PROVIEH bei Demonstration gegen Lebendtierexporte in Aurich 

Aurich, 09. April 2022: Gemeinsam mit den Ostfriesen gegen Tierleid, Vier Pfoten und weiteren Tierschutzorganisationen beteiligt sich PROVIEH heute an einer Demonstration gegen Lebendtierexporte aus dem Landkreis Aurich. In Aurich befindet sich die Sammelstelle des „Vereins Ostfriesischer Stammviehzüchter“, von wo aus tausende Tiere jährlich exportiert werden.  

Mehrere hundert Personen sind vor Ort und fordern ein sofortiges Verbot der oft tagelangen Tiertransporte über viele tausend Kilometer. Nach einem Demonstrationszug durch die Stadt Aurich gibt es auf dem Marktplatz ein Programm mit einer Expertenrunde aus Vertreter:innen der Politik und verschiedener Organisationen, die sich gegen Lebendtierexporte einsetzen. 

Aurich ist einer der Landkreise, aus dem noch immer sehr viele lebende Tiere in Drittstaaten exportiert werden. Weitere Drehscheiben für die grausamen Lebendtierexporte sind beispielsweise der Landkreis Teltow-Fläming oder das Emsland. Die Veterinärämter der betroffenen Kreise sehen oft keine Möglichkeit, sich gegen die Abfertigung der Transporte zu wehren. Zuständig ist die Bundesregierung. Auch ein Verbot von Transporten in Drittstaaten auf europäischer Ebene wäre möglich. Bisher jedoch ist nichts davon in Planung, die Landkreise fertigen weiter hunderte Transporte jährlich ab. 

„Es gibt einige wenige Landkreise, welche noch immer Lebendtierexporte abfertigen. Damit auch diese endlich mit der Genehmigung der tierschutzwidrigen Transporte aufhören, muss zunächst das sofortige Verbot auf bundesdeutscher Ebene kommen”, so PROVIEH-Hauptstadtreferent Patrick Müller in seiner Rede auf dem Marktplatz in Aurich. “Der Bundeslandwirtschaftsminister hat nach §12 Tierschutzgesetz die Möglichkeit, Lebendtierexporte zu verbieten. Jetzt, unter einem grünen Landwirtschaftsminister, ist es höchste Zeit. Handeln Sie, Cem Özdemir! Zeigen Sie, dass Sie wirklich „Deutschlands oberster Tierschützer“ sind, verbieten Sie Lebendtierexporte und verhindern Sie so das grausame Leid Tiere!“ 

Sowohl Gerichte als auch mehrere juristische Gutachten bestätigen, dass ein nationales Verbot durch das Bundeslandwirtschaftsministerium zulässig ist. Darüber hinaus wird ein weiterer wichtiger Fakt immer wieder verdeckt: Bei den meisten Transporten handelt es sich keineswegs wie deklariert um Zuchttiertransporte, stattdessen werden die Tiere kurz nach ihrer Ankunft im Zielland unter grausamen Bedingungen geschlachtet. Dieser offensichtliche Betrug muss schnellstens beendet werden. Ein Aufbau einer ordentlichen Zuchtpopulation muss für jedes einzelne Zielland nachgewiesen werden – oder entsprechende Transporte dürfen nicht mehr stattfinden. “Das nächste Ziel wird dann ein umfassendes Verbot von Lebendtierexporten auf europäischer Ebene sein – für dieses werden wir noch sehr lange und sehr hart kämpfen müssen.”  

Bilder von der Demonstration finden Sie nach dem Ende der Veranstaltung hier und zeitnah über unsere Social Media Kanäle. 

Weiter Informationen zur Kampagne gegen Lebendtierexporte: Stoppt die Lebendtierexporte | PROVIEH 

Ansprechperson
Patrick Müller
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