Demo vor dem Bundestag gegen Megaställe

Das “Wir-haben-es-satt!”-Bündnis und PROVIEH demonstrierten in Berlin gegen den Bau von Megaställen 

Etwa 50 Aktive von verschiedenen Organisationen beteiligten sich am Vormittag des 07.09.2021 unter dem Titel „Megaställe stoppen – Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ an einer Kundgebung auf der Reichstagswiese vor dem Bundestag. Auch Aktive von PROVIEH kamen der Aufforderung nach, sich kostümiert und stellvertretend für die vielen Stallbrände oder neu geplanten Stallanlagen vor dem Parlament aufzustellen. 

Es sollen weitere Megaställe gebaut werden 

Die Karte zeigt, wo Stallbrände waren und wo neue Ställe gebaut werden sollen

Konkret sind weitere 2,5 Millionen Tierplätze geplant, unzählige neue Ställe sollen gebaut werden. Dabei muss der Weg ein anderer sein: Statt weiter in Agrarfabriken für den Weltmarkt zu billigen Preisen unter Inkaufnehmen von Tierquälerei und Ausbeutung von Menschen, Tieren und Natur zu produzieren, brauchen wir dringend eine Reduktion des Fleischkonsums wie auch der „Produktion“ von sogenannten „Nutz“tieren. Selbst der Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft, an dem auch der Bauernverband und ähnliche Vertreter der Agrarindustrie beteiligt waren, kommt letztlich zu diesem Schluss.

PROVIEH-Hauptstadtreferent Patrick Müller dazu: „Die Anzahl der Tiere in der „Nutz“Tierhaltung muss in den nächsten Jahren konsequent reduziert werden. Die Tiere müssen dabei komplett anders gehalten werden, ohne Spaltenboden, ohne Abschneiden von Hörnern bei Rindern oder Schwänzen bei Schweinen – und erst recht ohne den tierquälerischen Kastenstand und übermäßigen Antibiotikaeinsatz!“. Für diese Forderungen haben viele Menschen vor dem Bundestag demonstriert, für diese Forderung setzt sich PROVIEH aber auch an anderen Orten ein: So engagieren wir uns auf Fehmarn gegen die Erweiterung einer Schweineanlage, auf der die Tiere weiterhin auf Spaltenböden und ohne jeden Zugang zum Freien gehalten werden sollen. 

Verheerende Stallbrände 

Erinnert wurde außerdem an die schrecklichen Ereignisse aus Alt Tellin. Dort waren Ende März knapp 60.000 Schweine verbrannt. In den letzten vier Jahren gab es 27 solcher Großbrände in industriellen Tierhaltungsanlagen, mit insgesamt 240.000 toten Tieren. Wir sagen “Schluss damit!”, denn Anlagen dieser Größenordnung sind schon im Normalbetrieb tierschutzwidrig, im Brandfall sind sie völlig unbeherrschbar. 

Patrick Müller 

07.09.2021

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