst die Erweiterung der Schweinefabrik auf Fehmarn genehmigt. PROVIEH geht als klageberechtigter Tierschutzverein dagegen vor und hat Widerspruch gegen die Genehmigung eingelegt. Die Erweiterung der Sauen- und Mastplätze in der betroffenen Anlage birgt nicht nur erhebliche Tierschutzrisiken, sondern verstößt aus Sicht von PROVIEH auch gegen gesetzliche Vorgaben. PROVIEH fordert das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein deshalb auf, den Erweiterungsantrag entsprechend unserem Widerspruch abzulehnen und damit ein deutliches Zeichen für den Tierschutz zu setzen. 
 
„In der bestehenden Anlage wird schon heute gegen geltendes Recht verstoßen, deshalb sollte auf keinen Fall noch eine Erweiterung im gleichen Stil genehmigt werden. Die Behörden müssen vor einer Genehmigung dafür sorgen, dass zumindest die gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden“, betont Sabine Ohm, Fachreferentin für Schweine bei PROVIEH. „Das geplante Haltungssystem setzt noch immer auf Verstümmelungen in Form des routinemäßigen, vorbeugenden Schwänzekupierens der Ferkel wenige Tage nach der Geburt und verstößt damit gegen europäisches und nationales Recht. Auch die Brandschutzpläne sind inakzeptabel – bei einem Brandfall könnte aller Voraussicht nach nur ein geringer Teil der Tiere gerettet werden. Solche Anlagen sollten nicht erweitert, sondern umgebaut werden, und zwar nicht nur auf Fehmarn, sondern bundesweit!“ 
 
Trotz eigener Sauen- und Ferkelaufzucht setzt der Betriebsinhaber offensichtlich noch immer auf Verstümmelungen, statt das Haltungssystem an die Tiere anzupassen. Dank langjähriger Kampagnen-, Fach- und Lobbyarbeit von PROVIEH in Brüssel und Deutschland hat Schleswig-Holstein seit 2019 endlich auch ein verpflichtendes Umsetzungskonzept zum Kupierverzicht. Bei Nichtumsetzung drohen dem Land hohe Strafen im dreistelligen Millionenbereich. Die Genehmigung der Behörde zeigt jedoch, dass dieses Konzept immer noch keine stringente Anwendung findet und in den Schubladen der zuständigen Behörden verstaubt, statt die Nutztierhaltung auf ein tiergerechtes Niveau zu bringen. Schon viel zu lange wurde einfach weggeschaut. 
 
„Das Bauvorhaben ist mit diversen Problemen behaftet und darf aus Sicht des Tier- und Umweltschutzes nicht genehmigt werden. Wir müssen unbedingt mit dem Umbau der Nutztierhaltung vorankommen, und dafür braucht es neben höheren Standards auch geeignete Förderungen. Denn es nützt den Tieren mittelfristig nichts, wenn durch den besseren Tierschutz bei uns die Betriebe aufgeben und immer mehr Fleisch aus Billigländern mit geringeren Standards nach Deutschland importiert wird“, ergänzt PROVIEH-Fachreferentin Sabine Ohm abschließend. „Wir werden alles daransetzen, die Erweiterung der Anlage in dieser Form zu verhindern, bis dort zumindest die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllt werden. Artgemäße Tierhaltung sieht allerdings noch ganz anders aus.“ PROVIEH kämpft weiter entschlossen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft ohne Tierleid und ruft dazu auf, sich diesem wichtigen Anliegen anzuschließen. 
  
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite  Erweiterung der Schweinefabrik auf Fehmarn verhindern! Hintergrundinformationen zum Kupierverzicht erhalten Sie hier.

Ansprechperson
Sabine Ohm 
Fachreferentin für Schweine 
Telefon: 0177. 4809819
Mail: ohm@provieh.de 

Pressestelle 
Ada Brandt
Pressereferentin 
Telefon: 0178. 100 53 91
Mail: pressereferat@provieh.de

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