Sieben plus eins

Wir befinden uns im Jahre 2020 n.Chr. Ganz Deutschland ist von der Geflügelindustrie besetzt. Ganz Deutschland? Nein! Eine wachsende Schar unbeugsamer Hühnerfreunde hört nicht auf, den Hühnerbaronen und ihrem Gefolge Widerstand zu leisten. Angespornt von der Sehnsucht nach echten Bauernhähnen, kümmern sie sich nun selbst ums Hühnerglück. „Adieu, Turbohühner!“ ist ihr Motto.

Das Turbohuhn

Die Lust auf Eier und Hühnerfleisch wächst weiter. Die Hühnerhaltung ist fest in der Hand der Geflügelindustrie. Für die Hühner bedeutet das ein Leben in drangvoller Enge, bei Kunstlicht und ohne Möglichkeiten, ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben zu können. Außerdem leiden sie massiv an den Folgen der Hochleistungszucht. Für die Fleischproduktion gezüchtete Hühner wachsen so schnell, dass Knochen und Gelenke mit dem Zuwachs an Muskelmasse oft nicht mehr mithalten können. Wenn es dagegen ums Eierlegen geht, werden nur die Hennen gebraucht. Die männlichen Geschwister der Turbo-Legehennen sind für die industrielle Fleischproduktion unwirtschaftlich. Deshalb werden allein in Deutschland pro Jahr rund 45 Millionen Küken vernichtet. Der Markt verlangt billige, schnell wachsende oder extrem viele Eier legende Turbohühner.

Der Bauernhahn

Früher war es üblich, von derselben Hühnerschar die Hennen zum Eierlegen zu nutzten und die Hähne zum Braten. Einige dieser alten Hühnerrassen – so genannte Zweinutzungshühner – gibt es noch, doch sie sind vom Aussterben bedroht. Stolze Hähne sind selbst in der artgerechten Hühnerhaltung selten geworden. Dabei sind sie wichtig für die Hennen, denn sie schlichten Konflikte und erfüllen wichtige soziale Bedürfnisse. Angeborene Verhaltensweisen kann man nicht verdrängen. Das gilt auch für Hennen und Hähne. Glück ist für sie, sich im Sonnenlicht zu aalen, im Staub zu baden, nach Hühnerart zu ruhen und nach Herzenslust im Grünen zu scharren, zu picken und zu fressen. Wenn Menschen für ein gutes Leben Hühner nutzen wollen, dann müssen sie diesen Tieren auch ein glückliches, artgemäßes Leben bieten.

Glückliche Hühner – eine PROVIEH-Kampagne

PROVIEH sagt: „Wer glückliche Hühner will, muss sich selbst darum kümmern.“ Doch was heißt „sich zu kümmern“? Soll jetzt jeder wieder selbst Hühner halten? Sicher wäre das spannend – sogar in Hamburg und Manhattan werden wieder Hühner gehalten. Aber mit Rücksicht auf die Hühner, die Nachbarn, den Platz und den Geldbeutel sollte „sich zu kümmern“ natürlich im Rahmen des Möglichen bleiben.

  • „Sich kümmern“ kann zu Beispiel einfach heißen, sich zu informieren. Viele Menschen ändern ihr Verhalten, wenn sie erst einmal einen Blick hinter die Kulissen werfen konnten. Dabei hilft PROVIEH Ihnen gerne.
  • „Sich kümmern“ heißt auch, Produkte aus artgerechter Hühnerhaltung wertzuschätzen. Glückliche Hühner sind kostbare Hühner – und das in jeder Hinsicht, denn ihre artgerechte Haltung bedarf sehr viel mehr Hege und Pflege. PROVIEH will diese Wertschätzung fördern.
  • „Sich kümmern“ kann aber selbstverständlich auch bedeuten, wieder selbst Hühner zu halten. Etliche Menschen tun das schon und sind begeistert. Mit dieser neuen Kampagne will PROVIEH diese Begeisterung schüren und möglichst ansteckend machen. Unser Ziel ist:

„Sieben plus eins“ – sieben Hennen und ein Bauernhahn in jeden Garten.

Wir dürfen die Hühner nicht länger der Industrie überlassen. Wir wollen sie als Bauernhähne und Bürgerhennen zurück auf die Höfe und in die Gärten holen. Wie das geht und wo es schon gelebt wird, will PROVIEH zeigen und verbreiten.

Sich kümmern kann so einfach sein. Machen Sie mit! Melden Sie sich an und unterstützen Sie die PROVIEH-Kampagne „Bauernhahn statt Turbohuhn“.

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