80.000 verbrannte Tiere in drei Jahren bei der LFD Holding
PROVIEH fordert Aufklärung der Brände bei der LFD Holding
Brandschutz gehört ins Tierschutzgesetz – Legalisierte Tierqual beenden!
Berlin, 16. April 2024: 20.000 Schweine starben vergangenen Freitag bei einem Großbrand in Binde in Sachsen-Anhalt. Wie die ehemalige Adrian-Straathof-Anlage in Alt Tellin wurde der abgebrannte Großstall in Binde von der LFD Holding GmbH betrieben, deren Inhaberin die Terra Grundwerte AG ist. Bei einem Feuer an einem anderen Standort dieses Betreibers waren im März 2021 in Alt Tellin in Mecklenburg-Vorpommern bereits 56.000 Tiere verendet. Die Tierschutzorganisation PROVIEH fordert eine umfassende Aufklärung des Falls und die Aufnahme des Brandschutzes in das Tierschutzgesetz.
“Es ist eine Schande, dass erneut Tausende Tiere qualvoll sterben mussten. Kurz nach dem Jahrestag in Alt Tellin macht die LFD Holding erneut Negativschlagzeilen. Deutschlandweit kamen im Zeitraum von 2020 bis 2022 nach Medienmeldungen insgesamt etwa 270.000 Tiere bei Stallbränden ums Leben. Das muss dringend aufhören!”, so Anne Hamester, Geschäftsführung bei PROVIEH.
“Die grundsätzlichen Anforderungen an den Brandschutz in Ställen gehören ins Tierschutzgesetz. Wir brauchen vor allem verpflichtende Evakuierungskonzepte und wirksame Brandschutzanlagen, die regelmäßig kontrolliert werden.”
Gemeinsam ist beiden Fällen nicht nur der Betreiber, sondern auch die dramatische Brandausbreitung. In beiden Fällen wurden große Teile der Anlagen und Tiere vernichtet. In Binde erfasste das Feuer nach Pressemeldungen 10 von 14 Gebäuden. Den Brand in Alt Tellin überlebten nur 1.000 von 57.000 Schweinen. Die Brandschutzkonzepte scheinen versagt zu haben.
Die Schuldfrage konnte in Alt Tellin nicht abschließend geklärt werden. Die Ermittlungen wurden im Juni 2023 eingestellt. In Binde haben die Untersuchungen erst begonnen. Allerdings ist es fragwürdig, warum es in drei Jahren an zwei Standorten der LFD Holding zu Brandkatastrophen mit fast 80.000 toten Tieren gekommen ist. Diese Zahl ist erschreckend.
Für Anne Hamester, die Geschäftsführerin von PROVIEH e.V., zeigen die Brände bei der LFD Holding systemische Missstände: „Neben fehlenden Anforderungen an den Brandschutz und wirksamen Kontrollen, ist es essenziell, dass Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte aufhören, Tierschutzvergehen als Nebensachen zu behandeln. Unabhängig von irgendwelchen Vorschriften, gibt es außerdem eine moralische Pflicht von Tierhaltenden zum Schutz ihrer Tiere. In Binde und Alt Tellin wurde diese Pflicht aus PROVIEH-Sicht eindeutig verletzt.“
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