Haltung von Honigbienen

Bevor Menschen damit begannen, Bienen zu halten, sammelten sie Honig von wildlebenden Bienen. Dies ist bereits von Steinzeitvölkern bekannt. Der Beginn des gewerbsmäßigen Sammeln von Honig kann auf das Frühmittelalter zurückgeführt werden. Dies war der Beruf des sogenannten Zeidlers. Mit dem Übergang zur planmäßigen Haltung von Bienenvölkern beginnt die Imkerei.

Haltungssysteme: Eine Auswahl von verschiedenen Beutenformen

Bienenwohnungen werden Beuten genannt. Als Bienenstock bezeichnet man eine Beute inklusive Bienenvolk. Es gibt sehr viele unterschiedliche Beuten, in denen Honigbienen gehalten werden können. Manche sind für die Honiggewinnung oder für Anfänger besser geeignet als andere. Grundsätzlich unterscheidet man nach Mobil- und Stabilbaukonzept. Beim Mobilbaukonzept können einzelne Rähmchen aus der Beute herausgezogen werden, beim Stabilbaukonzept muss die Kiste umgedreht werden um die Bienen anschauen zu können.

Ein Bienenstock aus Holz
Bienen am Eingang des Bienenstocks © Pixabay

Die Magazinbeute (Mobilbaukonzept)

Magazinbeuten sind heutzutage in der Imkerei am weitesten verbreitet. Eine Magazinbeute besteht aus einem Boden, einem Deckel und übereinander gesetzten sogenannten Zargen. Dass sind Kisten aus Kunststoff oder Holz. Wie viele Zargen verwendet werden, hängt davon ab wie stark das Volk ist, was wiederum mit den Jahreszeiten zusammenhängt. In die Zargen werden von oben Rähmchen mit Waben eingehängt. Die Rähmchen haben weitgehend einheitliche Maße. Im Boden befindet sich eine Spalte, das Flugloch, durch welches die Bienen ein- und ausfliegen können.

Die Beute ist unterteilt in den Brut- und den Honigraum. Die beiden Räume sind durch ein Absperrgitter voneinander getrennt, um zu vermeiden, dass die Königin Eier in die Waben des Honigraums legt. Da sie größer als die Arbeiterinnen eines Volks ist, passt sie nicht durch die Öffnungen des Gitters hindurch. Die Magazine werden ganzjährig im Freien aufgestellt. Sie ermöglichen einen einfachen Auf- und Abbau, der für die Wanderimkerei von besonderer Bedeutung ist. Außerdem sind sie problemlos erweiterbar.

Die Klotzbeute (Stabilbaukonzept)

Die Haltung von Bienen in einer Klotzbeute ist eine historische Form der Imkerei und wird als Übergang von der Zeidlerei zur Imkerei angesehen. Die Bienen werden dabei in einem hohlen Baumstamm gehalten und bauen darin ihre Waben selbst. Die Waben sind fest mit dem Baumstamm verbunden. Um die honigbeinhaltenden Waben entnehmen zu können, müssen sie herausgeschnitten werden. Dabei werden sie zerstört und das Volk geschwächt. Heutzutage findet man Klotzbeuten fast nur noch im asiatischen Raum.

Die Korbbeute (Stabilbaukonzept)

Die Korbbeutenhaltung ist ebenfalls eine historische Haltungsform. Die Bienen leben dabei in einem Strohkorb. Vorteile von Korbbeuten sind die Verwendung von natürlichem Baumaterial und die relativ naturnahe Bienenhaltung, die Bienen bauen ihre Waben selbst. Die Körbe müssen überdacht aufgestellt werden, da sie nicht wasserfest sind und die Arbeit am Volk ist schwierig. Auch hier müssen die Waben herausgeschnitten werden. Korbbeuten sind kaum mehr verbreitet, gewinnen momentan aber wieder steigendes Interesse. 

Ein geflochtener Bienenkorb
Ein Bienenkorb © Pixabay

Die Bienenkiste (Stabilbaukonzept)

Die Bienenkiste ist eine günstige Alternative zur Magazinbeute von Melliferea e. V. Für Anfänger ist dieser Beutentyp besonders geeignet und setzt nur wenig Fachkenntnisse voraus, da wenig in das Volk eingegriffen wird. Dies kommt außerdem der Gesundheit der Bienen entgegen und hält den Arbeitsaufwand verhältnismäßig gering. Besonders geeignet ist die Kiste außerdem für Menschen, die Honig nur für den Eigenbedarf ernten möchten. Eine Bauanleitung finden Sie hier.

Weitere Beutenformen

Als häufiger anzutreffende Beutenformen müssen noch der Warré – Bienenstock (Stabilbaukonzept) und der Topbar – Hive (Mobilbaukonzept) genannt werden. Beide gelten als anfängergeeignet.

Christine Vogt

16.04.2014

Beitrag teilen