Die Wege des Honigs
In seinem Bildband „Die Wege des Honigs“ nimmt uns Fotojournalist Éric Tourneret mit auf eine faszinierende Reise in die Welt der Bienen und des Honigs. Über einen Zeitraum von 10 Jahren hat er mehr als 20 Länder bereist und dort interessante Einblicke in die Arbeitsweisen der Imker erhalten. Nun berichten er und seine Ehefrau und Journalistin Sylla de Saint Pierre von diesen Eindrücken und lassen uns dank der spektakulären und farbenprächtigen Bilder auch visuell daran teilhaben.
Verschiedene Welten, verschiedene Praktiken
Wir lernen dabei nicht nur zahlreiche Facetten der Bienen genauer kennen, sondern werden auch mit den verschiedensten Kulturen und deren Beziehungen zum Honig vertraut gemacht. Ob es sich dabei um Honigsammler handelt, die in Indonesien auf riesige Bäume klettern oder in Indien tiefe Felswände hinabsteigen, ob sie in Kamerun Rindenfasern als Schutzkleidung tragen oder sich in Äthiopien mit Lehm einreiben, ob sie in Rumänien ihre Wanderimkerei mit dem Lastwagen von Wiese zu Wiese fahren oder in Argentinien ihre Bienenbeuten mit einem Boot zu verschiedenen Inseln transportiert – jede Geschichte offenbart neue spannende Aspekte der Honigproduktion.
Ein neues Bild
Die Kombination aus informativen Berichten, Fotos, Expertentexten und lebendigen Erzählungen einiger Erlebnisse Tournerets bringt einem die Biene und ihre Bedeutung für die verschiedenen Menschen auf anschauliche Weise näher. Dabei sind es aber besonders die Bilder, die dieses Buch so interessant machen. Auf den 352 Seiten lassen sich insgesamt 311 Farbfotos finden, die uns nicht nur in die Welt des Honigs, sondern allgemein in verschiedene Teile der Welt entführen. Jede Seite zeigt einem eine neue faszinierende Perspektive – sei es durch einfache Nahaufnahmen von Bienen, Landschaftsaufnahmen ihrer Lebensräume oder eindrucksvolle Bilder von Imkern und ihren diversen kulturspezifischen Arbeitsweisen.
Tanith Lehmann
Die Wege des Honigs. Mit Vorworten von Jürgen Tautz und Jean Claude Ameisen. Éric Tourneret, Sylla de Saint Pierre. 2017. 352 S., 311 Farbfotos, 25 farbige Zeichnungen, aus dem Französischen von Claudia Ade, geb. ISBN 978-3-8001-5955-0. € 49,90
Das Genie der Honigbienen
Nach dem Erfolg von „Die Wege des Honigs“ haben sich der Fotojournalist Eric Tourneret und die Journalistin Sylla de Saint Pierre mit dem Bienenexperten Prof. Dr. Jürgen Tautz zusammengeschlossen, um in ihrem neuen Bildband „Das Genie der Honigbienen“ tiefer in das Themenfeld Biene einzudringen. Während auch in diesem Buch zahlreiche interessante Fotos rund um die schwarzgelben Insekten zu finden sind, beeindrucken jedoch besonders die leicht verständlichen wissenschaftlichen Informationen, die einem die Lebensweise der Biene anschaulich näher bringen.
Der Bienenstaat
Man erhält Einblicke in die Organisation eines Bienenstaats und lernt die Bienenkönigin und ihre Arbeiterinnen ausführlich kennen. Es wird unter anderem beschrieben welche Rolle genau die Königin in einer Kolonie einnimmt, wie sie sich fortpflanzt und was passiert wenn sie plötzlich stirbt. Auch erfährt man welche Aufgaben eine Arbeitsbiene in den verschiedenen Abschnitten ihres Lebens übernimmt, sei dies beispielsweise als Baubiene oder als Sammlerin.
Das Genie
Besonders interessant ist dabei, wie intelligent die Arbeitsbienen sind. So lernt man mehr darüber wie sie im Kollektiv komplizierte Wabenstrukturen bauen, durch Tänze miteinander kommunizieren und gemeinschaftlich über neue Nistmöglichkeiten abstimmen. Erstaunlich ist auch, dass es ihnen möglich ist, gezielt die Eigenschaften ihrer Schwestern im Puppenstadium zu beeinflussen.
Tourneret, de Saint Pierre und Tautz haben in „Das Genie der Honigbienen“ eine gute Mischung aus Fakten und Faszination erreicht, welche begleitet von den farbenfrohen Fotos, ein eindrucksvolles Bild von der Biene vermittelt. Durch dieses wird einem erst richtig bewusst, wie komplex das so kurze Leben einer Honigbiene doch tatsächlich ist.
Tanith Lehmann
Das Genie der Honigbienen. Éric Tourneret, Sylla de Saint Pierre, Jürgen Tautz. 2018. 264 S., 152 Farbfotos, geb. ISBN 978-3-8001-7999-2. € 49,95