Der Hecht

Der Hecht (Esox lucius) gehört zu den größten und bekanntesten heimischen Fischen. Der standorttreue Raubfisch ist zum Fisch des Jahres 2016 gekürt worden. Obwohl er nicht zu den gefährdeten Arten gezählt wird, ist seine Zukunft ungewiss. Der Hecht ist zwar relativ weit verbreitet, aber die Bestände insgesamt gehen zurück, denn dem Hecht fehlt zunehmend der Lebensraum.

Ein Hecht schaut aus dem Wasser
Ein Hecht © Pixabay

Lebensraum

Der Hecht besiedelt sowohl stehende Gewässer wie Seen und Tümpel als auch fließende Gewässer wie Bäche und Flüsse. Uferbegradigungen und die Bebauung von Seen und Flüssen machen dem Raubfisch das Leben schwer.
Zum Laichen und Jagen benötigt der Hecht bewachsene Ufer: Die Weibchen, auch Rogner genannt, legen ihre Eier zwischen Februar und April in flachen bewachsenen Gewässern ab. Pro Kilogramm Körpergewicht bilden die Weibchen bis zu 40.000 Eier. Die Eier kleben sie an Wasserpflanzen, damit die Männchen (Milchner) sie befruchten können. Die Hechtlarven brauchen 10 bis 30 Tage zum Entwickeln. Sie heften sich dann erneut an Wasserpflanzen und entwickeln sich dort weiter. Ein Dottersack dient ihnen als Nahrung, bis sie als fertig entwickelte kleine Räuber losschwimmen. In flachen Gewässern, wo sich das Wasser schneller erwärmt, profitieren die jungen Hechte von einem reichhaltigen Nahrungsangebot.

Flinke Jäger

Hecht sind Sichtjäger: Sie bevorzugen klare Gewässer mit Wasserpflanzen zum Verstecken. Dort lauern sie am liebsten in Ufernähe und stoßen blitzschnell hervor, um ihre Beute zu greifen. Mit ihren langen spitzen und nach hinten gerichteten Zähnen können die Einzeljäger ihre Beute gut fangen und festhalten.
Hin und wieder schnappt der flinke Hecht auch mal nach Schwimmern, obwohl diese natürlich nicht in sein Beuteschema passen. Auf seinem Speiseplan stehen Fische, Frösche und manchmal kleine Wasservögel oder sogar Mäuse.
Hechte sind aber auch Kannibalen und ein Großteil der Junghechte wird von seinen eigenen Artgenossen verspeist. Angeblich frisst der Hecht dabei Artgenossen, die bis zu 70 Prozent der eigenen Körpergröße messen.

Renaturierung der Ufer

Ein Hecht in Nahaufnahme an Land
Ein Hecht © Pixabay

Eine Renaturierung  von Gewässern würde dem Hecht sowohl helfen, wieder leichter Laichplätze zu finden, als auch verbesserte Jagdmöglichkeiten bieten. Aber nicht nur der Hecht würde davon profitieren. Die Ufer dienen vielen andern Lebewesen als Lebensraum. Es gibt einen wichtigen Zusammenhang zwischen Natur- und Artenschutz.

Speisefisch

Der Hecht ist ein beliebter Speisefisch und Nährstofflieferant, aber er ist nur schwer zu züchten, da er sehr aggressiv ist. Möchte man ihn als Speisefisch erhalten, braucht er einen intakten Lebensraum, in dem er sich vermehren kann. 

Steckbrief:

Männliche Hechte können eine stattliche Länge von bis zu einem Meter erreichen. Die weiblichen Tiere werden sogar noch größer: Sie erreichen eine beachtliche Länge von bis zu 1,50 Meter bei einem Höchstgewicht von knapp 20 Kilogramm. Der Hecht hat einen langen, im Querschnitt runden Körper mit leicht abgeflachtem Bauch. Da er sich gerne in Ufernähe aufhält, ist er mit seiner dunklen grün-bräunliche Färbung auf dem Rücken gut getarnt. Der Bauch des Hechts ist weiß. Die Färbung des restlichen Körpers variiert ein wenig, je nach Alter des Tieres. Der Hecht ist bekannt für seinen leicht grimmigen Gesichtsausdruck und sein schnabelförmiges Maul mit spitzen, nach hinten gerichteten Zähnen. Die Rückenflosse befindet sich weit hinten am Rücken, nahe der Schwanzflosse. Die Flosse hilft dem Hecht beim Jagen, denn sie ermöglicht ihm schnelle Wendungen, um seine Beute verfolgen.

Sandra Lemmerz