Mit Design Thinking neue Ansätze im Nutztierschutz finden

PROVIEH gibt handlungsorientierten Workshop an der Fachhochschule Kiel

Wie können wir gesellschaftliche Veränderungen anstoßen, um Hühnern, Schweinen, Rindern und anderen landwirtschaftlich genutzten Tieren in Deutschland ein besseres Leben zu ermöglichen? Um diese Frage drehte sich das Modul, das PROVIEHs Bildungsreferentinnen im November an der Fachhochschule Kiel im Rahmen der Interdisziplinären Wochen gaben. Ziel des Workshops war es, in Kleingruppen Ideen auszuarbeiten, wie die Eingangs gestellte Herausforderung gelöst werden kann. Dazu arbeiteten wir mit den Studierenden mit der Methode des Design Thinking. Diese Methode ermöglicht es, neuartige Lösungen für Probleme vielfältiger Art zu entwickeln. Dabei wird von der Perspektive der Nutzer:in ausgegangen, für den/die die Lösung erarbeitet wird. Im Prozess der Methode arbeiten die Teilnehmenden in Teams zusammen und nähern sich der Herausforderung zunächst ergebnissoffen und über kreative und kooperative Methoden. Dies soll ein Verlassen der üblichen Denkmuster ermöglichen. 

Ausgangspunkt und Diskussionsgrundlage für unseren Workshop waren Zeitungsüberschriften aus diversen Medien, die sich mit den Themen Nutztierhaltung und Nutztierschutz befassten. So erhielten die Studierenden einen Einblick, wie die unterschiedlichen Akteure aus dem Bereich „Nutztiere“ über das Themenfeld sprechen, welche Forderungen und Haltungen sie haben. Daraus eröffneten wir gemeinsam einen Problemraum, um abzubilden, wie divers die gesellschaftliche Diskussion rund um die landwirtschaftlich genutzten Tiere bei den unterschiedlichen Akteuren aussieht. Deutlich wurde die Komplexität des Themas und wie viele Baustellen sich auftun. 

In Arbeitsgruppen wurde intensiv nach Lösungsansätzen gesucht

Im Verlauf des Tages erarbeiteten die drei Gruppen, die interdisziplinär zusammengesetzt waren, Lösungen für die Herausforderung. Wichtiges Element des Prozesses war es, sich mit den Bedürfnissen verschiedener Akteure auseinanderzusetzen und Empathie aufzubauen. Daraus entwickelten die Gruppen jeweils eine idealtypische Persona, für die sie sich einen Lösungsansatz überlegten. Interessant fanden wir, dass alle Gruppen zu dem ähnlichen Ergebnis kamen, dass Bildung und Kommunikation unter den einzelnen Akteuren essenziell sind, um das Thema Nutztierschutz und den kritischen Konsum tierischer Lebensmittel stärker in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken. 

Die Veranstaltung zeigte uns, wie wertvoll es ist, das Verlassen der eigenen „Blase“ zu fördern und dies wurde auch von den Studierenden als besonders positiv hervorgehoben. Die Studierenden wurden in ihren Gruppen dazu angeregt, sich interdisziplinär zu vernetzen und sich mit Menschen auszutauschen, die aus einer anderen Lebensrealität kommen als sie selbst. Diese Erfahrung reflektierten sie als bereichernd und wichtig, um gesellschaftlichen Problemen zu begegnen. Wir waren begeistert von der kooperativen, wertschätzenden und offenen Zusammenarbeit mit den Studierenden, die und haben ein großes Interesse dieser an dem Themenkomplex Nutztierschutz erkannt. 

Svenja Taube 

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