10.000 Fußabdrücke für die Agrarwende: “Wir haben es satt!” 2021

Am 16. Januar 2021 fand im winterlich grauen Berlin zum elften Mal die „Wir haben es satt!“- Demo statt. Corona-bedingt gab es in diesem Jahr keine große Demonstration, sondern die “Aktion Fußabdruck” ohne Beteiligung der Öffentlichkeit vor Ort. Es wurden unter dem Motto „Wir haben es satt! – Agrarwende lostreten“ 10.000 Fuß- und Stiefelabdrücke, Traktorspuren sowie Botschaften von Unterstützer*innen eingeschickt, welche vor dem Bundeskanzleramt pressewirksam präsentiert wurden. Auch einige Landwirt*innen aus dem Berliner Umland waren mit ihren Traktoren angereist, um vor der CDU-Zentrale gegen die  Agrarpolitik der CDU-Minister*innen zu demonstrieren.  

Fußabdrücke für Berlin! 

Mit Sprüchen wie “Agrarwende – dem Tierleid ein Ende!”, „Mein Fußabdruck für Schmetterlinge“, „Bäuer*innen & Gesellschaft gemeinsam gegen das Höfesterben“ oder „Pastinake statt Pestizide“ solidarisierten sich deutschlandweit Menschen mit den Zielen der Trägerorganisationen des Bündnisses „Meine Landwirtschaft“. Das breite Bündnis aus etwa 60 Organisationen aus Bereichen der Landwirtschaft, der Imkerei, des Natur-, Tier- und Verbraucherschutzes ruft jedes Jahr parallel zur Grünen Woche zur „Wir haben es satt!“-Demo auf. Auch PROVIEH ist Teil des Bündnisses und macht sich so unter anderem für eine artgemäße und wertschätzende Tierhaltung in der Landwirtschaft und weniger Fleischkonsum, fair produziertes, nachhaltiges Essen und den Schutz von Klima und Artenvielfalt stark. 

Fußabdrücke "Agrawende Lostreten"
© PROVIEH

PROVIEH-Freund*innen und Mitglieder beteiligten sich fleißig an der “Aktion Fußabdruck” und sendeten ihre Forderungen zu uns oder direkt nach Berlin. Einige dieser Abdrücke können auf der PROVIEH-Facebook-Seite begutachtet werden, über welche auch kräftig mobilisiert wurde. Am Samstag war für uns Patrick Müller, PROVIEH-Hauptstadtreferent, bei der Aktion vor dem Bundeskanzleramt dabei. Dort waren Vertreter*innen fast aller beteiligten Vereine und Verbände anwesend. Insgesamt wurde aber sehr verantwortungsbewusst mit der pandemiebedingten Situation umgegangen und darauf geachtet, mit nur wenigen Menschen real vor Ort zu sein. Trotz Masken und großem Abstand war die Stimmung unter den Beteiligten sehr gut. Begleitet wurde die Veranstaltung von viel guter Presse, unter anderem dem ZDF Heute-Journal. 

Die Demo wurde von vielen anregenden Redebeiträgen eingerahmt, welche in diesem Jahr online gestreamt wurden und auch noch im Nachhinein abgerufen werden können. Beim “Soup & Talk”, einem inspirierenden Zusammentreffen von Redner*innen aus aller Welt, welches traditionellerweise nach der Demo in der Heinrich-Böll-Stiftung stattfindet, konnte sich dieses Jahr aus der eigenen Küche zugeschaltet werden. Ebenfalls wurde eine digitale “Schnippeldisco” mit Musik, Gesprächen und Gemüse-Geschnippel am Vorabend der Demo von den Veranstaltenden umgesetzt. 

Solidaritätsaktion in München  

Eine starke Solidaritätsaktion wurde bereits einige Tage zuvor von einem Bündnis aus Tier- und Umweltschutzverbänden aus München ins Leben gerufen. Vom Münchener Marienplatz aus sendeten Vertreter*innen der Organisationen – darunter auch Mitglieder der Münchner PROVIEH-Regionalgruppe – einen gemeinsamen Fußabdruck und so ein Zeichen von Zusammenhalt nach Berlin. Damit stellten sie ihre Forderungen für einen Wandel in der Agrarpolitik vor.  

Demonstration in Berlin
© PROVIEH

PROVIEH hofft darauf, im nächsten Jahr wieder mit mehreren zehntausend Menschen für einen Wandel der Agrarpolitik auf die Straße gehen zu können. Trotz allen Widrigkeiten waren wir aber auch in diesem Jahr bunt und laut in unseren Forderungen. 

PROVIEH bedankt sich für die vielen wunderschönen und kreativen Fußabdrücke und starken Forderungen und die Unterstützung aller, die engagiert und motiviert auch in schwierigen Zeiten im Schulterschluss mit dem „Nutz“tierschutz stehen. 

Marie Riethmüller 

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