Appell an die Mitglieder des Bundesrates: Keine Zustimmung für die Kastration mit Isofluran durch Landwirte!

Pressemitteilung

Am Freitag, den 20. September, stimmt der Bundesrat über den Entwurf „Verordnung zur Durchführung der Betäubung mit Isofluran bei der Ferkelkastration durch sachkundige Personen“ (FerkBetSachkV) ab, obwohl die Anwendung des Narkosegases Isofluran bei vielen Ferkelerzeugern auf Ablehnung stößt.

Wie aktuelle Umfragen belegen, lehnen fast die Hälfte der Schweinehalter die Anwendung von Isofluran ab. Mehr als 90 Prozent der Befragten sehen große oder sogar sehr große Risiken beim Anwenderschutz. Das Narkosegas Isofluran verfügt sowohl über gesundheits- als auch über klimaschädigendes Potential. Daher sind die Bedenken der zukünftigen Anwender durchaus berechtigt.

Zudem liegen keine detaillierten Aussagen zu regelmäßigen, wirksamen Kontrollintervallen vor, noch ist sichergestellt, dass die auf dem Markt befindlichen Geräte über ein manipulationssicheres System verfügen. Der regelmäßige und flächendeckende Einsatz dieser Narkosegeräte kann somit in Frage gestellt werden und damit auch die Umsetzung des Tierschutzgesetzes, das eine Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration vorsieht.

„Aus Sicht des Tierschutzes wird hier eine der schlechtesten Methoden zum ‚State of the Art‘ erklärt und sogar mit mehreren Millionen Euro staatlich gefördert“, sagt Angela Dinter, Fachreferentin für Schweine von PROVIEH e.V. „Statt erprobte Methoden, wie die Ebermast mit und ohne Eberimpfung zu forcieren, die gänzlich auf eine chirurgische Kastration verzichten können, wird wieder einmal der Agrarlobby und der Fleischbranche ein Gefallen erwiesen.“

Mittlerweile hat sich fast der gesamte Lebensmitteleinzelhandel zusammen mit Landwirten zur Ebermast mit und ohne Eberimpfung bekannt, da die Tiere unversehrt bleiben und nicht wie bei der chirurgischen Kastration einer schmerzhaften Operation unterzogen werden müssen. Doch die flächendeckende Bereitschaft der Schlachtbranche, geimpfte Tiere ohne Preisabzüge anzunehmen, bleibt noch immer aus. 

19.09.2019

Pressestelle 
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