Nächste Bundesregierung muss Umbau der Nutztierhaltung endlich angehen!

Gemeinsame Pressemitteilung

#wirzeigenHaltung: Kampagne für eine verpflichtende Haltungskennzeichnung

Gräfelfing/Kiel, 28.09.2021: Naturland und PROVIEH fordern alle im neuen Bundestag vertretenen Parteien auf, sich für einen Umbau der Nutztierhaltung einzusetzen. „Egal wer nun die neue Bundesregierung bildet, der Umbau der Nutztierhaltung muss im Koalitionsvertrag eine zentrale Rolle einnehmen,“ fordern Naturland Präsident Hubert Heigl und Valerie Maus, Vorstandsvorsitzende von PROVIEH.

Damit der Umbau gelingen kann, muss die nächste Bundesregierung vor allem zwei Dinge sicherstellen: echte Transparenz für die Verbraucher:innen, wodurch sie sich beim Einkauf für Produkte aus artgerechter Tierhaltung entscheiden können; und langfristige Zukunftsperspektiven für die Betriebe, damit diese in mehr Tierwohl investieren können.

Die notwendigen Pläne dafür liegen nach Ansicht von Naturland Präsident Heigl längst auf dem Tisch: „Die Borchert-Kommission hat quasi einen Masterplan zum Umbau der Nutztierhaltung entwickelt, inklusive eines innovativen Fördersystems, das Anreize setzt und die nötige Finanzierung sichert“, sagt Heigl, der als Vertreter des Öko-Landbaus selbst Mitglied der Kommission ist: „Die Pläne liegen vor, sie müssen jetzt aber auch umgesetzt werden“, unterstreicht Heigl.

Verpflichtende Haltungskennzeichnung muss in den Koalitionsvertrag

Damit Verbraucher:innen Produkte aus artgerechter Haltung auch zuverlässig erkennen und sich bewusst dafür entscheiden können, starten Naturland und PROVIEH heute eine gemeinsame Kampagne. Ziel ist die Einführung einer verpflichtenden Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte, im Bund und auf EU-Ebene.

„Der freiwillige Ansatz der letzten Bundesregierung ist gescheitert, jetzt ist es Zeit für eine flächendeckende transparente Kennzeichnung aller Haltungsformen“, sagt Valerie Maus von PROVIEH. „Die Eierkennzeichnung hat gezeigt, dass ein solches System für echte Verbesserungen in den Ställen sorgt. Deshalb muss im Koalitionsvertrag das klare Ziel festgeschrieben werden, eine gesetzlich verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte innerhalb der nächsten Legislaturperiode national umzusetzen und auf EU-Ebene voranzutreiben.“

Forderung unterstützen: E-Mail-Aktion und Infos auf Kampagnen-Homepage

Auf der Kampagnen-Homepage gibt es jede Menge Hintergrundinfos zu den derzeit dominierenden Haltungsformen in der Landwirtschaft, zum Tierwohl im Öko-Landbau und natürlich alle Details zur Forderung von Naturland und PROVIEH nach einer gesetzlich verpflichtenden Haltungskennzeichnung. Wer diese Forderung unterstützen möchte, kann dies ganz einfach tun und per Online-Formular eine entsprechende persönliche E-Mail direkt an die Spitzen der potenziellen Koalitionspartner schicken.

Naturland und PROVIEH – gemeinsam für mehr Tierwohl

PROVIEH ist Deutschlands erfahrenste Nutztierschutzorganisation und setzt sich seit 1973 für eine artgemäße Tierhaltung und gegen die industrielle Intensivtierhaltung in der Landwirtschaft ein. PROVIEH fördert und unterstützt eine bäuerliche, naturnahe und nachhaltige Landwirtschaft, aus der Überzeugung heraus, dass diese die derzeit besten Voraussetzungen für eine tiergerechte Haltung bietet.

Naturland ist einer der größten Öko-Verbände weltweit und setzt sich für eine sozial-ökologische Transformation unserer Ernährungssysteme ein. Im Zentrum steht dabei eine ökologische Landwirtschaft zum Wohle von Mensch, Tier und Umwelt. Naturland ist Gründungsmitglied der AG Tierwohl, in der mehre Öko-Verbände gemeinsam an der ständigen Weiterentwicklung der Öko-Tierhaltung arbeiten.

Naturland und PROVIEH setzen sich bereits seit langem gemeinsam für mehr Transparenz ein, so etwa mit dem Kooperationsprojekt „Rundum Öko“, bei dem Verbraucher:innen mittels Virtual Reality-Technik hautnah erleben können, wie artgerechte Tierhaltung im Öko-Landbau funktioniert (www.oeko-tiere.de) und nun auch mit der aktuellen Kampagne #wirzeigenHaltung.

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