Ende der Borchert-Kommission: Aus für echten Umbau der Tierhaltung?

Pressemitteilung

PROVIEH fordert Einsicht und Handeln der Ampel-Regierung: Finanzierung für flächendeckend höhere Tierschutzstandards notwendig.

Berlin, 23.08.2023: Die Borchert-Kommission hat gestern Abend bekannt gegeben, ihre Arbeit zu beenden. Dieser Schritt besiegelt die derzeitige Hoffnungslosigkeit eines flächendeckenden Umbaus der landwirtschaftlichen Tierhaltung durch eine ausreichende Finanzierung. Das beratende Gremium war in seinen konkreten Empfehlungen zwar nicht unumstritten, stand aber für Konsens und wissenschaftlich fundierte Transformationspfade. PROVIEH appelliert an die Ampel, endlich aufzuwachen und politischen Gestaltungswillen zu zeigen. Für den Umbau der Tierhaltung braucht es jetzt höhere Tierschutzstandards und eine finanzielle Förderung dieser Transformation.

„Der Umbau der Tierhaltung steht heute mehr denn je auf dem Spiel. Warme Worte von Minister Cem Özdemir und Ampel-Fraktionen reichen nicht aus, das Ruder muss endlich herumgerissen werden“, appelliert Anne Hamester von PROVIEH an die Politik. „Es braucht schnellstmöglich flächendeckend höhere Tierschutzstandards. Über 700 Millionen Schweine, Kühe, Rinder, Hühner und Puten leiden alltäglich unter den Haltungsbedingungen – und die Bauern und Bäuerinnen leiden mit. Das halbherzige Handeln der Ampel und der Sparkurs der FDP müssen endlich ein Ende haben.“

Die Borchert-Kommission stand für Konsens, wissenschaftliches Fundament und Handlungswillen für die große Transformation. Diese Errungenschaft gilt es nun von der Ampel auszugleichen. PROVIEH bemängelte zwar, wie viele andere Tierschutz- und Umweltschutzorganisationen, einzelne Elemente des Konzepts, wie etwa die finanzielle Förderung niedriger Tierschutzstandards, und die zu niedrig angesetzte Zielmarke für den Prozess für 2040. Die Essenz der Borchert-Empfehlung war jedoch, politisch zu vermitteln, dass höhere Tierschutzstandards nur durch eine finanzielle Förderung flächendeckend umzusetzen sind. PROVIEH hofft mit Blick auf die Millionen von leidenden Tiere inständig darauf, dass die Ampel-Regierung diese Notwendigkeit erkennt und mit entschlossenem politischen Gestaltungswillen die echte Transformation landwirtschaftlicher Tierhaltung einleitet. Ohne eine Finanzierung wird diese nicht gelingen.

Ansprechperson

Anne Hamester
Leitung Fach und Politik
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