PROVIEH KIDS – Puten

Wildputen werden auch Truthühner genannt.
Sie sind die schwersten Hühnervögel  und werden bis zu fünf Kilogramm schwer. Ursprünglich kommen sie aus Nord- und Mittelamerika. Dort gibt es auch heute noch wilde Puten. Sie leben in kleinen Gruppen am Waldrand oder in Wäldern mit Lichtungen, wo sie gerne durchs Unterholz streifen und nachts zum Schutz vor Räubern in den Bäumen schlafen.

Auch die Wildputen hat sich der Mensch durch Zucht „passend gemacht“ und hält sie heute als „Nutztiere“ in großen Hallen. Die Haltung müsste dringend verbessert werden, aber das gestaltet sich schwierig, unter anderem weil es keine gesetzlichen Vorschriften zur Haltung gibt.

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Puten in der Zucht

Schon vor ungefähr 2.500 Jahren begannen die Menschen in Nordamerika Puten als Haustiere zu halten. Man nannte sie nun auch Hausputen. Im 16. Jahrhundert wurden einige Hausputen nach Europa gebracht und als Nutztiere weiter verbreitet. Unsere heutigen Puten sind so gezüchtet, dass sie in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Gewicht zunehmen. So kommen männliche Puten in 22 Wochen auf 20 Kilogramm und weibliche Puten in 16 Wochen auf neun bis zehn Kilogramm. In den Tierfabriken werden Puten in Gruppen mit mehreren tausend Tieren eng eingepfercht. Dort brennt fast rund um die Uhr das Licht, damit sie ganz viel fressen und schnell zunehmen. Da das für ihre Körper sehr anstrengend ist, gibt man ihnen Medikamente (Antibiotika), damit sie nicht krank werden und die Aufzucht überstehen.

Putenmast

Die Aufzucht in der Enge der Massentierhaltung ist für die Tiere sehr schlimm. Durch die sehr große Anzahl, die in einem Raum eingesperrt ist, entsteht großer Stress für die Vögel. Sie können anderen Tieren nicht ausweichen und sich niemals einen ruhigen Ort zum Ausruhen suchen. Weil es so eng ist, rempeln sich die Puten ständig an. Aus Langeweile und Verzweiflung picken sich die Tiere dann oft gegenseitig an, und es kommt zu schlimmen Verletzungen – das nennt man auch Federpicken und Kannibalismus. Außerdem leiden die Puten meistens unter großen Schmerzen in den Beinen, weil sie zu schnell so viel Gewicht aufgebaut haben. Hinzu kommt, dass die Ställe nicht sauber gemacht werden und deshalb die Einstreu dreckig und feucht ist. Dadurch und durch falsches Futter bekommen viele der Puten Entzündungen an ihren Füßen und jeder Schritt tut dann weh. Manche Tiere können gar nicht mehr aufstehen, und im schlimmsten Fall verhungern und verdursten sie dann, weil sie nicht mehr bis zur Futterstelle gelangen.

Infokasten

Puten in Freiheit legen am Tag einige Kilometer bei der Futtersuche zurück. Sie breiten gerne ihre Flügel in der Sonne aus und baden im Sand. In Tierfabriken ist dies nicht möglich. Eine Pute in Freiheit kann gut und gerne zehn bis zwölf Jahre alt werden.

Schau dir an, wie vielseitig Puten sind:

Ein Truthahn schlägt ein Rad wie ein Pfau.