Umbau der Tierhaltung: PROVIEH fordert schnelle Einführung der Tierwohlabgabe

Breite Zustimmung beim gestrigen Dialog zwischen Koalition und Bauernvertretern: Nutztiere in Deutschland müssen endlich besser gehalten werden!

Berlin, 16.01.2024: Die Nutztierschutzorganisation PROVIEH fordert seit langem den nachhaltigen Umbau der Tierhaltung hin zu einem artgemäßen Haltungssystem. Sie begrüßt daher die jüngsten Äußerungen von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zur Einführung der Tierwohlabgabe, die gestern im Rahmen des Dialogs im Zuge der Bauernproteste in Berlin endlich auch auf Unterstützung aus den Reihen von SPD und FDP trifft. Die Tierwohlabgabe kann die langfristige Finanzierung für den dringend notwendigen Umbau der Tierhaltung sicherstellen. PROVIEH ruft die Bundesregierung dazu auf, die Tierwohlabgabe zügig umzusetzen und damit einen nachhaltigen Beitrag zur Schaffung tierschutzkonformer landwirtschaftlicher Betriebe zu leisten.

„Die Tierwohlabgabe ist eine langfristige Finanzierungsmöglichkeit für einen echten Umbau der Tierhaltung und den permanenten Ausgleich höherer Betriebskosten in der Tierwohlhaltung. Damit könnten die drängenden Probleme von Anbindehaltung über Qualzucht bis hin zu Verstümmelungen angegangen und die Zukunft der tierschutzkonformen landwirtschaftlichen Tierhaltung in Deutschland gesichert werden. Schon wenige Cent mehr pro Kilo Fleisch würden bedeuten, dass unsere Landwirt:innen Tiere besser schützen können – so, wie es laut Umfragen gesellschaftlich gewünscht wird. Wer es mit einer zukunftsfähigen Tierhaltung in Deutschland wirklich ernst meint, muss einer Tierwohlabgabe zustimmen“, betont Anne Hamester, Geschäftsführerin bei PROVIEH.

Die Tierwohlabgabe ist keine neue Idee, sondern wurde bereits Anfang 2020 von der Borchert-Kommission der damaligen Bundesregierung empfohlen. Auch PROVIEH setzt sich seit langem für die Einführung einer Tierwohlabgabe ein, um eine ausreichende und langfristige Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung sicherzustellen.

Die aktuellen Bauernproteste machen die Notwendigkeit einer solchen Finanzierung noch einmal besonders deutlich. Für Planungssicherheit, eine langfristige Finanzierung des Umbaus und den Erhalt der Tierhaltungsbetriebe auf hohem Tierschutzniveau werden verschiedene Finanzierungsinstrumente diskutiert. PROVIEH setzt sich für eine zweckgebundene und mengenbezogene Tierwohlabgabe ein, um sicherzustellen, dass die Einnahmen tatsächlich in den Umbau der Landwirtschaft fließen. Diese Abgabe könnte beispielsweise auf alle tierischen Produkte erhoben werden und so gezielt bei den Betrieben ankommen.

PROVIEH betont die Verhältnismäßigkeit der geforderten Erhöhungen für eine tiergerechte Erzeugung. Die vorgeschlagene Tierwohlabgabe würde den Warenkorb einer durchschnittlichen Verbraucherin oder eines durchschnittlichen Verbrauchers in Deutschland um 35 Euro pro Jahr verteuern, die Wertschätzung für tierische Erzeugnisse steigern und weitere wichtige Anreize für weniger Lebensmittelverschwendung setzen. Die Kostensteigerung ist damit gerecht und gerechtfertigt, um den im Grundgesetz verankerten Tierschutz als Staatsziel in Deutschland endlich zu gewährleisten.


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