Stiftung Warentest: Konventionell erzeugte Hähnchenbrustfilets schneiden beim Tierschutz miserabel ab

Die Stiftung Warentest hat frische Hähnchenbrustfilets getestet, auch nach Kriterien der unternehmerischen Verantwortung bei ihrer Erzeugung („Corporate Social Responsibility“, CSR). Neu dabei ist: Zum ersten Mal wurden in einer CSR-Bewertung der Stiftung Tierschutzkriterien wie Qualzucht, Platz- und Lichtmangel sowie ungenügende Möglichkeiten zum Ausleben angeborener Verhaltensweisen bewertet. Wie zu erwarten war, schneiden die üblichen Verdächtigen aus der Intensivmast dabei schlecht ab. Die Nase vorn haben die Erzeuger von Biogeflügel. Der Testbericht liest sich wie ein nüchternes Resumée der langjährigen Kritik von PROVIEH an den elenden Zuständen in der industriellen Hähnchenmast.

Biohühner im Freiland

Bei ihren Recherchen konnten sich die Redakteure der Stiftung Warentest vor Ort auf Mastbetrieben und Schlachthöfen ein Bild von den üblichen Haltungsbedingungen der Masthühner machen. Die Eindrücke von zusammen gedrängten Tieren in lichtlosen Ställen, die unter ihrem krankhaft schnell wachsenden Gewicht kaum mehr von der Stelle kommen, haben sie in einem ausführlichen redaktionellen Beitrag nüchtern zusammen gefasst.

In die eigentliche Produktbewertung nach vorher festgelegten Kriterien flossen Fragen zum Tier- und Umweltschutz in den Bereichen Zucht und Kükenproduktion, Hähnchenmast, Schlachtung und Verarbeitung mit ein. Bekannte Marken wie „Bauernglück“ (Aldi Nord), „Landjunker“ (Lidl) und dem Marktführer Wiesenhof schneiden dabei schlecht ab, vor allem bei Zucht und Haltung. Der Einsatz überzüchteter Turbohühner und die qualvolle Enge in den Mastställen lassen sich nicht beschönigen.

Biomarken der Unternehmen Rewe (biofam Bio) und Kaiser’s Tengelmann (Naturkind Bio) sowie Markenfleischprogrammen wie Chiemgauer Naturfleisch und Schröder’s Bioland attestierten die Tester dagegen ein starkes Engagement, auch in Tierschutzfragen.

PROVIEH hat das Redaktionsteam der Stiftung Warentest bei ihren monatelangen Recherchen fachlich beraten und freut sich sehr, dass die Ergebnisse unserer Kampagne Rückenwind verleihen. Denn wer glückliche Hühner will, darf sie halt nicht der Industrie überlassen. Es geht auch anders: „Bauernhahn statt Turbohuhn“.

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