Brüssel: Tierschützer kämpfen für Kaninchenschutz!

30.06.2016: Europaweit werden pro Jahr geschätzte 330 Millionen Kaninchen getötet. Nahezu alle Tiere werden in Käfigen gehalten, die so klein und eng sind, dass sie sich weder aufrichten können, noch ihnen auch nur ein einziger Hoppelsprung möglich ist. In der EU gibt es bislang keine Regelungen für die industrielle Kaninchenhaltung.

Im Rahmen der europaweiten Kampagne „End the Cage Age“ hatten Compassion in World Farming (CIWF) und Stefan B. Eck, Mitglied des EU-Parlaments, zu einer Informationsveranstaltung im Parlament eingeladen. Am 21. Juni trafen sich Vertreter von CIWF, Animal Equality, Schüler für Tiere, PROVIEH und anderen Tierschutzorganisationen gemeinsam mit Herrn Eck und seinem Team im Brüsseler EU-Parlament.

In einer Ausstellung (20. bis 23.6.) wurden die tierquälerischen Zustände, unter denen die Kaninchen leiden, gezeigt. Alarmierendes Bild- und Filmmaterial veranlasste viele Besucher zum Stehenbleiben. Eifrige Unterstützer in Kaninchenkostümen haben Flyer verteilt. Diese sorgten zusätzlich für Aufmerksamkeit und informierten Parlamentarier und Besucher über das Schicksal der Kaninchen. Am Infostand von CIWF wurde für eine Gesetzgebung für die Haltung von Kaninchen geworben und zusätzlich über die dringende Notwendigkeit gesetzlicher Regelungen aufgeklärt.

Am frühen Abend fanden sich schließlich alle Führsprecher aus Tierschutz und Politik sowie zahlreiche Befürworter und Interessierte zusammen. In emotionalen und hoffnungsvollen Reden sprachen sich alle für eine gesetzliche Regelung aus. PROVIEH forderte ebenso wie CIWF eine EU-weite KÄFIGFREIE Kaninchenhaltung.

PROVIEH unterstützt die Arbeit von Stefan B. Eck und seinem Team. Sie erarbeiten aktuell Mindestanforderungen für den Schutz von „Nutz“kaninchen für einen Initiativbericht. Die EU-Kommission soll damit aufgefordert werden, einen Legislativvorschlag über eine artgerechte Haltung von Kaninchen vorzulegen. Mit dem Vorschlag sollten die bestehenden Lücken geschlossen werden, die dazu führen, dass bei der Haltung, der Zucht, dem Transport und der Schlachtung von Kaninchen schwerwiegend gegen den Tierschutz verstoßen wird. Ziel ist es, die EU-Kommission zum Entwurf einer Kaninchenhaltungsrichtlinie zu bewegen. Zeitnah soll der Initiativbericht in die Landessprachen der EU-Mitglieder übersetzt werden. Im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung ist für September ein Meinungsaustausch hierzu vorgesehen. Änderungsvorschläge können bis zum 15.9. eingereicht werden. Am 29.11.2016 soll im Ausschuss über den Initiativbericht abgestimmt werden.

PROVIEH und alle Mitstreiter sind hoffnungsvoll, dass die Bemühungen letztendlich zum Ziel führen und europaweit verbindliche gesetzliche Vorgaben erlassen werden.

Stefan B. Eck wird uns auf dem Laufenden halten.

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