Sozialleben der Hühner

In der Natur leben Hühner in Gruppen von 5 – 20 Hennen und einem Hahn zusammen. Ihre natürlichen Lebensräume sind der Wald, Lichtungen und Waldränder. Für ihr Wohlbefinden und für ihre Sicherheit brauchen Hühner Bäume, Sträucher oder Hecken. Offenes Freiland versetzt sie in Panik.

Als Herdentiere leben Hühner nach einer klaren Rangordnung, auch Hackordnung genannt. Wer zuerst fressen darf und wer welchen Schlafplatz bekommt, ist bei Hühnern genau geregelt. Anmaßungen werden schmerzlich geahndet. In den meisten Fällen ist der Hahn das ranghöchste Tier. Er sorgt durch bloße Anwesenheit für weniger Streit unter den Hennen, er warnt mit seinem Schrei vor Feinden und er führt die Herde zu den besten Futterstellen.

Große Herden führen zu Problemen

Hühner im offenen Hühnerstall

Je größer die Herde, umso eher kann es zu aggressivem Verhalten kommen. Denn ein Huhn kann sich maximal 50 Artgenossen als „gute Freunde“ einprägen. Insgesamt kann ein Huhn bis zu 200 andere Hühner erkennen. Bei gewerblicher Haltung sollte 500 die Obergrenze für eine Stalleinheit sein. Rein rechnerisch trifft ein Huhn bei jedem 10. Tier auf einen „Freund“. 

Glückliche Hühner leben in kleinen Gruppen mit entsprechendem Auslauf und der Möglichkeit, die angeborenen Verhaltensweisen auch auszuleben.

Auch Käfighühner, die ihr ganzes Leben lang eingesperrt waren, gewöhnen sich nicht an das Leben in „Gefangenschaft“. Sie haben immer noch dieselben Bedürfnisse wie ein freilaufendes Huhn. Bietet man ihm die Gelegenheit, erkundet ein freigelassenes Käfighuhn nach kurzer Zeit seine Umgebung, scharrt, nimmt ein Sandbad und pickt Würmer.

Beitrag teilen