Biobienenhaltung und konventionelle Bienenhaltung

Auch beim kleinsten Nutztier der Welt macht es einen Unterschied, ob die Tiere konventionell oder biologisch gehalten werden. Dies zeigt sich auch in der Qualität des Honigs.

Was macht Bio-Honig aus? 

Eine Bienenwabe mir Bienen
Bienen an einer Bienenwabe © Pixabay

Bio-Honig zeichnet sich vor allem durch die Haltung der Bienen aus, da der Imker nicht beeinflussen kann, welche Blüten die Bienen anfliegen. Außerdem legen Bio-Imker Wert auf Qualität statt Quantität, auf Nachhaltigkeit und eine tierschutzgerechte, umweltschonende Bienenhaltung.

Wesentliche Richtlinien der Bio-Haltung

Von Bioimkern werden an den Standort angepasste Bienenrassen werden bevorzugt. Die Bienenstöcke sollen so aufgestellt werden, das im Umkreis 3 km Nektar- und Pollentrachten hauptsächlich aus ökologischen Kulturen bzw. Wildpflanzen bestehen. Die Beuten müssen aus natürlichen  Materialien (Holz) bestehen und das Wachs für die Mittelwandherstellung muss aus ökologischer Produktion  kommen – vorzugsweise aus Eigenproduktion. Außerdem wird Naturwabenbau bevorzugt. Dabei wird den Bienen nur ein Anfangsstreifen aus Wachs vorgegeben, um die Richtung des Wabenbaus zu lenken. Dadurch produzieren die Bienen eigenes Wachs. Es darf einmal eingeschmolzen und zur Herstellung von neuen Mittelwänden genutzt werden. Während der Honiggewinnung dürfen keine Chemikalien verwendet werden. Waben, die Brut enthalten, dürfen nicht zur Honiggewinnung verwendet werden.                                             

Die Flügel der Königinnen dürfen zur Schwarmverhinderung nicht beschnitten werden, die Drohenbrut darf nur teilweise zur Varroa-Milben-Bekämpfung entfernt werden. Zur Überwinterung muss Honig und Pollen in den Bienenstöcken vorhanden sein, Zufüttern sollte nur in Ausnahmefällen der Überlebenssicherung des Bienenvolks dienen – zum Beispiel mit Honig oder Zucker aus ökologischer Produktion.        

Die Bekämpfung der Varroa-Milben darf laut EG-Öko-Verordnung nur mit Ameisensäure, Milchsäure, Oxalsäure, Essigsäure, Menthol, Eukalyptol, Menthol Thymol und Kampfer erfolgen. Die einzelnen Bioverbände haben diesbezüglich unterschiedliche Vorschriften.

In der konventionellen Haltung

Eine Biene auf einer Blume
Eine Biene © Pixabay

Die Behandlung mit chemotherapeutischen Medikamenten (zum Beispiel Apistan gegen die Varroamilbe) ist erlaubt. Das Problem solcher Medikamente ist unter anderem, dass die Milben Resistenzen dagegen aufzeigen. Außerdem finden sich Rückstände der Mittel in Wachs und Honig. Das Altwachs kann unbegrenzt immer wieder vom Imker eingeschmolzen und gegen fertige Waben eingetauscht werden, wodurch die Gefahr des Eintrags von chemischen Schadstoffen besteht, die von Wachs besonders gut aufgenommen werden. Der Einsatz von chemischen Repellents, die auf die Geruchsnerven der Bienen wirken und sie somit bei der Honigernte von der Beute fernhalten, dürfen eingesetzt werden, was zu Rückständen im Honig führen kann. Der Einsatz hat sich bei deutschen Imkern aber kaum durchgesetzt. Die Zufütterung mit Zuckerwasser, Zuckersirup und Stärkesirup ist erlaubt, ebenso wie das Beschneiden der Flügel der Königinnen.

Wer den Bienenbestand erhöhen will und gerne Honig isst, sollte regional produzierten Honig aus Biohaltung kaufen. Dies sichert die Existenz des Imkers und damit das Fortbestehen der Bienenhaltung.

Christine Vogt

09.10.2014

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