Gemeinsam gegen Tiertransporte in Aurich

Aurich ist immer noch ein Hotspot für Rindertransporte ins europäische Ausland, aber auch in Zielgebiete außerhalb der EU bis in den Nahen Osten. Allein im Jahr 2024 wurden 244 Rindertransporte mit mehr als 7.700 Rindern (inklusiv Färsen) vom Landkreis Aurich aus abgefertigt.  Auch wenn die Transporte derzeit durch den Wegfall der Exportbescheinigungen nicht mehr direkt von Aurich aus zum Beispiel nach Marokko durchgeführt werden, so enden diese häufig in Belgien, Niederlande, Italien, Schweiz und Griechenland. Dort findet das sogenannte Sammelhopping statt (Umladen der Tiere, die dann mit neuen Begleitpapieren weiter transportiert werden). Von hier aus geht es in die eigentlichen Zielländer weiter; selbst bis in den Irak wird transportiert. 

Im Morgengrauen des 26.04.2025 machten wir uns von Kiel aus auf den Weg nach Aurich, um pünktlich um 11 Uhr zur Demo vor Ort zu sein. Auf dem Rathausplatz angekommen, trafen wir schon auf viele andere Teilnehmende, die mit Ständen und Transparenten über die grausamen Zustände bei Tiertransporten informierten. 

Auch unser Infostand war schnell aufgebaut, bevor sich der Demozug mit circa 200 Teilnehmenden mit Trillerpfeifen und Trommelgruppe in Bewegung setzte, um in der Innenstadt von Aurich lautstark gegen das unnötige Leid bei Tiertransporten zu protestieren. Die Forderung an die Politik und die verantwortlichen Personen lautete: “Tierexporte sofort stoppen!” 

Mit dunkler Bekleidung und einer Schweigeminute wurde dann in der Fußgängerzone der vielen gequälten Tiere gedacht, die auf den Langstreckentransporten, die von Aurich aus in viele weit entfernte Zielländer gehen, leiden und sterben. 

Im Anschluss der Demo fand eine spannende Podiumsdiskussion auf dem Rathausplatz statt. Hier diskutierten Niedersachsens Tierschutzbeauftragte Dr. med. vet. Julia Pfeiffer-Schlichting, Dieter Runke vom Landestierschutzverband Niedersachsen e. V., Dr. med. vet. Kirsten Tönnies von Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft e.V. und Peter Hübner von Metzger gegen Tiermord über das Thema Tiertransporte. 

In der Podiumsdiskussion wurde nochmals deutlich, wie dringend notwendig ein sofortiger Stopp von Langstreckentransporten ist. 

Während der Veranstaltung waren wir auch im Gespräch mit den Organisatoren von Ostfriesen gegen Tierleid, Mensch-tier-fair und Metzger gegen Tiermord. Gemeinsam wollen wir uns auch in Zukunft  für die „Nutztiere“ und gegen Lebendtierexporte einzusetzen. 

PROVIEH kämpft seit Langem für den Stopp aller Lebendtierexporte und hat eigens dazu eine Kampagne. Erfahren Sie hier mehr darüber:

Stoppt die Lebendtierexporte | PROVIEH

8.5.2025 

Eva Söhngen, Aktions- und Ehrenamtskoordination bei PROVIEH  

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