Brahma-Hühner

Der schwere asiatische Schlag

Ein Brahmahahn auf einer grünen Wiese
Ein stattlicher Brahmahahn © Pixabay

Das Brahma-Huhn ist ein richtiges Riesenhuhn; wegen seiner stattlichen Erscheinung wird es auch „Der König unter den Hühnern“ genannt. Es soll Hähne geben, die über acht Kilogramm schwer werden. Wenn normale Brahma-Hähne sich aufrichten, kommen sie auf rund 75 Zentimeter Körpergröße.

Es gilt als erwiesen, dass Brahmas um das Jahr 1850 die USA erreichten und hier seitdem gezüchtet werden. Strittig ist die Frage, ob Brahmas in den USA erzüchtet wurden oder ob sie hier lediglich weiter gezüchtet werden. Es soll sie bereits in Indien in der Region des Brahmaputra Flusses gegeben haben. Im heutigen Brahma sind Cochin, Malaien und auch Chittagong Hühner eingeflossen. Von den USA ausgehend erreichten diese kräftig wirkenden Riesenhühner in kurzer Zeit Europa und später auch andere Teile der Welt. Während Cochin-Hühner wie ein Federball wirken, haben Brahmas eine höhere Statur mit weniger aufgeplusterten Federpartien zum Hinterteil. Auch das Brahma-Huhn geht auf die schweren ruhigen asiatischen Schläge zurück.

Brahmas als Wirtschaftshühner

Brahma-Hühner gelten als Zwiehühner, deren Schwerpunkt beim Fleischansatz liegt. Leichtere Hühner würden bei weniger Futter immerhin die gleiche oder eine bessere Legeleistung mitbringen. Die Züchter legten großen Wert auf ein robustes Huhn, welches für den Freilauf taugt.

Als Eierleger brauchen Brahma-Hennen zu viel Futter, für eine Fleischrasse wachsen die Küken zu langsam heran. Brahmas sind damit keine Turbohühner. Hennen legen frühestens nach sechs Monaten, Hähne sind erst nach 18 Monaten ausgewachsen. Die schweren Hühner neigen zum Verfetten, was auch die Eiablage beeinträchtigt. Brahma-Hühner dürfen deswegen nicht überfüttert werden, brauchen insgesamt allerdings einen erhöhten Proteinanteil.

Wer als Halter Freude an robusten Riesenhühnern hat und den Brahmas den Platz bieten kann, der macht keinen Fehler. Es handelt sich bei den Brahma-Hennen zudem um gute Brüterinnen, denen das ein oder andere Ei untergeschoben werden kann. Wegen ihrem Gewicht zerdrücken sie leider auch mal ein oder zwei Eier.

Das stattliche Huhn

Ein Brahmahuhn auf einer Wiese in der Sonne
Ein Brahmahuhn (rebhuhnfarbig gebändert) © Pixabay

Brahma-Hühner heben sich im Gegensatz zu Cochin-Hühnern vom Boden ab und wirken damit kräftiger, stattlicher und auch stärker. Brahmas fliegen praktisch nie, können mit ihren kräftigen Beinen jedoch gut springen. Es kommt vor, dass sie über einen Zaun mit weniger als 1,5 Metern Höhe einfach drüber springen. Außerdem können diese Hühner sehr schnell rennen und kommen aus dem Ruhen extrem schnell in den Stand.

Wegen ihres hohen Gewichts reicht den Brahma-Hühnern das Futtersuchen im Freilauf nicht und sie brauchen zusätzliches Futter. Das stattliche Brahma-Huhn schnappt sich neben dem üblichen Hühnerfutter gerne auch mal ein paar Kleinsäuger wie Mäuse oder ein andere Tiere dieser Größe. Die ruhigen Hühner können bei der Jagd sehr schnell und geschickt sein. In der Haltung sind diese schweren Hühner sehr friedlich und zugleich unkompliziert. Sie benötigen genügend Freilauf, aber wegen ihrer befiederten Füße sollte schlammiger Untergrund vermieden werden. Die Bastarde der Brahma-Hühner sehen diesen häufig sehr ähnlich, können aber dennoch direkt erkannt werden: Reinrassige Brahma-Hühner bilden ihre Fußfedern bis zur Mittelzehe aus, Bastarde nicht.

Brahma-Halter sollen immer die Ruhe bewahren und die Hühner nicht stressen. Diese neigen dazu, sich zu Tode zu erschrecken und aus dem Stand tot um zu fallen. Wer kein ruhiges Grundstück hat, wählt besser andere Riesenhühner. Eine weitere Besonderheit der Brahmas ist ihr fehlendes Fluchtverhalten. Normale Hühner fliehen bei Gefahr in die Büsche. Brahma-Hühner bleiben stehen und beobachten ihren Feind. Weiterhin schlafen diese sanften Riesen nicht auf Stangen, sondern am Boden. Neben der Großrasse gibt es auch Zwerg-Brahma, die deutlich kleiner sind.

Brahma – Steckbrief

Brahma-Hähne erreichen 3,5 bis 5, die Hennen 3 bis 4,5 Kilogramm Körpergewicht. Es gibt Brahmas in verschiedenen Farbschlägen, die von hell bis dunkel und von einfarbig bis gebändert reichen.

Brahmas haben einen Erbsenkamm und sind so im Winter vor Erfrierungen geschützter. Die Hähne brauchen etwas Platz, um einander aus dem Weg zu gehen. Trotz ihrer Größe können die „sanften Riesen“ bei der Haltung mit anderen Rassen den Kürzeren ziehen. Wer sich um seine Brahmas gut kümmert, kann sie schnell zähmen.

Die Hennen legen im ersten Jahr 140, im zweiten Jahr noch rund 100 gelb-rote, cremefarbene oder bräunliche Eier mit einem Eigewicht von circa 53 Gramm. Das Mindestgewicht für Bruteier liegt bei 53 Gramm. Viele Zuchtstämme der Brahma-Hühner sind gegen die Mareksche Krankheit anfällig. Die Küken sollen deswegen zeitig geimpft werden.

Robert Brungert
Fotos: Pixabay

Weitere Informationen zur Hühnerrasse Brahma finden Sie unter:

https://www.huehner-haltung.de/gefluegel/huehnerrassen/brahma/
https://www.huehner-hof.com/bereich/rassen/brahma/
http://sv-cochin-brahma-zwerg-brahma.de/