Stoppt Lebendtierexporte!

PROVIEH kämpft für den Stopp aller Lebendtierexporte

Kampagne: Stoppt Lebendtierexporte (#StopptLebendtierexporte)

Ziele der Kampagne: Stopp aller Lebendtierexporte in Drittstaaten außerhalb Europas. Statt lebender Tiere sollten Fleisch und Zuchtsperma exportiert werden. Die EU-Tiertransportverordnung muss überarbeitet und deren Bestimmungen ausnahmslos eingehalten werden. Durch strenge Kontrollen und eine konsequente Sanktion von Verstößen muss für eine flächendeckende Umsetzung gesorgt werden.

Millionen „Nutztiere“ unterwegs

Etwa 750 Millionen „Nutztiere“ werden jährlich in langen See- und Straßentransporten lebend quer durch Europa und um die ganze Welt verfrachtet, um im Bestimmungsland gemästet oder geschlachtet zu werden. Die meisten Tiere werden sogar mehrmals in ihrem Leben transportiert, da Geburt, Aufzucht, Mast und Schlachtung oftmals auf spezialisierten Betrieben stattfinden. So werden Küken in Kartons in die ganze Welt geschickt oder Ferkel vom Zucht- zum Mastbetrieb gefahren. Durch den gemeinsamen Markt der Europäischen Union gehen viele Transporte zudem über die Landesgrenzen hinaus. Nicht selten werden Schweine, Rinder, Pferde und Schafe nicht nur innerhalb der EU sondern sogar in Drittländer verkauft.

Allein aus Deutschland wurden im Jahr 2017 etwa 80.000 Rinder in Drittstaaten exportiert, Tendenz steigend! Und das oft grausamen Bedingungen. Zusätzlich zu den langen Transportwegen stellen die zum Teil sehr hohe Wartezeiten an den Grenzen ein großes Tierschutzproblem dar. So sind an der bulgarisch-türkischen Grenze sechs Stunden Wartezeit üblich, teilweise können die Wartezeiten jedoch auch bis zu mehreren Tagen betragen. Dies geschieht zudem oft bei extremer Hitze, in wenig oder gar nicht klimatisierten Fahrzeugen. Nicht einmal die Einhaltung der völlig unzureichenden, gesetzlichen Vorschriften kann dabei garantiert werden. Viele Tiere überleben die Strapazen nicht.

Die entsprechenden Verluste sind jedoch oft einkalkuliert, da es absurderweise wirtschaftlich günstiger ist, die toten Tiere in Kauf zu nehmen, als die Transportbedingungen zu verbessern. Weiterhin ist es oft billiger, lebende Tiere zu transportieren als Fleisch, welches nur gekühlt transportiert werden darf. Unsinnige Zollbestimmungen (der Zoll auf die Einfuhr von lebenden Tieren ist oft niedriger als auf die Einfuhr von Fleisch) verstärken diesen Effekt in einigen Ländern noch.

Was bisher geschah:

Seit Jahren kämpft PROVIEH für ein Ende der Tiertransporte in Drittstaaten außerhalb Europas. Angesichts wiederholt berichteter und dokumentierter eklatanter Tierschutzverstöße auf Transporten von lebenden Schlacht- und Zuchttieren in diese Drittländer sowie Schlachtpraktiken in diesen Zielländern besteht hier dringend Handlungsbedarf. Die meisten Tiere werden in den heißen Sommermonaten exportiert; tagelang, bei Temperaturen von über vierzig Grad. Auf ihrem Weg leiden sie unter Enge, Hunger, Durst und Angst. Die Transportzeit verlängert sich häufig durch Abfertigungsprobleme an den EU-Außengrenzen, erst recht während außergewöhnlicher Situationen wie zum Beispiel der Corona-Pandemie. Immer wieder sterben Tiere während des Transportes an den unsäglichen Strapazen. Hier wird eklatant gegen die Tierschutzstandards der EU verstoßen. Die Vorschriften werden bei Langstreckentransporten systematisch missachtet.

Erste Erfolge haben wir bereits erreicht. Der Europäische Gerichtshof hatte bereits im April 2015 entschieden, dass das Wohl der Tiere bis zum letzten Zielort sichergestellt sein muss, auch wenn dieser außerhalb der EU-Grenzen liegt. Transporteure müssen beim Grenzübertritt von EU-Staaten in Drittländer nachweisen, dass Pausen, Entladestationen und Versorgung der Tiere bis zum Zielort gesichert sind. Die Niederlande, aber auch einige deutsche Bundesländer und einzelne weitere Landkreise haben in den letzten Jahren den Export in bestimmte Regionen oder bei bestimmten Temperaturen eingeschränkt oder versucht, die Transporte komplett zu verbieten. Mit sehr unterschiedlichem Erfolg, denn letztlich sind die Bundesländer für ein generelles Transportverbot nicht zu ständig. Zuständig wäre die EU oder, auf Grund des §12 des Tierschutzgesetzes, der Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung. Im Oktober 2022 hat das Ministerium die bilateralen Veterinärbescheinigungen zurückgezogen, die bis dahin den Handel zwischen verschiedenen Staaten sogar noch vereinfacht hatten. Ein wichtiger Schritt! Dieses klare politische Signal geht in Richtung EU, die Transporte zu verbieten. Denn mit dem Zurückziehen der Zertifikate ist zwar ein Signal gesetzt, dass auch das BMEL sich gegen Lebendtierexporte ausspricht – real für die Tiere ändert sich jedoch zunächst nichts. Für einen Export sind die Bescheinigungen nicht zwingend notwendig. Es bleibt also noch viel zu tun. Es braucht ein vollständiges, europaweites Verbot von Lebendtierexporten. Das unnötige Tierleid muss unbedingt gestoppt werden! Solange dies nicht in Sicht ist, muss Deutschland als starker Staat innerhalb der EU voran gehen und die Transporte auf nationaler Ebene verbieten. Die Möglichkeit besteht, bestätigen gleich mehrere unabhängige Rechtsgutachten. Deshalb setzt sich PROVIEH sowohl für ein EU-weites Verbot, als auch für ein nationales Verbot gleichermaßen ein.

Stoppt Lebendtierexporte!

Februar 2024: Bessere Bedingungen bei Tiertransporten in Sicht?

Nach jahrelangem Stillstand gab es 2023 auf europäischer Ebene sowie in Deutschland begrüßenswerte Schritte zu mehr Tierschutz bei Tiertransporten. Am 7. Dezember legte die EU-Kommission einen ersten Entwurf für eine geänderte EU- Transportverordnung vor. Sie soll für mehr Tierschutz auf allen Lebendtiertransporten innerhalb der EU, bei Ein- und Ausfuhren, sowie bei der Durchfahrt durch EU-Territorium sorgen, also laut Schätzungen für ca. 1,8 Milliarden Tiere pro Jahr. Mehr…

18.12.2023: Mahnwache gegen Tiertransporte

Schluss mit Tiertransporten in Drittländer! Schluss mit dem Tierleid!

PROVIEH fordert ein sofortiges Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten. Cem Özdemir, handeln Sie jetzt!

Fotos: © Tobias Trumpp

02.03.2023: Offener Brief: Veterinärbescheinigungen für Drittstaatentransporte

01.11.2022: Die Richtung stimmt: BMEL erschwert Lebendtierexporte 

Transport Schafe
Dicht an dicht. Schafe auf einem Tiertransporter. Foto: © Michal Jastrzebski/stock-adobe.com

Langjähriges Engagement von PROVIEH zeigt endlich politische Wirkung. Nach jahrelangen Bemühungen PROVIEHs für ein Ende der Lebendtierexporte ist nun ein wichtiger Meilenstein erreicht. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat letzten Freitag bekanntgegeben, dass Tiertransporte aus Deutschland in Zukunft deutlich erschwert und die meisten bilateralen Veterinärbescheinigungen für Zuchttiere zurückgezogen werden. Diese hatten bisher den Handel lebender Tiere mit verschiedenen Staaten vereinfacht. Der Bundeslandwirtschaftsminister spricht sich zudem grundsätzlich gegen den Export von lebenden Tieren aus. PROVIEH begrüßt das Zurückziehen der Bescheinigungen als ersten wichtigen politischen Schritt hin zu einem vollständigen nationalen Verbot von Lebendtierexporten in Drittstaaten. Mehr…

Anne Hamester, Patrick Müller und Silvia Bender im Gespräch über Tiertransporte. Foto: © PROVIEH

11. Oktober 2022: Im Gespräch mit Staatssekretärin Silvia Bender

Hauptstadtreferent:innen Anne Hamester und Patrick Müller bei einem Gespräch mit der Staatssekretärin Silvia Bender im Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung. Inhaltlich ging es insbesondere um unsere Forderung nach einem nationalen Verbot der Lebendtierexporte.

Weitere Themen waren die Ausgestaltung der Tierhaltungskennzeichnung sowie das Verbot der Anbindehaltung bei Rindern. Das Gespräch war durchweg positiv und verbunden mit neuen Erkenntnissen für beide Seiten. PROVIEH freut sich über diese Wertschätzung seiner Arbeit sowie auf weitere spannende Diskussionen mit den für unsere Forderungen zuständigen Vertreter:innen in der Politik.

06.10.2022: Lebendtierexporte – Tiere sind keine Ware!

Jetzt ein Verbot von Lebendtierexporten auf nationaler Ebene umsetzen! Neuseeland verbietet Lebendtierexporte. Auch in Europa gibt es Bestrebungen, Tiertransporte einzuschränken: Mehrere Länder fordern ein europäisches Exportverbot in Drittstaaten. Bisher jedoch ohne Erfolg. Daher kann und muss Deutschland als starker Staat innerhalb der EU voran gehen, um den Qualen der Tiere auf Langstreckentransporten ein Ende zu setzen. PROVIEH fordert Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, eine entsprechende Verbotsverordnung nach § 12 Tierschutzgesetz auf den Weg zu bringen. Mehr…

19.08.2022: E-Mail Aktion – Fordern Sie Minister Özdemir auf, Lebendtierexporte zu verbieten!

Unterstützen Sie jetzt unsere Forderungen, indem Sie Landwirtschaftsminister Cem Özdemir eine E-Mail schreiben. Kopieren Sie einfach nebenstehenden Text oder verfassen Sie ihre eigene Protest-Nachricht. Mehr…

17.08.2022: Extreme Hitze – PROVIEH fordert Stopp von Tiertransporten

Wiederholt steigen die Temperaturen in Deutschland über 30 Grad. PROVIEH fordert daher den sofortigen Stopp der Tiertransporte. Zusätzlich zu Angst, Enge, Hunger und Durst kommt für die Transporttiere jetzt ein weiteres Leiden hinzu: Die extreme Hitze in den voll beladenen Fahrzeugen stellt eine enorme Belastung für die Tiere dar. Mehr…

Ein Schwein im Tiertransporter
© Foto: SaveMovementLosAngeles_CA_USA / JMcArthur

14. Juni 2022: Grausame Lebendtiertransporte jetzt beenden! 

Das Bündnis für Tierschutzpolitik hat am heutigen Internationalen Tag gegen Tiertransporte mit einer Aktion vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf das Leid der Tiere bei Transporten aufmerksam gemacht. Die beteiligten Organisationen Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Bund gegen Missbrauch der Tiere, Bundesverband Tierschutz, Menschen für Tierrechte, PROVIEH und VIER PFOTEN fordern ein bundes- und EU-weites Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten und appellieren an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, endlich ein bundesweites Verbot auf den Weg zu bringen und sich im bevorstehenden Revisionsverfahren der EU-Tierschutzgesetzgebung für starke Verbesserungen im Tierschutz zu engagieren.  

18. Mai 2022: Grausame Tiertransporte in Drittstaaten beenden

Offener Brief vom Bündnis für Tierschutzpolitik an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir: Forderung nach bundes- und EU-weitem Tiertransportverbot. Das Bündnis für Tierschutzpolitik appelliert in einem Offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, sich für ein bundes- und EU-weites Verbot von Tiertransporten einzusetzen. Die beteiligten Organisationen Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Bund gegen Missbrauch der Tiere, Bundesverband Tierschutz, Menschen für Tierrechte, PROVIEH und VIER PFOTEN fordern von der Bundesregierung, sich im bevorstehenden Revisionsverfahren der EU-Tierschutzgesetzgebung für starke Verbesserungen im Tierschutz zu engagieren. Mehr…

PROVIEH vor dem BMEL
Foto: © PROVIEH

9. April 2022: Große Demo gegen Tiertransporte in Aurich

Jedes Jahr starten von Deutschland aus diverse Lebendtierexporte und verursachen vielfaches Leid. Insbesondere Rinder und Schweine werden zu hunderttausenden innerhalb Europas aber auch in die ganze Welt verfrachtet. Viele Landkreise in Deutschland erteilen inzwischen keine Genehmigungen mehr für diese tierschutzwidrigen Transporte, aber einige wenige bleiben weiter Drehscheiben für die Lebendtierexporte: insbesondere der Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg und der Landkreis Aurich in Niedersachsen. Deshalb findet in Aurich am 09. April eine große Demo der Tierschutzorganisationen statt, um Öffentlichkeit wie auch Politik auf die Transporte aufmerksam zu machen und ein Verbot dieser Praxis zu fordern. Organisiert wird die Aktion “Schluss mit Tiertransporten” von den Ostfriesen gegen Tierleid. PROVIEH unterstützt die Demo neben vielen weiteren Tierschutzorganisationen und wird vor Ort sein. Mehr…

April 2022: Offener Brief – Exportverbot für lebende Tiere in bestimmte Drittländer  

Offener Brief des Bündnisses „Schluss mit Tiertransporten“ an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

Sehr geehrter Herr Bundesminister Özdemir, am 9. April 2022 waren in Aurich, einer der wenigen verbliebenen Drehscheiben für den Export von Rindern in Drittländer, hunderte Menschen im Rahmen einer Demonstration gegen Tiertransporte auf der Straße. Es wird nicht zum ersten Mal ein Exportverbot in bestimmte Drittländer gefordert.  Mehr…

April 2022: Schluss mit Tiertransporten – PROVIEH demonstrierte in Aurich: Lebendtierexporte

In Aurich befindet sich die Sammelstelle des „Vereins Ostfriesischer Stammviehzüchter (VOST)“, von wo aus tausende Tiere jährlich exportiert werden. PROVIEH war ebenfalls mit einer Gruppe Aktiver vor Ort, um gemeinsam mit vielen weiteren Organisationen und Privatpersonen ein sofortiges Verbot der oft tagelangen Tiertransporte über viele tausend Kilometer zu fordern. Aufgerufen zu der Demonstration hatten die “Ostfriesen gegen Tierleid”, die hier regelmäßig gegen Tiertransporte demonstrieren. Unterstützt wurden sie von rund 15 Organisationen.   Mehr…

22.02.2022: Luxemburg verbietet Lebendtierexporte – Deutschland muss endlich folgen!

Das Landwirtschaftsministerium in Luxemburg hat heute bekanntgegeben, dass ab dem 01. März 2022 Exporte von Schlachttieren in Drittstaaten verboten werden. Luxemburg ist neben den Niederlanden bereits der zweite Staat in der EU, der ein solches Verbot durchsetzt. Darüber hinaus hat Österreich zumindest ein Verbot von Transporten nach Russland umgesetzt. Deutschland dagegen ist weiterhin untätig. Mehr…

Eine Kuh mit ihrem Kalb hinter Gittern im Tiertransporter
© Ledmark31 / Adobe Stock

20.01.2022: Lebendtierexporte: Enttäuschendes Abstimmungsergebnis im EU-Parlament

Das EU-Parlament hat heute den Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses zu den Gesetzesverstößen bei Tiertransporten angenommen. In der zugehörigen Aufforderung des Parlamentes an die Kommission fehlen allerdings zentrale Aspekte zum Schutz der Tiere bei Transporten: So dürfen weiterhin Lebendtierexporte in Hochrisikostaaten stattfinden, auch eine generelle zeitliche Beschränkung von Transporten wurde nicht angenommen. Ein Mindesttransportalter von 28 Tagen für Kälber sowie eine Beschränkung von Transporten hochträchtiger Tiere auf vier Stunden sind nur winzige Schritte für den Tierschutz. Mehr…

05.01.2022: Verbot von Lebendtierexporten – wie ist das rechtlich möglich? 

Lebendtierexporte sind ein grausamer Auswuchs eines rein auf Wirtschaftlichkeit ausgerichteten Tierhaltungssystems. PROVIEH hat oft und ausführlich berichtet, wie sehr die Tiere auf den teilweise tage- oder sogar wochenlangen Transporten unter der Enge, Hunger und Durst durch mangelhafte Versorgung und den zum Teil extremen Temperaturen leiden. Und dies alles, um die Tiere am Zielort überwiegend sofort oder innerhalb weniger Monate zu schlachten. PROVIEH fordert deshalb seit vielen Jahren ein komplettes Verbot von jeglichen Lebendtierexporten. Wir streben ein europaweites Verbot an, aber es wäre ein wichtiger Schritt, auf nationaler Ebene vorwegzugehen. Immer wieder wird behauptet, dies sei rechtlich nicht möglich. Aber stimmt das überhaupt? Mehr…

03.12.2021: Europäischer Untersuchungsausschuss: Tiertransporte mangelhaft

Der Europäische Untersuchungsausschuss zum Schutz der Tiere beim Transport hat seinen Abschlussbericht vorgelegt. Das Ergebnis ist eindeutig: Tiertransporte in der EU sowie Transporte in Drittstaaten erfolgen häufig nicht tiergerecht, teilweise wird systematisch geltendes Recht umgangen. Die bestehenden Gesetze sind nicht ausreichend, auch die Kontrollen sind mangelhaft. PROVIEH fordert dringend eine Nachschärfung der Gesetzgebung durch die EU-Kommission sowie eine bessere Rechtsdurchsetzung durch die Mitgliedsstaaten. Mehr…

01.12.2021: Lichtblick: Mindestalter für Kälbertransporte erhöht

Berlin, 01.12.2021: Ab 2023 dürfen Kälber erst nach Vollendung der vierten Lebenswoche transportiert werden. Dies ist ein Zwischenerfolg, kann aber nur als erster Schritt für den besseren Schutz von Kälbern während Transporten gewertet werden. Mehr…

25.06.2021: NEIN zu Tiertransporten in Drittstaaten – JA zum Verordnungsentwurf des Agrarausschusses!

Abertausende „Nutz“tiere werden jährlich aus Deutschland ins Ausland exportiert, um im Bestimmungsland gemästet oder geschlachtet zu werden. Auf ihren teils tagelangen Wegen erleiden die Tiere unsägliche Strapazen. Angesichts wiederholt berichteter und dokumentierter eklatanter Tierschutzverstöße auf Transporten von lebenden Schlacht- und Zuchttieren in Drittländer ist eine Änderung der Transportverordnung dringend nötig. Mehr…

17.06.2021: Extreme Hitze – PROVIEH fordert Stopp von Tiertransporten­

Aufgrund der aktuell sehr hohen Temperaturen von deutlich über 30 Grad vielerorts in Deutschland fordert PROVIEH einen sofortigen Stopp der Tiertransporte. Zusätzlich zu Angst, Enge, Hunger und Durst kommt für die Transporttiere jetzt ein weiteres Leiden hinzu: Die extreme Hitze in den voll beladenen Fahrzeugen stellt eine enorme Belastung für die Tiere dar. Mehr…

14.06.2021: Aktionstag gegen Tiertransporte am 14. Juni 2021

Am 14. Juni ist der Internationale Tag gegen Tiertransporte. Es finden weltweit Aktionen statt, dieses Jahr wieder vorwiegend online, die auf Lebendtiertransporte und deren Folgen aufmerksam machen.

Gemeinsam mit vielen weiteren Tierschutzorganisationen werden wir an diesem Tag vor allem in den Sozialen Netzwerken unsere Stimme gegen Lebendtierexporte erheben: Dazu nutzen wir die Hashtags #BanLiveExports und #StopptLebendtierexporte. Mehr…

Collage zum Aktionstag gegen Tiertransporte
© PROVIEH

16.03.2021: Landkreis Teltow-Fläming muss zweifelhafte Lebendtierexporte untersagen

In einem offenen Brief fordert PROVIEH den Landkreis Teltow-Fläming als Landkreis mit den meisten Lebendtierexporten in Brandenburg dazu auf, den neuen Tiertransporte-Erlass des brandenburgischen Landesministeriums im Sinne des Tierschutzes anzuwenden und insbesondere sein Veterinäramt dazu anzuweisen, entsprechende Lebendtierexporte nicht mehr abzufertigen. Der offene Brief wurde heute vor Ort bei einem öffentlichen Termin an die Landrätin Kornelia Wehlan übergeben. Ohne die vollständige Gewissheit, dass alle Anforderungen des Erlasses und der Transportverordnung 1/2005 der EU eingehalten werden, dürfen keine Lebendtierexporte mehr abgefertigt werden. Mehr…

01.03.2021: Nach Rechtsgutachten: Erlass zu Lebendtierexporten aus Brandenburg erneuert

Postkarte, Schafe auf einem Transporter
© PROVIEH

Brandenburg hat am 15. Februar 2021 einen neuen Erlass zu Lebendtierexporten in Kraft gesetzt. Dies war nötig geworden, da der bisherige Erlass letztes Jahr in einem Fall vom Verwaltungsgericht Potsdam für unzulässig erklärt worden war. Der neue Erlass stützt sich dabei auf ein extra von der Landesregierung beauftragtes Rechtsgutachten der renommierten Anwaltskanzlei Redeker Sellner Dahs und soll in den nächsten Verfahren vor Gericht Bestand haben. Mittels des Erlasses erhofft sich die brandenburgische Landesregierung eine bessere Umsetzung der zugrundeliegenden EU-Verordnung 1/2005 – und letztlich weniger Tierleid bei Lebendtierexporten. PROVIEH begrüßt die Bemühungen der Landesregierung und teilt ihre Hoffnung. Mehr…

12. Februar 2021: Tierschutzverstöße bei Lebendtierexporten: Bundesrat fordert die Bundesregierung zum Handeln auf

Der Bundesrat hat heute einen wichtigen Entschließungsantrag angenommen, in dem das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)  aufgefordert wird, ein Transportverbot in Drittstaaten mit nachweislich niedrigen Tierschutzstandards zu prüfen.

PROVIEH begrüßt diese Entscheidung, sieht darin aber nur ein erstes wichtiges Signal, dem nun Taten der Bundesregierung folgen müssen. Mehr…

08. Februar 2021: Offener Brief von PROVIEH: „Setzen Sie ein Zeichen gegen tierschutzwidrige Lebendtiertransporte“

Brief Tiertransporte
© PROVIEH

Am 12. Februar stimmt der Bundesrat über einen Antrag der Länder Nordrhein-Westfalen und Hessen ab, mit dem die Bundesregierung aufgefordert werden soll, ein Verbot von Lebendtierexporten in bestimmte Länder zu prüfen. Der Antrag fordert zudem grundsätzliche Verbesserungen bei den Transportbedingungen.

PROVIEH begrüßt diese Initiative und hat einen offenen Brief verschickt, in dem die Bundesländer aufgefordert werden, dem Antrag zuzustimmen.

08. Januar 2021: Betrug bei Tiertransporten in Drittstaaten an der Tagesordnung? 

In Deutschland und in der EU gibt es für fast alles gesetzliche Regelungen, so auch für Tiertransporte. In der EU-Verordnung 1/2005 werden die wichtigsten Regelungen getroffen, ergänzt durch die deutsche Tiertransportverordnung. Diese Regeln reichen jedoch nicht aus, um den Tieren einen schonenden, tierschutzgerechten Transport zu ermöglichen und werden darüber hinaus oft unzureichend umgesetzt. Und noch viel schlimmer: Immer wieder verstoßen insbesondere die Exporteure von lebenden Tieren gegen die Gesetze und Vorschriften oder bewegen sich in rechtlichen Grauzonen. Die folgenden beispielhaft aufgeführten Missstände sind besonders häufig und weithin bekannt: Mehr…

11. Dezember 2020: Fatales Urteil für den Tierschutz: Verbot von Tiertransport nach Marokko aufgehoben

Das Oberverwaltungsgericht Münster hebt das Verbot eines Transportes von 66 trächtigen Rindern nach Marokko auf, welches aus Tierschutzgründen durch das Verwaltungsgericht Köln gestern ausgesprochen wurde. Der Landkreis Rhein-Sieg ist damit verpflichtet einen Transport abzufertigen, obwohl eine Schlachtung unter tierschutzwidrigen Bedingungen wahrscheinlich ist. Mehr…

Dezember 2020: Tierschutzerfolg: Landkreis Rhein-Sieg verbietet erneut Transport trächtiger Rinder nach Marokko

Nach dem aufsehenerregenden Transportverbot im November hat der Landkreis Rhein-Sieg nun einen weiteren Lebendtierexport von 66 trächtigen Rindern nach Marokko mit der Begründung verboten, dass die Rinder dort häufig nicht tierschutzgerecht geschlachtet würden. Mehr

November 2020: Tierschutz gestärkt: Gericht verbietet Transport trächtiger Rinder nach Marokko

Das Kölner Verwaltungsgericht hat einen Transport von 132 trächtigen Rindern nach Marokko mit der Begründung verboten, dass die Rinder dort häufig nicht tierschutzgerecht geschlachtet würden. 
Berlin, 24.11.2020: PROVIEH begrüßt den Beschluss des Verwaltungsgerichts Köln, den Lebendtierexport trächtiger Rinder nach Marokko zu verbieten. Vor der Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts für das Verbot hatte zunächst das Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreis die Genehmigung für den Transport der trächtigen Rinder nach Marokko versagt. Dagegen hatten zwei Exporteure geklagt – und haben im Eilverfahren verloren. Der für den 18.11.2020 geplante Transport durfte nicht stattfinden, weil die Richter in Marokko eine „nicht tierschutzgerechte Schlachtung“ der Tiere befürchteten.

 „Die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Köln bewertet PROVIEH als Erfolg für den Tierschutz. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wären die Rinder in Marokko unter tierschutzwidrigen Bedingungen geschlachtet worden“, kommentiert Patrick Müller, Hauptstadtreferent bei PROVIEH. „Die Entscheidung sollte anderen Veterinärämtern als Bestärkung dienen, keine Transporte abzufertigen, bei denen unterwegs oder im Zielland Tierschutzverstöße zu erwarten sind. Es braucht nun endlich bundesweit einheitliche Regelungen für Tiertransporte, damit es nicht nochmals zu drastischen Fehlurteilen wie zum Beispiel vor einigen Wochen durch das Verwaltungsgericht Potsdam kommen kann, wo ein Transport trächtiger Rinder mit Verweis auf die EU-Verordnung erlaubt wurde. Die Europäische Verordnung zum Schutz der Tiere beim Transport muss zudem einheitlich und vollständig im Sinne des Tierschutzes ausgelegt werden.“ Mehr…

Oktober 2020: Bayern verschärft erneut Bedingungen für Lebendtierexporte

Mit einem weiteren Erlass verschärft das zuständige Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz die Bedingungen für Tiertransporte. Einer Pressemitteilung des Ministeriums zufolge waren Erkenntnisse des Ministeriums, wonach Tiere aus Bayern über osteuropäische Mitgliedsstaaten in bestimmte Drittländer exportiert worden, der Anlass hierzu. Mehr…

September 2020: Verwaltungsgericht Potsdam erlaubt Lebendtierexport nach Russland

02.09.2020: Das Verwaltungsgericht Potsdam hat den Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg dazu verpflichtet, einen Lebendtierexport von 330 tragenden Rindern nach Russland abzufertigen. Dies widerspricht klar dem Erlass der brandenburgischen Landesregierung.  

Wie fast alle Bundesländer hat auch Brandenburg einen Erlass zur Einschränkung von Lebendtierexporten herausgegeben. Nun hat ein Exporteur vor dem dortigen Verwaltungsgericht Potsdam auf Abfertigung eines solchen Transportes geklagt – und gewonnen. Das Veterinäramt in Teltow-Fläming muss das Fahrtenbuch nun stempeln und den Transport von 330 tragenden Rindern nach Russland damit freigeben. Konkret ging es bei dem juristischen Streit darum, ob das Veterinäramt nur die „Wirklichkeitsnähe“ der Angaben prüfen muss oder die „Wahrheit“ selbst. 

„Dies ist ein fatales Signal für alle Bestrebungen für mehr Tierschutz. Die europäische Gesetzgebung verkommt zu einem reinen Papiertiger, wenn statt den wirklichen Verhältnissen auf einem Tiertransport nur noch die Angaben auf dem Papier geprüft werden dürfen. Hier muss dringend nachgebessert werden!“, so Patrick Müller von PROVIEH e.V.   

Der Erlass aus Brandenburg hatte umfangreiche Nachweise über den Verbleib der Tiere gefordert, insbesondere zu den Versorgungsstationen. Nachgewiesen werden sollte, dass die benannten Versorgungsstationen bei Langstreckentransporten auch tatsächlich für den konkreten Transport reserviert wurden, eine EU-Zulassung besitzen und ähnliches. Die geforderten Nachweise sollten beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zur Prüfung eingereicht werden, da die Veterinärämter der Landkreise weder in der Lage noch befugt sind zu prüfen, ob Versorgungsstationen in Drittstaaten vorhanden sind und den EU-Anforderungen genügen – so der Erlass aus Brandenburg. Für solche Fragen der „Außenvertretung“ der Bundesrepublik ist die Bundesregierung, also Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner zuständig. Nach Auffassung des Gerichtes jedoch reicht es, die Adresse der Versorgungsstation mitzuteilen, so das Verwaltungsgericht Potsdam. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig, der Landkreis könnte Beschwerde dagegen einlegen. 

August 2020: Hitzewelle in Deutschland – PROVIEH fordert sofortigen Stopp der Tiertransporte

Aufgrund der aktuell extrem hohen Temperaturen von über 30 Grad vielerorts in Deutschland fordert PROVIEH ein sofortiges Aussetzen der Tiertransporte. Denn zusätzlich zu Angst, Enge, Hunger und Durst kommt für die Transporttiere momentan ein weiteres Leiden hinzu: Die extreme Hitze in den voll beladenen Fahrzeugen stellt eine enorme Belastung für die Tiere dar.
 
Berlin, 11.08.2020: Viele Millionen Tiere werden jährlich per Lastwagen transportiert, sowohl innerhalb Deutschlands als auch ins Ausland. Gerade im Sommer stellen Transporte von lebenden Tieren ein großes Tierschutzproblem dar. Der Wetterbericht sagt für die gesamte Woche fast überall in Deutschland Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius vorher – in vielen Drittländern sind die Temperaturen noch höher. Mehr…

Schweine im Transporter bei Nacht
© Jo-Anne McArthur / We Animals
August 2020: Erfolg: Bundesländer verbieten Lebendtierexporte!

Nach und nach verbieten (fast) alle deutschen Bundesländer per Erlass Lebendtierexporte in Drittstaaten außerhalb der EU. Den Anfang machten vor einiger Zeit die Länder Schleswig-Holstein, Bayern und Hessen. In den letzten Wochen folgten viele weitere Bundesländer, unter ihnen mit Niedersachsen und Brandenburg einige der Hauptumschlagplätze für Lebendtiertransporte in Drittländer. PROVIEH begrüßt die Verbote ausdrücklich.

Seit langem kritisiert PROVIEH die Lebendtierexporte in Drittstaaten, auf denen teilweise sogar gegen europäische Gesetze verstoßen wird: Die Tiere werden dabei über den erlaubten Zeitraum hinaus transportiert und nur mangelhaft oder gar nicht versorgt, auch aufgrund fehlender Versorgungsstationen. Die Tiere leiden auf den tagelangen Transporten unter extremen Temperaturen, Enge, Hunger, Angst und Durst.

Bereits seit Jahren kämpft PROVIEH unter anderem auf politischer Ebene für Verbesserungen der Transportbedingungen. In Stellungnahmen und Briefen an verschiedene Abgeordnete und Institutionen drängten wir immer wieder auf einen Stopp der Transporte in Drittstaaten. Jetzt trägt unsere Arbeit Früchte: Endlich verbieten die Bundesländer Lebendtierexporte. Der Flickenteppich, der für völlig ungleiche Bedingungen bei der Abfertigung von Tiertransporten gesorgt hat, schließt sich. Damit werden zumindest vorübergehend die meisten der schlimmen Transporte verhindert. Nun sollte ein bundeseinheitliches Gesetz folgen! Mehr…

Juli 2020: NRW verbietet endlich Lebendtierexporte – bundesweites Verbot muss folgen!

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat diese einen Erlass veröffentlicht, mit dem Lebendtierexporte in Drittstaaten verboten werden. Auch lange Transporte nicht abgesetzter Kälber dürfen bis auf Weiteres nicht durchgeführt werden.

Berlin, 23.07.2020: In Deutschland haben bisher nur vier Bundesländer Erlasse herausgegeben, die tierschutzwidrige Transporte in Hochrisikostaaten verbieten: Hessen, Schleswig-Holstein, Bayern und jetzt neu auch Nordrhein-Westfalen, wo ab sofort alle Tiertransporte in Drittstaaten untersagt sind. Nach der umfangreichen Berichterstattung der letzten Tage und Wochen über die grausamen Bedingungen bei Lebendtierexporten und die mangelhaften Tierschutzstandards in den Zielländern hat die Landesregierung von NRW endlich konsequent reagiert. In dem Erlass sind klar „die fehlenden validen Informationen über Versorgungsstationen in Drittstaaten, fehlende Tränkmöglichkeiten auf Fahrzeugen für den Transport nicht abgesetzter Kälber sowie wiederholte mediale Berichterstattungen über massive Tierschutzverstöße beim Transport von Zuchtrindern in Drittstaaten“ als Begründung genannt. Mehr…

Juli 2020: Offener Brief: Lebendtierexporte aus Brandenburg nach Russland und in andere Hochrisikoländer
Brief

PROVIEH begrüßt ausdrücklich den Erlass des Ministeriums gegen Langstreckentransporte. Große Sorge bereiten uns aktuell vorliegende Informationen, nach denen offensichtlich aus drei brandenburgischen Landkreisen weiter in Hochrisikostaaten exportiert wird.
Jedoch sind nicht nur die Lebendtierexporte nach und durch Russland problematisch. Besonders tierschutzrelevant sind alle Exporte von lebenden Schlacht- und Zuchttieren in Drittländer außerhalb Europas verbunden mit tierschutzwidrigen Schlachtpraktiken in deren Zielländern. Mehr…

Juli 2020: Gemeinsame Stellungnahme zum Entwurf einer Änderung tierschutzrechtlicher Vorschriften
Stellungsnahme als Brief

Zum zweiten Mal hat PROVIEH gemeinsam mit dem Bündnis für Tierschutzpolitik zur geplanten Änderung der Tierschutztransportverordnung Stellung genommen. Das Bündnis fordert das Bundeslandwirtschaftsministerium auf die Schutzbestimmungen für den Transport von Tieren deutlich zu verbessern. Einige Punkte der letzen Stellungnahme wurden zwar bereits in dem Entwurf übernommen, jedoch besteht weiterer Handlungsbedarf. Die Änderungsvorschläge zum überarbeiteten Referentenentwurf finden Sie im zweiten Teil der Stellungnahme im Abschnitt „Tiertransporte“, ab Seite 4. 

Juni 2020: Europäisches Parlament setzt erstmals eigenen Untersuchungsausschuss zu Tiertransporten ein
Das europäische Parlament, Gebäude mit Flaggen
Das europäische Parlament

Am 11.06.2020 hat das europäische Parlament beschlossen, einen Untersuchungsausschuss zum Thema Tiertransporte einzusetzen. Erstmals in der Geschichte der EU wird dieses starke Instrument genutzt, um durch das Parlament vermutete Missstände im Bereich des Tierschutzes aufzuklären.

Eigentlich sollte bereits jetzt offensichtlich sein, dass bei Tiertransporten regelmäßig gegen die EU-Tierschutztransportverordnung 1/2005 verstoßen wird. Zahlreiche Berichte zeigen, dass insbesondere Rinder oft weit über die zugelassenen Zeiten hinweg auf engstem Raum transportiert werden. Die Tiere leiden unter Durst, Hitze und Erschöpfung, weil die Wasserversorgung oft unzureichend ist und Regeln für Temperaturen und Ruhezeiten nicht eingehalten werden. Spätestens seit im letzten Jahr die hessische Tierschutzbeauftragte bei einer Recherchereise festgestellt hat, dass die vorgeschriebenen Versorgungsstationen (bei denen die Tiere auf ihrer langen Reise abgeladen und versorgt werden müssen) in Russland entweder gar nicht vorhanden sind oder aber in einem so schlechten Zustand, dass sie nicht nutzbar sind, sollten diese Missstände hinreichend bekannt sein. Auch ein Schreiben der russischen Behörden an das deutsche Bundeslandwirtschaftsministerium vom April 2020 bestätigt dies. Mehr…

Juni 2020: Internationaler Aktionstag gegen Tiertransporte am 14. Juni 2020

Am Sonntag, 14.06.2020, war der Internationale Tag gegen Tiertransporte. Unser Ziel war es – dieses Jahr komplett online – auf der ganzen Welt Aufmerksamkeit für das Thema Tiertransporte zu generieren: DAS ZIEL HABEN WIR GEMEINSAM ERREICHT! 

Viele Schweine hinter Gittern, eng aneinander
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Eine Kuh hinter Gittern
© Adobe Stock

Tausende haben beim Twitterstorm mitgemacht, sowie bei Facebook und Instagram gepostet, um Aufmerksamkeit für das Leiden der Tiere zu erreichen und um ihrem Unmut über die grausame und unnötige Praxis der Lebendtierexporte Ausdruck zu verleihen! STOPPT LEBENDTIEREXPORTE! #BanLiveExports

Der Aktionstag in Zahlen:
  • Wir hatten Teilnehmer aus 36 Ländern – wirklich ein globaler Erfolg für die Tiere!
  • Es haben 100 NGOs aus 36 Ländern bei der Aktion mitgemacht! 
  • Mehr 16.000 Menschen haben sich in die Facebook-Veranstaltungen eingetragen!
  • Die beiden Kampagnenvideos hatten zusammen über 370.000 Ansichten!

Es gab mehr als 100.000(!) Tweets mit dem Hashtag #BanLiveExports, in 21 Sprachen und mit über 31 Millionen Ansichten dieser Tweets!

Viele Schweine hinter Gitter, eins hält seine Nase durch das Gitter
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Einfach nur: WOW! Vielen Dank an alle Tierschützer*innen und alle Organisationen, die ihre Stimme für die Tiere erhoben haben und ein deutliches Signal an unsere Entscheidungsträger gesendet haben: Stoppt Lebendtierexporte!

Mai 2020: ERFOLG: Niederlande stoppen Lebendtierexporte nach Russland!

Die niederländische Regierung verbietet mit sofortiger Wirkung alle Tiertransporte nach und durch Russland, denn dort sind derzeit keine Versorgungsstationen zum Abladen der Tiere in Betrieb. PROVIEH fordert Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, unverzüglich ein nationales Verbot der Tiertransporte nach und durch Russland auszusprechen, da das gesetzlich vorgeschriebene Abladen und Versorgen der Tiere nicht möglich ist. Mehr…

Mai 2020: Brief an die Agrarkommissare Wojciechowski und Kyriakides sowie die Präsidentin des EU-Agrarminsterrates Vučković
Brief

PROVIEH und andere Tierschutzorganisationen senden einen Brief an die Agrarkommissare Wojciechowski und Kyriakides sowie die Präsidentin des EU-Agrarministerrates Vučković in dem sie fordern, Tiertransporte nach Lybien und in andere Kriegsgebiete bis auf weiteres zu untersagen. 

April 2020: ERFOLG: Brandenburg stoppt Tiertransporte nach Russland!

Nachdem von der russischen Föderation schriftlich bestätigt wurde, dass es aktuell keine adäquaten Versorgungsstationen für Transporttiere im Land gibt, stoppt Brandenburg alle Tiertransporte nach Russland. PROVIEH lobt den längst überfälligen Schritt und fordert ein bundesweites Moratorium. Mehr…

Eine Kuh schaut mit ängstlichen Augen aus einem Tiertransporter
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März 2020: Anlässlich der Corona-Pandemie senden PROVIEH und weitere Tierschutzorganisationen einen offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner
Brief zum Thema Tierschutz während Corona

Die Corona-Pandemie sorgt weltweit für einiges an Chaos. Insbesondere werden Grenzen geschlossen, Abfertigungen auch für Tiertransporte verlängern sich noch mehr. Das Leid der Tiere wird dadurch zum Teil dramatisch vergrößert. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen fordert PROVIEH Ministerin Klöckner auf dafür Sorge zu tragen, dass keine grenzüberschreitenden Tiertransporte mehr genehmigt werden. 

September 2019: PROVIEH fordert Brandenburg auf, Tiertransporte in Drittstaaten zu untersagen

Verschiedene Verbände fordern Brandenburgs Landwirtschaftsminister auf, eine Abfertigung von Zucht- und Schlachtrindern auf Routen nach Usbekistan, Kasachstan und Südost-Russland unverzüglich zu untersagen. Angesichts der aktuellen Berichte durch deutsche Amtsveterinärinnen und deren Dokumentation eklatanter Tierschutzverstöße bei Lebendtiertransporten auf den Routen kann es keine Genehmigung für Transporte in diese Regionen mehr geben. Mehr…

zwei Kühe schauen durch ein Gitter
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März 2019: gemeinsamer Brief an die niedersächsische Landwirtschaftsministerin: Beenden Sie Lebendtierexporte in Drittstaaten!

PROVIEH fordert in einem gemeinsamen offenen Brief mit neun weiteren Verbänden einen sofortigen Stopp der Schlacht- und Zuchttiertransporte in außereuropäische Drittstaaten. Dies muss auch für Transporte aus Niedersachsen gelten! Mehr…
 

Februar 2019: Artikel von PROVIEH zum Thema Tiertransporte im Kritischen Agrarbericht
Cover eines Buches, der kritische Agrarbericht 2019

In ihrem Text „Freie Fahrt für Tierleid – Über Langstreckentransporte und den Export von Nutztieren aus der EU“ beleuchtet Fachreferentin Angela Dinter das leidige Thema der Tiertransporte in Drittländer. 
„Der kritische Agrarbericht“ wird seit 1993 alljährlich vom AgrarBündnis e.V. herausgegeben, einem Zusammenschluss von derzeit 25 Verbänden der bäuerlichen und ökologischen Landwirtschaft, des Umwelt- und Naturschutzes, des Tierschutzes, der Entwicklungszusammenarbeit sowie der Kirchen. „Der kritische Agrarbericht“ dokumentiert die ganze thematische Breite der agrapolitischen Debatte eines Jahres vor dem Hintergrund der europäischen und weltweiten Entwicklung. Schwerpunkt des Agrarberichts 2019 ist das Thema: „Landwirtschaft für Europa“.

Februar 2019: EU-Parlament unternimmt ersten Schritt gegen qualvolle Tiertransporte

Das Europäische Parlament stimmte am 14.02. für eine Verbesserung der Bedingungen von Tiertransporten innerhalb und außerhalb der EU. Mitglieder des EU-Agrarausschusses forderten das Parlament in einem Bericht dazu auf, die Transportbedingungen für Tiere zu verbessern, Kontrollen zu verschärfen und Transporte in Drittstaaten außerhalb der EU zu unterbinden, wo Transporte zu EU-Bestimmungen nicht möglich sind. Den Mitgliedstaaten sollen härtere Sanktionen drohen, wenn sie sich nicht an geltendes EU-Recht halten. Zukünftig sollen Alternativen wie mobiles Schlachten und der Direktverkauf gefördert werden. Mehr
 

Februar 2019: Dreifacher Rechtsverstoß bei Langstreckentransporten von Lebendtieren in Drittländer
Brief

Bundesregierung muss Verbot aussprechen! Tiertransporte in Drittländer verstoßen häufig gleich gegen drei deutsche Rechtsvorschriften zum Schutz von Nutztieren. Der erste Grundsatz des Tierschutzgesetzes besagt: „Keinem Tier darf ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden“. Durch die Duldung von bis zu drei Gesetzesmissachtungen bei Langstreckentiertransporten in Nicht-EU-Länder nimmt die Bundesregierung in Kauf, dass sich ihre Amtstierärzte strafbar machen. Die Kernaufgabe der Veterinäre ist der Schutz von Tieren. Mit der Ausstellung von Ausfuhrbescheinigungen in Drittländer, die eine der obigen Verordnungen missachten könnten, verstoßen sie gegen geltendes Recht und machen sie sich ungewollt mitschuldig. „Dieser Zustand ist untragbar und es müssen klare Regelungen her, um diese Missstände zu beenden“, sagt Frau Dr. Manuela Freitag, Leiterin des Fachdienst-, Veterinär- und Lebensmittelaufsicht in im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Mehr…

Januar 2019: ERFOLG: erste Veterinärämter verweigern Transportgenehmigungen

Einige Veterinärämter in Bayern stellen sich offen gegen Langstreckentransporte von Lebendtieren in Nicht-EU-Länder. Den Anfang machte das Veterinäramt Landshut, das diese Praktiken und Tierschutzverstöße nicht mehr mittragen möchte. Auslöser war der geplante Transport einer trächtigen Kuh, die rund 5.000 Kilometer weit nach Usbekistan transportiert werden sollte. Diesen Viehtransport stoppte das Veterinäramt Landshut. Das Veterinäramt will in Zukunft keinem dieser Transporte mehr zustimmen, es verweigert sein „Vorzeugnis“. Kurz danach folgten zwei weitere bayerische Landkreise: Nach Landshut verweigern nun auch die Landräte von Passau und Freyung-Grafenau ihre Zustimmung.

Wir unterstützen die mutige Entscheidung der Veterinärämter und hoffen, dass noch viele weitere folgen! Hierzu haben wir einen offenen Brief an die Veterinärämter gesendet. Mehr…

Offener Brief an die Veterinärämter:

Sehr geehrte Leiter(innen), sehr geehrte Amtstierärzte(innen) der Veterinärämter, wir von PROVIEH e.V. begrüßen Ihre mutige Haltung bei der Weigerung zur Abfertigung von Langstreckentiertransporte aus Deutschland in Nicht-EU-Länder und wünschen uns bundesweite Nachahmung und Unterstützung Ihrer Position durch andere betroffene Veterinärämter.
PROVIEH e.V. hat sich bereits im März 2018 gemeinsam mit acht anderen Tierschutz- und Fachverbänden, darunter drei tierärztliche Vereinigungen, für ein Ende der bilateralen Abkommen und ein Verbot von Lebendtierexporten in Drittländer ausgesprochen. In einem offenen Brief appellierten wir an die Mitglieder des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft im Deutschen Bundestag, die Langstreckentransporte von Lebendtieren außerhalb Europas umgehend zu beenden.
Wir sind der Meinung, dass Langstreckentiertransporte generell nicht mit dem Deutschen Tierschutzgesetz vereinbar sind. Transportdauer, Platzmangel, Witterungseinflüsse und mangelhafte Versorgung der Tiere sind aus Tierschutzsicht inakzeptabel und lassen sich nachweislich nicht durch Verordnungen lösen. Einen besonders tierschutzwidrigen Aspekt stellt hierbei der häufig grausame Schlachtprozess in einigen Nicht-EU-Ländern dar.
Trotz unserer engagierten Intervention bleibt ein bundespolitisches Signal aus. Wir freuen uns daher umso mehr über Ihre Positionierung. Wir möchten Sie wissen lassen, dass wir Ihnen bei Ihrer Entscheidung zur Weigerung der Abfertigung von Langstreckentiertransporten zur Seite stehen und Ihr Anliegen tatkräftig unterstützen.

Freundliche Grüße
PROVIEH e.V.   

September 2018: Chance vertan: Abstimmung im Landwirtschaftsausschuss fällt gegen mehr Tierschutz aus!
Brief

Nach den Anträgen von FDP und Bündnis90/den Grünen sowie dem Fachgespräch hat der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft über ein Moratorium für Tiertransporte in Drittstaaten abgestimmt. Mit der Mehrheit aus SPD und CDU wurde eine Verbesserung des Tierschutzes bei Lebendtierexporten jedoch abgelehnt. Ein trauriger Tag für den deutschen Tierschutz und eine weitere verpasste Chance! 

Juni 2018: Fachgespräch zu Tiertransporten im Bundestag

Unter Beteiligung von Alexander Rabitsch fand das im Agrarausschuss vereinbarte Ausschuss-Fachgespräch im Bundestag statt. Der Experte welcher vierzehn Jahre lang in Österreich Tiertransportkontrollen durchgeführt hat, kritisierte mangelhafte Kontrollen, unzureichende Durchsetzung der Regeln und zu geringe Strafen. „Kein Transport ohne Mängel“, fasste Rabitsch seine Erfahrungen zusammen. Langstreckentransporte außerhalb der EU bewertete Rabitsch als Tierquälerei. Die FDP dagegen revidiert ihren eigenen Antrag, kritisch werden nur noch Schlachttiertransporte, nicht mehr aber die Zuchttiertransporte gesehen. Mehr…

Den Kommentar von Jasmin Zöllmer dazu finden Sie hier.
 

Juni 2018: Anfrage der Grünen in Brandenburg bringt erschreckende Ergebnisse
Brief

Eine kleine Anfrage der Grünen in Brandenburg deckt erschreckende Zahlen auf: Je mehr Transporte kontrolliert werden, desto mehr Verstöße werden festgestellt. Besonders auffällig ist, dass sich die Anzahl der Verstöße hinsichtlich der Transportfähigkeit der Tiere in drei Jahren beinahe vervierfacht hat (2013: 53 Verstöße, 2016: 196 Verstöße). Die Anzahl der Verstöße hinsichtlich der Ladedichte hat sich im selben Zeitraum sogar versiebenfacht (2013: 33 Verstöße, 2016: 202 Verstöße). PROVIEH fordert deshalb, den Handel mit lebenden Zucht- und Schlachttieren mit Drittstaaten einzustellen. Mehr…

März 2018: (Teil-)ERFOLG: Agrarausschuss befasst sich mit Anträgen der Opposition zum Tierschutz – und vereinbart Ausschuss-Fachgespräch

Der Agrarausschuss hat sich heute mit Anträgen von Grünen und FDP zum Thema Tiertransporte befasst. Normalerweise werden Anträge der Opposition gnadenlos abgelehnt. Durch den hohen Druck von verschiedenen NGOs, unter anderem PROVIEH, konnten diese Anträge jedoch nicht einfach abgelehnt werden, sondern es wurde ein Ausschuss-Fachgespräch vereinbart. PROVIEH bleibt weiter dran! Mehr…
 

März 2018: Gemeinsamer Brief an die Mitglieder des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft des deutschen Bundestages – endlich Verantwortung übernehmen!

Gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen hat PROVIEH einen Brief an alle Mitglieder des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft gesendet. Angesichts wiederholt berichteter und dokumentierter eklatanter Tierschutzverstöße auf Transporten von lebenden Schlacht- und Zuchttieren in Drittländer außerhalb Europas sowie Schlachtpraktiken in den Zielländern müssen die Abgeordneten endlich Verantwortung übernehmen – und Lebendtierexporte unverzüglich verbieten! Mehr…

Ansprechpartner

Andreas Schenk
Hauptstadtreferent
Telefon: 0163. 231 58 21
Mail: schenk@provieh.de

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