Gans arm dran?

Am 11.11. ist Martinstag!

Traditionell wird zum Martinstag und zur Weihnachtzeit vermehrt Gans gegessen. Ein Großteil des hierzulande konsumierten Fleisches wird jedoch aus dem Ausland importiert. Da es teilweise Lücken in der Deklarationspflicht gibt, kann man so unbedarft auch Fleisch von Gänsen kaufen, die aus dem Lebendrupf und Qualhaltungen wie der Stopfleberproduktion stammen. Dabei brauchen die Tiere viel Platz, einen großen Auslauf mit Gras und offene Wasserflächen zum Putzen und Schwimmen. Gänse leben gerne zusammen in einer kleinen Herde, verständigen sich durch eine Vielzahl von Bewegungen und Lauten und führen ein ausgeprägtes Sozialleben.

Gänse am Grasen
Foto: © gokul-barman/Pexels

Für die Haltung von Gänsen wie von Puten gibt es auch in Deutschland über den allgemeinen Teil hinaus keine speziellen Anforderungen in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Allerdings wird hierzulande die Gans im Gegensatz zur Pute vorwiegend in extensiver Auslaufhaltung gehalten und legt beim Grasen mehrere Kilometer zu Fuß zurück. Nur in der ökologischen Haltung ist der Zugang zu offenen Wasserflächen vorgeschrieben, der für Gänse essentiell ist.

Wer zu den Feiertagen nicht auf Fleisch verzichten will, sollte darauf achten, dass die Gänse nicht aus tierschutzwidriger Haltung stammen und möglichst auf eine Gans aus deutscher ökologischer Erzeugung setzen. Wenn es nicht eindeutig gekennzeichnet ist, wie die Gans gehalten wurde, verzichten Sie lieber auf den Kauf. Es gibt auch tolle pflanzliche Alternativen. Wie wäre es zur Abwechslung einmal mit einem Pilzstrudel?

PROVIEH setzt sich für eine lückenlose Kennzeichnungspflicht für alle tierischen Produkte und eine gesetzlich verpflichtende Haltung von Gänsen mit Auslauf und Wasserzugang ein.

Mareike Petersen 

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