Beitrag über die Bedürfnisse der Pferde
Als PROVIEH mich bat, über die Bedürfnisse der Pferde zu schreiben, habe ich mich gefragt, wo ich anfangen soll. Es gibt so viel zu erzählen; genug, um Bücher zu füllen, so ist es schwer, sich auf ein Thema zu beschränken. Hinzukommt, dass ich je mehr ich über Pferde gelernt habe, desto mehr erkannte, dass es eine Ausnahme zu fast jeder Regel gibt. Zum Beispiel gibt es die allgemeine Regel, dass Pferde die Gesellschaft anderer Pferde wollen und benötigen. In freier Wildbahn leben sie in Herden und es ist sehr unnatürlich für sie allein zu sein. Es ist eine sehr gute Sache, dass die Menschen dieses Bedürfnis mehr und mehr erkennen. Allerdings gibt auch eine andere Seite der Geschichte.
Wenn Sie versuchen die natürlichen Lebensbedingungen von einem Pferd zu duplizieren, dann tragen Sie eine große Verantwortung. In der Natur können die Mitglieder einer Herde jederzeit kommen oder gehen. Diese Freiheit existiert nicht, wenn wir Pferde zusammen in einem Paddock oder auf einer Weide halten. Wenn Sie beispielsweise eine Gruppe von Jährlingen gemeinsam in einer großen Gruppe aufwachsen lassen, werden die meisten von ihnen eine tolle Zeit haben.
Wenn aber einer von ihnen kleiner oder einfach nur sensibler ist als der Rest, können seine Eindrücke und Empfindungen innerhalb dieser Gruppe ganz anders aussehen. Wenn diese Jährlingsgruppe von einer verantwortungsvollen und fürsorglichen älteren Stute oder einem ebensolchen Wallach angeführt wird, wird dieses Leittier sicherstellen, dass sich auch das empfindsame Jungpferd sicher und gut aufgehoben fühlt. Ohne solch einen Schutz, könnte sich ein solch sensibles Tier sehr bedroht fühlen, was wiederum zu schweren emotionalen Schaden führen könnte.
Also ja, im Allgemeinen ist es wichtig, dass Pferde die Gesellschaft anderer Pferde genießen. Aber es liegt an den Besitzern, sicherzustellen, dass die Pferde die in der Herde sind, einander wirklich „genießen“ und sich nicht etwa gegenseitig „ertragen“ müssen. Genau genommen ist es wie bei uns Menschen. Wir können ohne die Gesellschaft von anderen Menschen vereinsamen. Jedoch ist die Qualität der sozialen Kontakte wichtiger als die Quantität. Wir wollen viel lieber mit Menschen zusammen sein, die wir lieben als mit Menschen, die uns runterziehen, gleiches gilt auch für Pferde.
Ich habe einmal eine telepathische Pferdekommunikation für eine Frau gemacht, die ein kleines Shetlandpony besaß und sich furchtbar schuldig fühlte, weil ihr Pony keinen „Ponyfreund“ hatte. Dennoch war die kleine Stute sehr glücklich, da gut für sie gesorgt wurde und sie sich als ein Teil der Familie fühlte. Die Menschen, Hunden, Katzen und Ziegen, die sie umgaben, waren ihre eigene kleine Herde, in der sie sich sicher, geliebt und geschätzt fühlte. Sie hätte es nicht ein kleines Bisschen gemocht, wenn man sie zurück in der Natur in eine große Herde von fremden Pferden gebracht hätte.
Stellen Sie sicher, dass Ihr Pferd durch so viele Freunde wie möglich umgeben ist, aber denken Sie daran, dass Freunde in allen Formen und Größen vorkommen können. Am wichtigsten ist; dass Sie Ihrem Pferd ein wahrer Freund sind und so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen. Dann wird er sich stets geliebt und umsorgt fühlen.
Nanda van Gestel im Mai 2014
Nanda van Gestel van der Schel (1964) is a Dutch horse trainer and animal communicator. She’s the author of Die Seelenkraft der Pferde and of Die Lebensenergie der Pferde. In 1997 she moved to the US, where she worked with ‘problem horses’, gave workshops and lessons. After her fist book was released in the Netherlands in 2004, she started to give readings for horses as well. This led to an even deeper understanding of their nature and needs. Nanda will tell about her experiences with horses in Provieh Magazin.
Nanda van Gestel van der Schelling (1964) ist eine niederländische Pferdetrainerin und Tierkommunikatorin. Sie ist die Autorin von „Die Seelenkraft der Pferde“ und von „Die Lebensenergie der Pferde“. 1997 zog sie in die USA, wo sie mit „Problempferden“ arbeitete und Workshops und Unterricht gab. Nachdem ihr erstes Buch 2004 in den Niederlanden veröffentlicht wurde, begann sie telepathisch mit Pferden zu kommunizieren. Dies führte zu einem noch tieferen Verständnis über deren Natur und deren Bedürfnisse.