Ferienidyll statt Tierfabrik
Erweiterung der Schweinefabrik auf Fehmarn verhindern!
Berlin, 03.08.2022: Der Betreiber einer Schweineanlage bei Petersdorf auf Fehmarn plant die Verdoppelung seiner Sauenplätze auf 1.800 und die Erhöhung der Mastplätze auf bis zu 13.000. Veraltete, tierschutzwidrige Haltungsformen wie die Haltung in sogenannten Ferkelschutzkörben und auf Spaltenböden fügen tausenden Schweinen täglich Leid und Schmerz zu. PROVIEH tritt dem mit einer offiziellen Einwendung entgegen, eine Klage behält sich die Tierschutzorganisation als einziger verbandsklageberechtigter Verein in Schleswig-Holstein zudem vor. Der öffentliche Erörterungstermin der Einwände gegen das Vorhaben findet am 23. August 2022 im Kursaal Heiligenhafen statt. PROVIEH wird diesen wichtigen Termin gemeinsam mit der Albert Schweizer Stiftung für unsere Mitwelt, der BUND-Kreisgruppe Ostholstein, dem Bundesverband Tierschutz, der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht, der IG Lebenswertes Fehmarn und dem Tiere in Not e.V. Heiligenhafen-Fehmarn begleiten. Hierzu ist ab 9:00 Uhr eine Kundgebung vor dem Kursaal Heiligenhafen angemeldet.
„Die Gründe gegen den Bauantrag zur Erweiterung der Schweinefabrik sind zahlreich: Tausende Tiere verbringen schon heute ihr Leben auf Vollspaltenböden, ohne Kontakt zum Außenklima, in trostlosen Buchten aus Beton oder Plastik, auch in den zahlreichen vorhandenen Kastenständen. Es dürfen nicht noch mehr Schweine leiden. Dieses Leid muss ein Ende haben! Zunächst gilt es, die Erweiterung der Schweinefabrik auf Fehmarn zu stoppen. Grundsätzlich muss jedoch ein bundesweiter Umbau erfolgen. Solche Anlagen haben keine Zukunft, statt sie zu erweitern, sollten sie zurückgebaut und durch tiergerechte Haltungssysteme ersetzt werden“, erklärt Patrick Müller, Hauptstadtreferent bei PROVIEH.
Unter dem Motto „Ferienidyll statt Schweinefabrik“ werden sich am Dienstag, den 23. August 2022, ab 9:00 Uhr Tierschützer:innen auf dem Vorplatz des Kursaals Heiligenhafen versammeln. Es wird protestiert gegen die Vergrößerung der Schweineanlage, gegen dort herrschende tierschutzwidrige Haltungsbedingungen im Kastenstand und auf Spaltenböden und gegen ein aus Sicht von Fachleuten als unzureichend eingestuftes Brandschutzkonzept. Alle, die sich mit uns dagegen aussprechen wollen, sind herzlich eingeladen, Teil der Protestaktion zu sein.
Die Forderung der Protestaktion richtet sich insbesondere an das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume Schleswig-Holstein, den Antrag auf Erweiterung abzulehnen und damit ein deutliches Zeichen gegen ein unzeitgemäßes Geschäftsmodell zu setzen. Einen Stall dieser Art im Jahr 2022 noch zu erweitern, ist inakzeptabel. Besonders wichtig ist die Teilnahme vieler Menschen aus der Region und darüber hinaus, um ein gemeinsames Zeichen gegen die Erweiterung dieser und ähnlicher Anlagen zu setzen.
Hintergrund
Fehmarn ist bekannt als „Sonneninsel in der Ostsee“ samt wunderschönen Stränden, idyllischer Natur und verträumten Dörfchen. Diese Sonneninsel hat jedoch auch eine Schattenseite: Direkt an der Grenze zum Landschaftsschutzgebiet Wallnau-Fehmarn werden in einer großen Schweineanlage massenhaft Muttersauen und Mastschweine gehalten. Schon 2014 und 2016 war diese Anlage erweitert worden – nun sollen die Tierzahlen wieder steigen. Der Betreiber der Schweineanlage hat jüngst eine erneute Stallerweiterung beantragt.
Den Bündnisaufruf zur Kundgebung sowie weitergehende Informationen zur Schweinefabrik auf Fehmarn finden Sie auf unserer Webseite.
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