50 Jahre PROVIEH: 50 Jahre Nutztierschutz

Zum Jubiläum fordert PROVIEH die Bundesregierung auf, Tierschutz endlich entschlossen umzusetzen!

Kiel, 15. Juni 2023: PROVIEH, Deutschlands erfahrenste Tierschutzorganisation für „Nutztiere“, feiert heute ein ganz besonderes Jubiläum. Seit 50 Jahren setzt sich die Organisation erfolgreich für eine artgemäße und wertschätzende Tierhaltung in der Landwirtschaft ein. Trotz vieler Errungenschaften für den Tierschutz bestehen noch immer enorme Missstände in der sogenannten Nutztierhaltung. Zum 50. Jubiläum fordert PROVIEH von der Politik eine konsequente Beendigung tierquälerischer Haltungs- und Zuchtbedingungen! Die Bundesregierung hat in diesen Tagen die Chance, einen Durchbruch im Tierschutz zu erwirken und das ebenfalls 50-jährige Tierschutzgesetz umfassend anzupassen.

Ein Meilenstein in der Geschichte von PROVIEH war die Erstverkündung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung am 25. Oktober 2001, die auf den Einsatz von Margarethe und Olga Bartling zurückzuführen ist und erstmalig Mindestanforderungen für die Haltung von bis zu sechs Monate alten Kälbern festlegte. Auch das Verbot der Käfighaltung von Legehennen und das Fixierungsverbot von Muttersauen in Kastenständen waren für die Tierschutzorganisation große Erfolge.

Doch noch immer leiden mehr als 165 Millionen Nutztiere in Deutschland Jahr für Jahr in der industrialisierten Tierhaltung. Statt ihre angeborenen Lebensbedürfnisse angemessen ausleben zu können, werden die Tiere den Produktionsbedingungen angepasst. Ungerechte Haltungsbedingungen, Verstümmelungen, Verhaltensstörungen und körperliche Gebrechen in Folge der Hochleistungszucht sind heute noch immer qualvoller Alltag in der Intensivtierhaltung.

Die Haltung von Kälbern in Einzelhaltung im sogenannten Kälberiglus ist nicht artgemäß

„Die tierquälerischen Bedingungen in der Nutztierhaltung müssen ein Ende haben – tagtäglich wird andernfalls weiterhin das Tierschutzgesetz und das Grundgesetz gebrochen! Die Bundesregierung hat in diesen Tagen die Chance, dieses Ende herbeizuführen: Das seit mehr als 50 Jahren bestehende deutsche Tierschutzgesetz soll novelliert werden. Die hierzu aktuell stattfindenden Regierungsverhandlungen könnten den Durchbruch im Tierschutz bringen,“ kommentiert Anne Hamester, Leitung Facharbeit und Politik bei PROVIEH. Anlässlich seines 50-jähigen Jubiläums richtet PROVIEH einen Appell an die Bundesregierung, die Staatszielbestimmung „Tierschutz“ und das Koalitionsversprechen umzusetzen und das Tierschutzgesetz jetzt umfassend anzupassen. „Artgerecht statt ungerecht“ muss das Motto des Tierschutzgesetz sein!

Vereinsgründung

Am 15. Juni 1973 wurde PROVIEH als Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung (kurz VgtM) von den Schwestern Margarethe und Olga Bartling gegründet. Ausgelöst durch den schockierenden Anblick unwürdiger Haltungsbedingungen in einem „modernen“ Maststall für Kälber begannen die Schwestern ihre erfolgreiche Tierschutzarbeit in Schleswig-Holstein. Ihre Bemühungen gegen die tierquälerische Intensivtierhaltung wurden im Jahr 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz durch den damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker gewürdigt. Die Grundlage von PROVIEHs Engagement ist das Verständnis von Nutztieren als intelligente und fühlende Wesen. Die Vision des Vereins: Kühe, die auf der Weide grasen, Schweine, die im Erdreich wühlen, und Hühner, die nach Würmern picken.

Weitere Informationen zum Jubiläum finden Sie auf unserer Webseite

Ansprechperson
Anne Hamester 
Fachleitung und Politik 
Telefon: 0157. 519 573 41
Mail: hamester@provieh.de

Pressestelle 
Ada Brandt
Pressereferentin 
Telefon: 0178. 100 53 91
Mail: pressereferat@provieh.de

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