Bruderhahnaufzucht, Wintergarten, Ohne Kükentöten

Was bedeuten diese zusätzlichen Aufdrucke auf den Eierpackungen? 

Was sich hinter der Bodenhaltung, Freilandhaltung und Bio-Haltung versteckt, wissen viele Verbraucher:innen bereits. Zusätzlich zu den obligatorischen Nummern 0, 1 und 2, stehen auf manchen Eierkartons aber noch zusätzliche Informationen. 
PROVIEH erklärt was dahinter steckt: 


Der Wintergarten:

Wintergarten/Kaltscharrraum, Foto: © PROVIEH e.V.

Gerade in Zeiten der Aufstallungspflicht weisen Betriebe, die ihre Hühner eigentlich in einer Freilandhaltung halten, daraufhin, dass ihre Hühner zurzeit in Bodenhaltung mit einem Zugang zum Wintergarten gehalten werden. Hierbei handelt es sich um einen Bereich am Stall, der überdacht und eingezäunt ist. Die Hühner kommen so zumindest an die frische Luft und können etwas Sonne tanken, wenn sie nicht auf die Weide können. Der Wintergarten wird auch Kaltscharrraum genannt und ist ein erster Schritt für eine tiergerechte Haltung, ersetzt den Auslauf jedoch nicht vollends. Im Wintergarten können außerdem zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten und Sandbäder angeboten werden. 
Verbraucher:innen sollten Eier kaufen, die eigentlich aus der Freiland- oder Biohaltung kommen, auch wenn diese während der Aufstellungspflicht wegen der Geflügelpest nicht durchgeführt werden kann. 

Küken, Foto: © Afra Ramió/unsplash.com

Ohne Kükentöten:

Seit diesem Jahr ist das Kükentöten in Deutschland gesetzlich verboten. Wenn auf dem Karton “Ohne Kükentöten” steht, heißt dies jedoch nicht automatisch, dass die männlichen Legelinienküken auch aufgezogen werden. Alternativ können sie nämlich auch mittels Geschlechtsbestimmungsmethode vor dem Schlupf aussortiert werden. Wenn Sie sichergehen möchten, kaufen Sie Eier, die explizit die Bruderhahnaufzucht aufzeigen. 

Bruderhähne, Foto: © PROVIEH e.V.

Mit Bruderhahnaufzucht:

Bei der Bruderhahnaufzucht werden die männlichen Küken der Legelinien aufgezogen. Um sicher zu gehen, dass dies möglichst tiergerecht geschieht, sind Eier zu empfehlen, deren Legehennen nach Richtlinien von Bio-Verbänden (zum Beispiel Bioland, Naturland oder Demeter) gehalten werden.  

Wyandotten in Freilandhaltung, Foto: © PROVIEH e.V.

Eier von Zweinutzungshühnern:

Um die leistungsbedingten Erkrankungen zu beenden, an denen Masthühner und Legehennen täglich leiden, bietet die Rückkehr zu gesunden und robusten Zweinutzungshühnern, also Hühner die sowohl Eier als auch Fleisch liefern, ein großes Potenzial. Daher sollten diese Haltung unterstützt und dementsprechend gekennzeichnete Eier gekauft werden. Leider gibt es diese noch nicht überall, da es sich hierbei um ein Nischenprodukt handelt. Sind keine Eier von Zweinutzungshühnern zu finden, kaufen Sie am besten welche von Bio-Verbänden

Mareike Petersen 


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