Hühner FAQ

Warum hacken sie aufeinander ein?

Als Herdentiere leben Hühner in einer Rangordnung. Sie entscheidet unter anderem, wer die besten Schlafplätze bekommt oder wer zuerst fressen darf. In der Natur leben Hühner in kleinen Gruppen, fünf bis zehn Hennen mit einem Hahn. Überzählige Tiere werden aus dieser Gruppe hinausgehackt.

Innerhalb der Gruppe stellt sich schnell eine stabile Hackordnung her, Aggressionen sind dann äußerst selten. Die Häufigkeit von Aggressionen steigt mit der Herdengröße und sinkendem Bekanntheitsgrad der Tiere untereinander. Ein Huhn kann sich maximal 50 Artgenossen genau einprägen, weitere 200 erkennt es mehr oder weniger vage.

Hühner auf einer Stange
Foto: © Martin_Gebhardt

Ein weiterer Auslöser für Aggressionen ist das Zusammendrängen der Tiere auf beengtem Raum. Je nach Temperament und sozialer Stellung haben die Hühner einen Sicherheitsabstand oder Respektraum zum Nachbartier. Mit Ausnahme der Nahrungsaufnahme darf er nicht ungestraft unterschritten werden.

Außerdem lieben Hühner die Farbe rot. Sehen sie etwas Rotes, picken sie darauf herum. Manchmal mit grausigen Folgen: ist ein Huhn verletzt und blutet, picken die anderen die Wunde auf.

Warum fallen Hühner im Schlaf nicht von der Stange?

Durch das Gewicht des Huhnes krümmen sich die Zehen um die Stange herum. Noch genauer: Wenn sich das Huhn auf die Stange setzt, wird seine Ferse abgewinkelt. Dabei spannt sich eine Sehne am hinteren Hühnerbein, welche die Zehen zusammenzieht. Das Körpergewicht sichert die Haltung. Die Sehne macht also die ganze Arbeit allein, es werden keine Muskeln angestrengt und das Huhn ermüdet deshalb auch nicht durch das Festklammern. Erst, wenn das Huhn sich wieder aufrichtet entspannt sich die Sehne und das Huhn kann die Krallen wieder öffnen.

Warum schlafen Hühner auf Sitzstangen?

Ursprünglich flatterten Hühner zum Schlafen auf Bäume (und tun es oft immer noch, wenn man sie lässt). Das Gewirr der Äste schützte sie vor Greifvögeln, ihre Tarnung im Baumwipfel erschwerte Mardern und anderen Räubern das Auffinden ihrer gefiederten Beute. Den Instinkt, sich zum Schlafen auf einen erhöhten Platz und am liebsten auf einen astähnlichen Untergrund zu begeben haben die Hühner noch heute. Deshalb bietet man ihnen zum Schlafen erhöhte Sitzstangen an. Dort fühlen sie sich sicher.

Warum baden Hühner im Sand?

Hühner baden im Sand, um ihr Gefieder zu pflegen. Der durch die Federn rieselnde Sand löst Fett und lockert verklebte und schmutzige Federn wieder auf. Das Gefieder bleibt so funktionstüchtig. Darum gehört das Sandbad zum natürlichen Verhaltensrepertoire der Hühner und ist für ihr Wohlbefinden unerlässlich.

Was ist die Mauser und wofür ist sie gut?

Genau wie alle anderen Tierarten müssen Hühner in regelmäßigen Abständen ihre „Körperbehaarung“, also ihr Federkleid erneuern. Das tun sie ein mal im Jahr mit der Mauser. Dann stoßen sie ihre alten, abgenutzten Federn ab und es wachsen neue nach.

In dieser Zeit legen die Hühner keine oder viel weniger Eier als normal, da sie für den Federwechsel schon genug Energie verbrauchen.

Warum legen Hühner andauernd Eier?

Hühner würden normalerweise, genau wie alle anderen Vogelarten, nur so lange Eier legen, bis ihr Nest voll ist, das wäre in etwa bei 10 bis 12 Eiern der Fall und sie mit der Brut beginnen können. Diese Neigung wurde unseren modernen Legehennen weggezüchtet. Dafür wurde die Eizahl pro Gelege erhöht. 50 Eier in einem Gelege sind keine Seltenheit und eine hervorragende Legehenne schafft bis zu 100 Eier pro Gelege bevor sie einen Tag Pause macht. Da der Mensch die Eier isst und sie deshalb täglich aus dem Nest entfernt wird das Nest niemals voll. Das Huhn hat also weiterhin das Bedürfnis Eier zu legen.

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