Die Weihnachtsgans
Beim Einkauf auf den Tierschutz achten
Letztes Jahr wurden in Deutschland über eine halbe Millionen Gänse geschlachtet. Traditionell ist die Gans besonders zur Weihnachtszeit ein beliebtes Festtagsessen. Ein Großteil der hier verkauften Tiere wird jedoch aus dem Ausland nach Deutschland importiert. Daher sollten Verbraucher:innen beim Kauf darauf achten, unter welchen Umständen die Gänse gehalten worden sind.
Gänse leben in Herden zusammen und entwickeln eine soziale Ordnung. Um sich wohlzufühlen, benötigen Gänse eine große Weide zum Grasen und Laufen. Sie legen pro Tag mehrere Kilometer zurück. Außerdem schwimmen sie gerne und reinigen ihr Gefieder im Wasser. Ein Zugang zu einem Teich oder Wasserbecken ist für eine artgerechte Haltung daher ebenfalls erforderlich. In Deutschland werden die meisten Gänse in extensiver Freilandhaltung bis zu 30 Wochen lang gehalten, bevor sie geschlachtet werden. In der ökologischen Landwirtschaft stehen den Gänsen ein Auslauf und ein Wasserzugang zur Verfügung.
Das Tierschutzgesetz verbietet es, dass Tiere in Deutschland zwangsernährt werden. Das sogenannte “Stopfen” von Gänsen zur Herstellung der Fettleber oder auch “Foie Gras” ist hier also nicht erlaubt. Allerdings ist der Handel mit Fleisch, dass aus der tierschutzwidrigen Stopfmast kommt in Deutschland erlaubt. Wenn nicht gekennzeichnet ist, woher die Gans in der Tiefkühltruhe kommt, sollte vom Kauf lieber abgesehen werden. Denn im Ausland werden Gänse mitunter auf diese tierquälerische Art und Weise gemästet.
Verbrauchertipp: Kaufen Sie eine Weihnachtsgans aus ökologischer Haltung und achten Sie genau darauf, woher das Fleisch kommt. Wenn möglich, fahren Sie selbst zum Hof und schauen sich die Haltung der Tiere genau an.
Mareike Petersen