Schweinefabrik Fehmarn: Kastenstände erfolgreich verhindert!
Kampf gegen Tierfabrik geht weiter
Berlin, 27.07.2022: Lichtblick für den Tierschutz: Der geplante Neubau von Kastenständen in einer Schweineanlage auf Fehmarn wurde erfolgreich verhindert. Nachdem PROVIEH eine entsprechende Einwendung gegen den Bauantrag des Betreibers beim zuständigen Landesamt einreichte, wurde der Neubau dieses tierschutzwidrigen Haltungssystems aus dem Antrag gestrichen. PROVIEH appelliert jedoch an das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume Schleswig-Holstein, die geplante Erweiterung grundsätzlich abzulehnen und damit ein deutliches Zeichen gegen ein unzeitgemäßes Geschäftsmodell zu setzen.
„Dass der Neubau von völlig veralteten Haltungseinrichtungen wie dem Kastenstand nicht weiterverfolgt wird, ist ein erster Erfolg auf dem Weg, die Vergrößerung der Schweineanlage zu stoppen. Die Verdopplung der Tierzahlen auf 1.800 Muttersauen und Erweiterung auf 13.000 Mastplätze sowie die vorherrschenden und geplanten Haltungsbedingungen in der Anlage sind weiterhin untragbar. Tausende Tiere müssen ihr Leben auf Vollspaltenböden verbringen, ohne Kontakt zum Außenklima, in trostlosen Buchten aus Beton oder Plastik, auch in den zahlreichen bereits vorhandenen Kastenständen“, so Patrick Müller, Hauptstadtreferent bei PROVIEH. Zudem ist das Brandschutzsystem in der Schweineanlage auf Fehmarn aus Sicht von Fachleuten unzureichend, eine Brandmeldeanlage wird laut Bauantrag gar als “nicht erforderlich” angesehen.
PROVIEH fordert vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume Schleswig-Holstein eine grundsätzliche Ablehnung des Erweiterungsantrags. Mit der geplanten Erweiterung werden eine ganze Reihe von gravierenden Tierschutzproblemen, wie die Haltung in sogenannten Ferkelschutzkörben, auf Spaltenböden und unzureichende Brandschutzkonzepte zementiert. “Einen Stall dieser Art im Jahr 2022 noch zu erweitern, ist inakzeptabel. Diese Tierhaltung ist nicht tierschutzkonform und wird in der Bevölkerung nicht unterstützt. Sie muss schnellstens der Vergangenheit angehören”, erklärt Patrick Müller weiter. “Deshalb werden wir weiter gegen die Erweiterung der Anlage vorgehen!” Am 23.08.2022 werden alle Einwendungen, darunter auch die von PROVIEH, gegen den Bauantrag in einer behördlichen, öffentlichen Erörterung besprochen.
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