KUH & KALB Hofporträt

Höchste Tierwohlstandards beim Siebengiebelhof

Auf halber Strecke zwischen Hamburg und Berlin in den Ruhner Bergen in Mecklenburg-Vorpommern liegt der Siebengiebelhof. Im Zentrum des Bio-Betriebes steht eine anspruchsvolle Milchwirtschaft. Der Hof wird mit viel Herzblut und Engagement von Junglandwirtin Ve-Anissa Spindler geleitet und gemeinsam mit drei anderen Frauen am Hof, in der Käserei und im Hofladen mit Café, geführt. Der Demeter zertifizierte Betrieb umfasst 27 Milchkühe und ihre Nachzucht und eine Futterfläche von 110 Hektar, die sich zur Hälfte in Grünland und Ackerland aufteilen.

Keine Kompromisse beim Tierwohl

Ein Rind mit Hörnern.

Beim Siebengiebelhof steht das Wohlergehen der Tiere an erster Stelle, hier werden keine Kompromisse eingegangen. Ve-Anissa hat Stück für Stück ihr Idealbild von einer artgemäßen Milchviehhaltung in die Tat umgesetzt. Ihre Herde mit 27 Kühen und deren Nachzucht steht überwiegend auf den weiten Weiden um den Hof. Die Herde besteht aus einer bunten und robusten Mischung aus Zweinutzungsrassen, darunter Rot- und Schwarzbunte Niederungsrinder, Angler, Fleckvieh und Schwedisches Rotvieh. Dass jedes Tier seine Hörner behalten darf, ist hier eine Selbstverständlichkeit. Anders als normalerweise in der Milchviehhaltung üblich, werden hier alle Kälber von ihren Müttern aufgezogen. Ve-Anissa experimentierte, angeregt durch eine Praktikantin, erstmals 2016 mit der ammengebundenen Kälberaufzucht. Zum Wohle der Tiere entwickelt sie ihr System ständig weiter. Mittlerweile ist sie von ammengebundener auf muttergebundene Kälberaufzucht umgestiegen und die Kälber dürfen mindestens drei Monate lang gemeinsam mit ihren Müttern im Herdenverband verbringen.

Hofeigene Aufzucht der „Bruderkälber”

Auch die „überschüssigen” Kälber werden auf dem Siebengiebelhof mitgedacht. Denn um Milch zu geben, muss eine Kuh jedes Jahr ein Kalb gebären. Nur ein Teil der weiblichen Kälber wird für die Nachzucht benötigt. Um auch den übrigen Kälbern einen Wert zu geben, setzt Ve-Anissa auf Zweinutzungsrassen und zieht sämtliche Kälber auf dem Hof auf. Dadurch hat sie die Haltungs- und Schlachtbedingungen selbst in der Hand und erspart den Tieren lange, strapaziöse Transporte, wie sonst in der Milchviehhaltung üblich.

Freilandschweine auf dem Siebengiebelhof

Weniger, dafür hochwertigere Lebensmittel

Die Tierhaltung des Siebengiebelhofs übersteigt die strengen Demeterrichtlinen damit bei weitem. Hier wird nur die Milch, die die Kälber übriglassen, verkauft. Die Milch wird in der hofeigenen Käserei zu Quark, Joghurt und verschiedenen Sorten Rohmilchkäse verarbeitet. Um diese hochwertige und artgemäße Form der Tierhaltung und Milchverarbeitung praktizieren zu können, ist Ve-Anissa auf Konsument:innen angewiesen, die ihre Bemühungen honorieren. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass insgesamt weniger, aber dafür bessere Lebensmittel produziert werden und dass Menschen Lebensmittel nach Wert und nicht nach dem Preis einkaufen.

Hofcafé und Versand der Produkte

Ein Hahn auf einer grünen Wiese

Am besten kann man sich vor Ort von der artgemäßen Tierhaltung auf dem Siebengiebelhof überzeugen und an den Wochenenden im hofeigenen „Cafe 7“ verweilen. Regelmäßig finden hier auch Konzerte statt. Wer gerne länger bleiben möchte, kann mit dem Wohnmobil auf dem Landvergnügen-Stellplatz hinter dem Hof nächtigen. Beim Siebengiebelhof können die hofeigenen Produkte über den Online-Versand auch deutschlandweit erworben werden. Für PROVIEH ist dies ein Meilenstein: Seit Jahren kontaktieren uns regelmäßig Verbraucher:innen mit der Frage, wo Produkte aus kuhgebundener Kälberaufzucht erworben werden können. Bei fehlender regionaler Abdeckung ist ein Online Angebot wie vom Siebengiebelhof Gold wert.

Übersichtskarte KUH & KALB-Höfe: Weitere Anbieter von Produkten aus kuhgebundener Kälberaufzucht finden Sie auf der neuen Übersichtskarte von PROVIEH. Natürlich ist auch der Siebengiebelhof dabei. Unsere Übersichtskarte finden Sie auf www.provieh. de/kuh-und-kalb-hoefe

Ann-Kristin Saurma

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