O du besinnliche Tierschutz-Zeit 

Gerade in der Vorweihnachtszeit und zu Weihnachten kommt in vielen Haushalten Geflügel auf den Tisch. PROVIEH erinnert daran, beim Weihnachtsessen den Tierschutz nicht zu vergessen. 
 
Zur Weihnachtszeit wir traditionell vermehrt Gans gegessen. Ein Großteil des hierzulande konsumierten Fleisches wird jedoch aus dem Ausland importiert. Da es zum Teil Lücken in der Deklarationspflicht gibt, kann so ungewollt auch Fleisch von Gänsen aus Qualhaltungen den Weg in den Einkaufskorb finden. Dabei brauchen die Tiere viel Platz, einen großen Auslauf mit Gras und offene Wasserflächen zum Putzen und Schwimmen. Gänse leben gerne zusammen in einer kleinen Herde, verständigen sich durch eine Vielzahl von Bewegungen und Lauten und führen ein ausgeprägtes Sozialleben. 

Für die Haltung von Gänsen wie von Puten gibt es in Deutschland keine speziellen Anforderungen in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Allerdings wird hierzulande die Gans im Gegensatz zur Pute vorwiegend in extensiver Auslaufhaltung gehalten und legt beim Grasen mehrere Kilometer zu Fuß zurück. Schon seit Jahren setzt sich PROVIEH daher verstärkt für eine tiergerechte, gesetzliche Haltungsverordnung für Puten ein. Bisher gilt nämlich nur der allgemeine Teil der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung und das Tierschutzgesetz für diese Tiere. Konventionell werden sie oft zu Tausenden in einem Stall ohne Auslauf gehalten und leiden unter den miserablen Haltungsbedingungen. Dies kann zu Verhaltensstörungen wie Federpicken und Beschädigungspicken untereinander führen. Um die Folgen abzumildern, wird immer noch Millionen Puten in Deutschland der Schnabel gekürzt. Zurzeit setzen wir uns dafür ein, dass eine Haltungsverordnung etabliert wird, die eine tiergerechte Haltung ermöglicht.

Auch für Enten gibt es noch keine speziellen gesetzlichen Anforderungen. Daher dürfen die wasserliebenden Tiere konventionell in Bodenhaltung gehalten werden, bei der sie nie nach draußen gelangen. Enten sind perfekt an ein Leben mit Wasser angepasst. Sie brauchen es auch, um ihre Augen und Nasenlöcher zu spülen und ihr Gefieder zu reinigen. Dafür wird in der konventionellen Haltung vermehrt auf spezielle Tränken gesetzt. Eine Badegelegenheit findet sich jedoch selten. In der ökologischen Haltung sind offene Wasserflächen für Wassergeflügel vorgeschrieben. Die deutsche Gänsehaltung setzt vorwiegend auf Auslaufhaltung und ist daher als tierschutzgerechter einzuschätzen. Beim Kauf muss darauf geachtet werden, woher die Gans kommt. Sonst kann es aufgrund von fehlender Deklaration dazu kommen, dass ein Tier aus der tierquälerischen Lebendrupf- oder Fettleberhaltung im Einkaufskorb landet. Um ganz sicher zu gehen, empfiehlt PROVIEH den Kauf von Enten und Gänsen aus ökologischer Haltung. 

Die Weihnachtszeit bedeutet außerdem für viele Menschen vermehrt zu backen. Die Eier, die für die Weihnachtskekse und Plätzchen verwendet werden, sollten ebenfalls aus ökologischer Haltung eingekauft werden. Hier haben die Hühner mehr Platz im Stall und auf den Sitzstangen und außerdem einen Auslauf, in dem sie frei Rennen, Scharren und Picken können. Keinesfalls sollten Eier aus Bodenhaltung verwendet werden, da die Hühner hier nie Gras unter ihren Füßen spüren und ihr ganzes Leben lang im Stall gehalten werden. Auch beim Einkauf von fertigen Backwaren sollte darauf geachtet werden, woher die Eier stammen. Denn es gibt keine Deklarationspflicht für verarbeitete Eiprodukte und daher können hier auch Eier aus Käfighaltung aus dem Ausland verwendet werden.  

PROVIEH kämpft für verbindliche gesetzliche Haltungsverordnungen für alle Tiere, die sich am Tierschutz orientieren und für eine lückenlose Deklarationspflicht auf allen Produkten. 

Mareike Petersen 

Weiterführende Links
Puten jetzt schützen!
Kein Ei mit der 2

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