Hühner im eigenen Garten – Tipps und Tricks für Hobbyhalter:innen

mit besonderen Hinweisen auf die Aufstallungspflicht aufgrund der Geflügelgrippe

Für gewöhnlich steht Hühnern in der Hobbyhaltung ein großzügiger Auslauf zur Verfügung, in dem sie ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen können. Die private Haltung in einer kleinen festen Gruppe ist eine der tierfreundlichsten Arten Hühner zu halten und Eier und Fleisch zu gewinnen. Doch im Winterhalbjahr je nach Witterung sowie speziell, wenn eine Aufstallungspflicht durch die Geflügelgrippe angeordnet wird, verschwindet der gewohnte Alltag für Mensch und Federvieh. Dies kann problematische Folgen nach sich ziehen.  

PROVIEH beschreibt in diesem Beitrag die natürlichen Bedürfnisse der Hühner und gibt Tipps und Tricks, wie Sie bestmöglich auch durch die Haltung einschränkende Zeiten kommen. 

Hühner besser verstehen und richtig halten – Ursprung und natürliche Bedürfnisse 

Hühner sind ursprünglich Waldbewohner

Hühner haben ihren Ursprung im Regenwald. Sie bewohnten somit einen vielseitig strukturierten Lebensraum. Als Fluchttiere haben sie einen großen Sicherheitsbedarf. Sie bewegen sich in Gruppen von zwei bis fünf Hennen und einem Hahn. Ihre Nester sind tief im Unterholz versteckt. Es gibt eine strukturierte Rangordnung und die Hähne sorgen für Schutz auch der rangniederen Hennen. 

Zwei Drittel des Tages verbringen sie aktiv mit der Nahrungsaufnahme und legen dabei ein bis zwei Kilometer zurück. Als Allesfresser brauchen sie viel Zeit und nutzen unterschiedliche Techniken, um sich zu ernähren. Sie fressen sowohl in Bäumen und Sträuchern als auch am Boden, picken und scharren. Tatsächlich kann man 10-15.000 Pickschläge pro Tag zählen. So wird der Schnabel gut abgearbeitet, denn er wächst lebenslang. Hühner pflegen ihr Gefieder durch regelmäßiges Sandbaden und sehr häufig sind sie auch beim Sonnenbaden zu beobachten. Das Verhalten der Tiere hat sich über die lange Entwicklungsgeschichte nicht geändert, nur durch bestimmte Zuchtziele kam es zur Abschwächung oder verstärkten Ausprägung einzelner Aspekte, wie beispielsweise das verstärkte Eierlegen bei den Legehenennen. 

Haltung: Gesetzliche Vorgaben und unsere Empfehlungen in Stall und Auslauf 

Huhn beim Staubbaden

Laut der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung dürfen neun Hennen je Quadratmeter Stallgrundfläche gehalten werden. Unter ökologischen Bedingungen (Biohaltung) sind es nur sechs Hühner. Bei der Freiland- und Bio-Haltung stehen jedem Huhn zusätzlich vier Quadratmeter Auslauf zur Verfügung. Im Stall haben sie außerdem Anspruch auf 15 Zentimeter Sitzstange pro Huhn und für sieben Legehennen muss ein Nest von 35 Zentimetern mal 25 Zentimetern vorhanden sein. Im Falle von Gruppennestern muss für jeweils höchstens 120 Legehennen eine Nestfläche von mindestens einem Quadratmeter zur Verfügung stehen.  

Für die Hobbyhaltung empfehlen wir aus Tierschutzsicht eine deutlich großzügigere Einrichtung. Generell sollten Sie eher weniger Hühner halten, wenn Ihr Platz eingeschränkt ist. Im Stall sollten sich höchstens drei Hennen einen Quadratmeter teilen. Kleine Hühner brauchen etwas weniger, große Hühner mehr Platz. Wir empfehlen Sitzstangenbreiten von 20 Zentimeter pro Huhn und optimalerweise einen Auslauf mit zehn bis 20 Quadratmeter pro gehaltenem Tier.  

Hühner brauchen Platz

Der Auslauf sollte bestmöglich strukturiert sein und viele Unterschlupfmöglichkeiten bieten. Hier eigenen sich sowohl künstliche Holzkonstruktionen oder ein ausgedienter Schubkarren, als auch natürliche Büsche und Bäume sowie Baumstümpfe, Äste und Zweige von ungiftigen Laubbäumen sowie Nadelgehölzen. Ideal wäre auch eine Wechselmöglichkeit der Auslaufflächen, wenn Naturboden/Grasflächen mit der Zeit sehr aufgewühlt und die Grasnarbe zerstört ist. Hier ist ein mobiler Stall ebenso ein Weg, wie zumindest zwei getrennte Flächen, die jeweils über den Stall erreichbar sind. Auf weitläufigen und optimalerweise umzäunten Grundstücken können Hühner auch „frei laufen“. Viele Rassen lieben es umherzustreifen. So versorgen sie sich selbst zusätzlich mit Insekten, pflanzlicher Nahrung, etc.  und sind sehr gut beschäftigt. In aller Regel kehren sie mit Einsetzen der Dämmerung selbständig zum Stall zurück. Zu denken ist bei einem nach oben offenem Auslauf, wie auch bei dem freien Auslauf, an die Gefahr durch Prädatoren wie Habicht, Fuchs und Marder. Ein oder mehrere Hähne sowie genügend Versteckmöglichkeiten können hier einen gewissen Schutz bieten. Umzäunte Ausläufe können nach oben durch stabile Netze vor Greifvögeln gesichert werden. Der Stall sollte ebenfalls stabil und mit festem Fundament gebaut werden, wo sich keine Prädatoren oder auch Schadnager hindurchgraben können. Sollte dies alles nicht oder nur in Teilen umsetzbar sein, gilt immer die Devise „alles ist besser als nichts“ und lieber weniger als zu viele Tiere zu halten. 

Optimale Haltung auch im Winterhalbjahr  

Wenn der weitläufige Auslauf durch Nässe, Schnee, etc. in der kalten Jahreszeit teilweise beschränkt wird oder schlimmstenfalls sogar wegfällt, oder eine Aufstallungspflicht ausgesprochen wurde, ist das beschriebene natürliche Verhaltensspektrum des Pickens, Scharrens, Sand- und Sonnenbadens eingeschränkt oder teilweise nicht mehr möglich. Dies führt zu einem nicht zu unterschätzenden Stress bei den Tieren. Gegenseitiges Bepicken, Federpicken und Kannibalismus sind im Schlimmsten Fall die Folge. Dies kann ernste Verletzungen bis hin zum Tod der betroffenen Tiere nach sich ziehen. 

Huhn pickt nach Gras

Gründe für Stress und Federpicken mit der Folge von Federfressen und Kannibalismus sind dabei multifaktoriell zu betrachten und können haltungs-, zucht- und ernährungsbedingte Ursachen haben. Mangel oder Überschuss an Natriumchlorid, ein Aminosäuren-Ungleichgewicht (Methionin, Cystein) oder mangelnde Beschäftigung und zu wenig Struktur im Futter sind häufige Gründe neben den bereits genannten Beschränkungen des natürlichen Verhaltens. Eventuelle Defizite in der Futtermischung müssen daher rasch ausgeglichen werden. Alles was glänzt, ist für Hühner hoch attraktiv und wird angepickt. Teilweise verwechseln Jungtiere auch die (nach)wachsenden Federfollikel bei anderen Hühnern mit Würmern. Schlimmstenfalls wird dieses “Wurmersatzpicken” dauerhaft in das Verhalten mit aufgenommen. Wenn ein Huhn angepickt wurde, bewirkt die freigelegte Haut oder das Blut, dass andere Hennen ebenfalls dort zu picken beginnen. Gerne wird auch die glänzende Kloake der Hühner bei der Eiablage angepickt, deshalb sind gut abgedunkelte Legenester sehr wichtig. 

Um das Federpicken und Kannibalismus zu verhindern, müssen die Hühner ausreichend beschäftigt sein. Hierfür eignen sich verschiedene Gaben von Raufutter oder Futter, an das die Hühner sich erst heranarbeiten müssen, wie aufgehängtes Futter und versteckte Körner. Sie können so ihren Picktrieb ausleben können und Langeweile wird vorgebeugt. 

Kommt es zu vermehrter Unruhe und Federpicken, kann als erste aber wirklich nur kurzfristige Maßnahme der Stall abgedunkelt werden, um Ruhe in die Hühnergruppe zu bringen. 

Ist ein Huhn verletzt muss es von den anderen separiert werden, bis es sich wieder erholt hat. Es ist sehr wichtig, die Tiere regelmäßig auf Ektoparasiten wie Milben und Federlinge zu überprüfen und diese dann zu bekämpfen, zum Beispiel durch die Beimengung von Kieselgur zum Sandbad oder dafür geeignete Sprays. Außerdem muss das Stallklima stimmen, denn schlechte Luft macht die Tiere krank und kann Verhaltensstörungen begünstigen. Kleine Ställe sind im Winter problematisch, wenn nicht genügend Auslauf angeboten werden kann.   

Infobox:

Verhaltensstörungen und gesundheitliche Beeinträchtigungen 

Federpicken: Einzelne Tiere bepicken gezielt ein anderes Huhn. Insgesamt ist ein sehr wechselhaftes, unruhiges Verhalten zu beobachten bei den pickenden Tieren. Das Federpicken hat multifaktorielle Gründe (s.o.)  

Prophylaxe, Tipps und Wissen rund um Verhaltensstörungen: 

  • Langsam befiedernde Hühnerrassen sind problematisch (zum Beispiel Brahmas)), hier dauert die Langfederentwicklung länger als vier Wochen und somit bieten sie länger einen Pickanreiz durch die die glänzenden Federfollikel  
  • Tageslichtlampen nutzen, denn Flackerlicht fördert Federpicken. Das Licht muss für Hühner flackerfrei sein.  
  • Kloake anpicken als „Wurmersatz“ ist ein erlerntes Verhalten. Die glänzende Kloake ist hoch attraktiv für Picker, deshalb müssen die Nester abgedunkelt und voneinander abgegrenzt werden 
  • Blutende Verletzungen sind sehr attraktiv für andere Hennen, deshalb müssen Wunden mit Zink- oder Blauspray abgedeckt und verletzte Tiere separiert werden 
  • Änderung von Haltungsfehlern (Besatzdichte, Klima, Einstreu, Tier-Fressplatz-Verhältnis) sind essenziell 
  • Unbegrenzte Raufuttergabe zur Beschäftigung  
  • Korrekturen der Futtermischung und gegebenenfalls Ergänzungsfuttermittelzugaben sowie Salzgaben über das Trinkwasser (lassen Sie sich im Futtermittelhandel beraten) 
  • Regelmäßige Kontrolle auf Ektoparasiten, denn Parasiten beeinträchtigen das Allgemeinbefinden der Tiere zum Teil erheblich  
  • Ätherische Öle, wie Lavendel im Trinkwasser, in der Einstreu oder im Legenest können ebenso wie getrocknete Kräuter eine beruhigende und gesundheitsfördernde Wirkung haben. Beachten Sie bitte eine umsichtige Dosierung und lassen Sie sich im Zweifel im Futtermittelhandel beraten. 

Futter: Ursachen/Mangelernährung/Abhilfe 

Henne zeigt ihrem Küken Futter

Viele Hobbyhalter:innen haben bereits Erfahrungen gesammelt, was ihre Hühner am liebsten fressen und was ihnen gut bekommt. Grundsätzlich wird für morgens die Gabe von Weichfutter, wie zum Beispiel gekochten Kartoffeln, weichere oder in Wasser eingeweichter Brötchen die mit Eiweiß (Schrot oder Luzerne) versetzt werden, empfohlen. Die Eiweißkomponente kann ganztägig angeboten werden. Tierisches Eiweiß, beispielsweise in Form von getrockneten oder lebenden Mehlwürmern, ist sehr beliebt. Zum Nachmittag/Abend können dann Körnermischungen gegeben werden. Zusätzlich ist ein Angebot von Muschelkalk für die Eierproduktion und Magensteinchen als Verdauungshilfe wichtig. Besonders dann, wenn der Auslauf wegfällt, in dem sich normalerweise Steinchen finden lassen. 

Weiche, schimmelfreie Küchenabfälle sind eine beliebte Abwechslung im Speiseplan der Hühner, ebenso wie jegliche Form von natürlich ungiftigem Grünfutter. Nach Bedarf und je nach Fütterung wird eine zusätzliche Vitamin- und Mineralstoff-Mischung empfohlen. Diese ist gerade sehr wichtig, wenn kein großer Auslauf und damit wenig Zugang zu Grünfutter bestehen. Frisches Wasser sollte immer ausreichend zur Verfügung stehen. Man rechnet bis zu 300 ml pro Huhn und Tag. 

Stallpflicht aufgrund der Vogelgrippe – was tun? 

In einigen Regionen Deutschlands kommt es im Winterhalbjahr immer wieder zu Aufstallungsgeboten aufgrund der aviären Influenza (a. I.), auch als Vogelgrippe oder Geflügelpest bezeichnet, die in unterschiedlichen Untertypen vorkommt. Sinn dieser Stallpflicht ist es, das Hausgeflügel vor den vermeintlich das Virus übertragenden Wildvögeln zu schützen. Nicht zu verwechseln ist die a. I. mit der umgangssprachlich als Geflügelpest bezeichneten Newcastle Krankheit, gegen die Hühner regelmäßig geimpft werden müssen. 

Zwei junge Hühner auf einer Sitzstange

Gegen die a. I. existieren zwar bereits Impfstoffe, sie finden aber bisher keine breite Anwendung, da dadurch unter anderem erkrankte und geimpfte Tiere nicht mehr voneinander zu unterscheiden wären. Beide Gruppen tragen nämlich nicht zu unterscheidende Antikörper in sich. Aus diesem Grund forscht das Friedrich-Löffler-Institut seit einiger Zeit daran, einen Marker-Impfstoff zu entwickeln, der eine Unterscheidung möglich machen würde. Die Stallpflicht wird innerhalb der Bundesländer in den jeweiligen Landkreisen entschieden und ausgerufen. Wie auch alle anderen Geflügelarten müssen dann Hühner im Stall gesichert werden und dürfen gegebenenfalls nur in einen nach oben geschlossenen Auslauf und nicht mehr ins Freiland.  

Je nach Bundesland und teilweise sogar von Landkreis zu Landkreis sehen die Verfügungen zur a. I. unterschiedlich aus, die im Falle einer Stallpflicht zu beachten sind. Hier sollten Sie sich zunächst genau informieren und daraufhin schauen, welche Umbaumaßnahmen und vorhandene Stall- und Auslaufflächen zulässig und möglich sind und welche Biosicherheitsmaßnahmen Sie beispielsweise treffen müssen. 

Von der Stallpflicht sind auch zahlreiche Kleinhaltungen betroffen. Diese haben häufig einen Schwerpunkt gerade auf den freien Auslauf gelegt und halten nur einen relativ kleinen Stall für die Nacht vor. Was ja unter normalen Bedingungen vollkommen ausreichend ist. 

Wichtig ist aber: Auch in Zeiten einer Tierseuche ist das Tierschutzgesetz bindend und für eine entsprechende Unterbringung zu sorgen: 

Der Paragraph eins des Tierschutzgesetzes lautet: 

„Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“. 

In Paragraph zwei finden wir:  

„Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, 

1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen, 

2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden, 

3. muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.“ 

Kommt es also in Bezug auf Hühner und anderes Geflügel zu einer angeordneten Stallpflicht, ist jeder Tierhalter und jede Tierhalterin dafür verantwortlich, dass seine /ihre Tiere entsprechend ihrer Bedürfnisse untergebracht werden und damit das Tierschutzgesetz vollzogen wird. 

Hühner im Stall mit Wintergarten

Während der Aufstallungsphase sind kleine Ställe also problematisch. Daher raten wir generell dringend dazu, einen angrenzenden Wintergarten, auch Kaltscharrraum genannt, zu errichten. Diese nach oben überdachte aber zu 3 Seiten mit engmaschigem Draht (maximal 1 cm) „offene“ Voliere oder Veranda bietet den Tieren zumindest etwas Licht und Luft und erweitert die Bewegungsfläche des Stalles. Hier können Äste und Zweige als natürliche Sitz-/Aufbaumgelegenheiten oder als Verstecke dienen sowie Anreize zum Picken und Bewegen bieten. Bausätze für Carports eignen sich als Grundlage für einen langlebigen Wintergarten. Soll es schnell gehen, tun auch Weidezelte, Folien-Gewächshäuser oder ähnliches gute Dienste und lassen sich relativ leicht umfunktionieren.  

Überlegen Sie grundsätzlich, ob es die Möglichkeit gibt auf andere Gebäude, leerstehende Stallungen, Pferdeboxen oder Garagen, etc. auszuweichen. Insgesamt sollte die Höhe des Tierbestandes wohl überdacht werden. Nach Möglichkeit sollten die Funktionsbereiche getrennt werden. In der Einstreu im Wintergarten kann gescharrt und staubgebadet werden. Alternativ leistet auch eine Kiste mit feinem Sand dafür gute Dienste. Generell müssen für alle Tiere ausreichend Futterplätze zur Verfügung stehen, damit es nicht zu Streitereien kommt. 

Sehr wichtig ist auch die Stallhygiene, damit die Hühner gesund und munter bleiben. Das Kotbrett unter den Sitzstangen sollte täglich gereinigt, die Nester und die Futter- und Wasserspender auf Sauberkeit kontrolliert werden.  

Achtung: Informieren Sie sich genau über die jeweiligen Vorgaben zur Stallpflicht in Ihrem Landkreis, bevor Sie um- oder anbauen! 

Wichtig: Jeder Nährstoffmangel (zum Beispiel akuter Natriummangel, Nährstoffdefizite (wie Protein- oder Aminosäuremangel) und jede unausgewogene Futterration erhöhen das Risiko des Federpickens. Durch die Aufstallung haben die Tiere keinerlei Möglichkeit den Mangel durch Futteraufnahmen im Freien auszugleichen. Mineral- und Vitaminmischungen und ausreichende Proteinversorgung sind essentiell für aufgestallte Tiere (s.o.). 

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Allgemeine Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls: 

  • Körner in der Einstreu für Beschäftigung und Scharrbedürfnis  
  • Große Obst- und Gemüsestücke beschäftigen die Hühnergruppe 
  • Raufutter wie zum Beispiel Luzerne zur Beschäftigung und Sättigung (lose oder gepresst) 
  • Kartoffelnetz/Heunetz, Futterkörbe oder Futterball für Grünfutter – für ein stundenlanges Herumzupfen 
  • Grün- und Frischfutter, zum Beispiel Möhren, Salat, Äpfel, etc.  
  • Snackball gefüllt mit einer Körnermischung oder Sonnenblumenkernen wird zum bewegten Futterziel 
  • Hühnerschaukeln aus Holz, Brücken, Leitern, Rampen und ähnliche Konstruktionen animieren zu abwechslungsreicher Bewegung und zum Erkunden 
  • Sitzstangen, mit der Möglichkeit nach draußen zu blicken, sorgen für Ablenkung 
  • Zusätzliche Sitzstangen, damit sich die Hühner tagsüber besser aus dem Weg gehen können 
  • Trockene, besonders saugfähige Einstreu und gute zugfreie Belüftung halten die Hühner gesund 
  • Langes Stroh, Heu oder Rindenmulch als Einstreuzusatz oder in Bereichen des Stalles oder Wintergartens fördern Picken und Scharren.  
  • Sandbad /Staubbad zur Gefiederpflege und Parasitenabwehr 
  • Mineral-Picksteine zur freien Aufnahme von Kalk und anderen Mineralien 
  • Muschelkalk-Gritt zur Eierschalenbildung in Einstreu zum Scharren und Picken 
  • Magenkiesel oder Quarz-Grit zur natürlichen Unterstützung der Verdauung 

Quellen: Eierschachteln.de!

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Kathrin Kofent und Mareike Petersen

Fotos: © PROVIEH e.V.

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