Ihre Stimme für den Tierschutz  

Bundestagswahl 2025

Die Ampelkoalition ist gescheitert, Kanzler Scholz hat die Vertrauensfrage im Bundestag gestellt und nun erwarten uns am 23. Februar 2025 vorgezogene Neuwahlen.  

Wie wird es weitergehen in Sachen Tierschutz? Was wollen die Parteien zukünftig tun für das Wohl unserer “Nutztiere”?  

Fest steht: Was wir brauchen, ist eine Regierung, die die zaghaft gesetzten Tierschutzmarken vollumfänglich ausbaut und sich ehrlich und konkret für das Wohlergehen der hier zu Lande gehaltenen Rinder, Schweine, Hühner und anderer landwirtschaftlich gehaltener Tiere einsetzt, und einen wirklichen Umbau der Tierhaltung ausgestaltet.

PROVIEH fordert eine Politik und damit auch eine zukünftige Bundesregierung, die sich mit Themen wie Qualzucht, Amputationen, Transport- und Schlachtbedingungen sowie Haltungskennzeichnung intensiv beschäftigt und sich ernsthaft und ehrlich für das Wohlergehen der “Nutztiere” einsetzt. 

Was können Sie tun? 

Gehen Sie in jedem Fall zur Wahl und geben Ihre Stimme ab. Machen Sie die Bundestagswahl am 23. Februar zur Tierschutzwahl – Schauen Sie sich das Wahlprogramm der Parteien genau an. Was möchten die Parteien tun, um das Leben unserer “Nutztiere” artgerechter zu machen und die Landwirte dabei zu unterstützen, die Tiere entsprechend ihrer Bedürfnisse bestmöglich zu halten?

Auszüge aus den Wahlprogrammen einiger Parteien 

Zur Unterstützung finden sie im Folgenden Auszüge aus den Wahlprogrammen für die Bundestagswahl 2025 verschiedener Parteien zum Thema Tierschutz. Für weitere Parteien darüber hinaus, schauen Sie bitte selbst. (Klicken Sie auf die Pfeile für mehr Informationen ↓)

Auszug aus dem ENTWURF des Wahlprogramms von DIE LINKE „Alle wollen regieren. Wir wollen verändern. Reichtum teilen. Preise senken. Füreinander.“ ↓
  • Sozialverträglicher Umbau der Tierhaltung: für mehr Tierwohl, Klimaschutz und Umweltschutz. Wir wollenhohe Mindesthaltungsstandards für alle Tierarten, eine Ausweitung der Bundesförderung für tierschutzrelevante Umbauten von Haltungssystemen, keine Lebendtiertransporte über vier Stunden und dezentrale Schlachtstrukturen ohne Akkordlöhne. Häufigere unangekündigte Kontrollen und härtere Strafen bei Verstößen gegen den Tierschutz sind nötig. Große Fleischfabriken wollen wir dichtmachen.
  • Berichtswesen und Antragstellung vereinfachen: Hohe Umwelt- und Verbraucherschutzstandards in der Landwirtschaft sind uns wichtig. Sie müssen regelmäßigv überprüft werden.  
  • Wir fordern eine Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel sowie wirksame Kontrollen, sodass die Steuersenkung an die Verbraucher*innen weitergegeben wird. 
  • Lebensmittel im Handel brauchen ein einheitliches staatliches Label, das Klima, Umwelt, Tierschutz, Gesundheit und soziale Aspekte berücksichtigt. Das muss überall erkennbar und transparent sein. Wirfordern mehr Lebensmittelkontrollen und die Veröffentlichung der Ergebnisse im Internet. Bei groben Verstößen sollen diese an der Ladentür veröffentlicht werden 
  • Pflanzliche Alternativnahrungsmittel etwa zu Fleisch oder Milchprodukten müssen als Grundnahrungsmittel anerkannt werden und damit von der Mehrwertsteuer  
  • Wir brauchen eine soziale und ökologische Agrarwende, die ihren Namen auch verdient. Die Linke kämpft für eine sozial gerechte und auf das Gemeinwohl orientierte Landwirtschaft, die das Klima und die Natur schont und mit dem Tierschutz vereinbar ist. 
  • Landwirtschaft im Einklang mit der Natur: Das geht nur, wenn die hohen Produktionsstandards der heimischen Agrarwirtschaft vor billigen Importen aus Drittländern, die unseren Standards nicht entsprechen, geschützt werden. Freihandelsabkommen zeigen in die falsche Richtung. Es braucht eine eindeutige Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln. 
  • Sozialverträglicher Umbau der Tierhaltung: Für mehr Tierwohl, Klimaschutz und Umweltschutz. Wir wollen eine Ausweitung der Bundesförderung für tiergerechte Haltungssysteme für alle Tierarten, für die Einschränkung von Lebendtiertransporten, stärkere Kontrollen und dezentrale Schlachtstrukturen. Häufigere unangekündigte Kontrollen und härtere Strafen bei Verstößen gegen den Tierschutz sind nötig. Große Fleischfabriken, die Tier und Mensch gleichermaßen schaden, wollen wir dichtmachen.  
  • Lebensmittel im Handel brauchen ein einheitliches staatliches Label, das Klima, Umwelt, Tierschutz, Gesundheit und soziale Aspekte berücksichtigt. Das muss überall erkennbar und transparent sein. Wir fordern mehr Lebensmittelkontrollen und dass die Ergebnisse im Internet und an der Ladentür veröffentlicht werden müssen.  
  • Die Linke steht für einen grundlegenden Wandel des Zusammenlebens von Menschen und Tieren. Tiere sind keine Dinge und kein Mittel zu Profit, sondern fühlende Wesen. Tierschutz muss unabhängig von Profitinteressendurchgesetzt werden: von der Landwirtschaft bis zum Forschungslabor 
  • Wir setzen uns für eine umfassende Reformierung des Tierschutzgesetzes ein. Das Gesetz soll besser durchgesetzt werden und härtere Strafen vorsehe 
  • Wir fordern die Einführung eine*r unabhängigen Bundestierschutzbeauftragte*n, die an der Gesetzgebung beteiligt wird. Tierschutzvereine und -organisationen wollen wir stärken.
Auszug aus dem Wahlprogramm der SPD „Mehr für Dich. Besser für Deutschland.“  ↓
  • Wir wollen den Landwirtinnen und Landwirte durch die Reform der Agrarförderung Rückendeckung geben, denn sie stehen am Anfang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Ziel ist eine stärkere Honorierung und Vergütung von Leistungen, die den Arbeitskräften in der Landwirtschaft, den ländlichen Regionen sowie dem Tierschutz zugutekommen. Unsere Maßnahmen zur Stabilisierung wettbewerbsfähiger Energiepreise werden auch die Landwirtschaft entlasten 
  • Wir sind sicher, dass man auch im konventionellen Bereich mit kluger Landwirtschaft gut und nachhaltig arbeiten kann: bodenschonend, tierwohlgerecht, klimaangepasst. Wir wollen es leichter machen, das zu tun und Planungssicherheit schaffen. 
Auszug aus dem Wahlprogramm der CDU/CSU „Politikwechsel für Deutschland“ Landwirtschaftliche Tierhalter unterstützen ↓ 
  • Wir unterstützen unsere Landwirte bei der artgerechten Tierhaltung für mehr Tierwohl. Wir sind für Tierhaltung, insbesondere auch für den Fortbestand der Kombihaltung und gegen eine Reduktion oder Quoten. Wir sorgen für eine verlässliche Finanzierung tierwohlgerechter Ställe und schaffen genehmigungsrechtliche Hürden ab. Verbraucher müssen klar und verbindlich über Tierwohl und Herkunft tierischer Produkte informiert sein.
  • … Umweltverschmutzung, illegaler Tierhandel, illegale Tötung und Qual von Tieren sind Straftaten, die genauso konsequent bestraft werden müssen.  
Auszug aus dem ENTWURF des Wahlprogramms der FDP „Alles lässt sich ändern“ 
  • Tierschutz und Tierwohl sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Wir haben die Aufnahme des Tierschutzes in das Grundgesetz vorangetrieben, weil dieser für uns untrennbar mit einer liberalen Werteordnung verbunden ist. Wichtig ist die Balance zwischen notwendigen Verbesserungen für die Tiere und praxistauglichen Regelungen. 
  • In der Tierhaltung bieten digitale Innovationen wie KI-gesteuerte Systeme zur Erkennung von Tierwohl eine enorme Chance, den Verbraucherwünschen nachzukommen. nachzukommen. Wir wollen Einkommen für landwirtschaftliche Betriebe sichern, die Nutztierhaltung in Deutschland erhalten und die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. 

Alle Wahlprogramme finden Sie hier.

Auf einen Blick

(Kein Anspruch auf Vollständigkeit)

Diese Tabelle bietet Ihnen eine grobe Übersicht über die Pläne der Parteien im Bereich Nutztierschutz und kann Ihnen als Orientierungshilfe dienen.

Anmerkung: Das Programm der Alternative für Deutschland (AfD) ist bewusst nicht in unserem Parteienvergleich enthalten, da die Partei ein menschen- und demokratiefeindliches Weltbild fördert, das nicht mit unseren Grundsätzen vereinbar ist.   

Tierschutz hört nicht beim Wählen auf. Was Sie darüber hinaus für den Tierschutz tun können:

Konsum- und Einkaufsverhalten ausrichten: 

  • Bewusst einkaufen 
  • Insgesamt weniger tierische Produkte konsumieren 
  • Möglichst wenig verschwenden 
  • Koppelung von Milch bzw. Eiern bedenken (Bruderkalb und Bruderhahn) 

Einkaufen regionaler Produkte im Hofladen, Wochenmarkt, (Online)-Lieferdienste: 

  • Direktvermarkter werden unterstützt 
  • Besonders tiergerechte Produkte 
  • Informationen zur Herkunft und Haltung erhalten (Hof ansehen, Fragen stellen) 
  • Weidehaltung/Mutterkuhhaltung/Mast der Milchkälber auf dem Betrieb/Hof- bzw. Weideschlachtung 
  • Regionalität mit zahlreichen Vorteilen (Transporte) 

Mitgliedschaft in einer „Solidarischen Landwirtschaft“: 

  • Mitbestimmung 
  • Genaue Einblicke in die Tierhaltung 
  • Faire Preise für Erzeuger 

Gutes tun und weitersagen:  

  • Familie, Freunde und Bekannte sensibilisieren 

Anja Höhne und Kathrin Kofent

10.02.2025

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